• Wie helfe ich meinem Baby beim Einschlafen? 
  • Soll ich mein Baby trösten? 
  • Worauf muss ich achten? 
  • Welche Methoden funktionieren gut? 
  • Was sollte ich vermeiden? 

Schlaftraining soll deinem Baby helfen, gut ein- und durchzuschlafen. Hierbei kannst du deinem Baby durch das Anpassen von Temperatur, Lage und Umgebung helfen, einen effektiven Schlaf zu bekommen, der für die Entwicklung bedeutend ist. Da die Thematik bereits seit einigen Jahren im Diskurs ist, gibt es heutzutage mehr und weniger anerkannte Maßnahmen. 

Empfehlungen aus dem wissenschaftlichen Bereich

Schlaftraining ist kontrovers, denn einige entstandene, wissenschaftliche Methoden in diesem Zusammenhang gelten heute als umstritten. So wurde 1985 das "Ferbern", auch die "Ferber-Methode" genannt, empfohlen. Bei dieser Methode des amerikanischen Schlafforschers und Kinderarztes Richard Ferber, soll das weinende oder schreiende Baby bis zu dreißig Minuten in Ruhe gelassen werden – Eltern sollen ihr Kind bewusst und kontrolliert schreien lassen.

Im 1995 veröffentlichten Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" der Psychologin Annette Kast-Zahn geht es um ähnlich umstrittene Maßnahmen. Heutzutage sind sich viele Fachleute einig, dass eine solche Art von Training anders funktionieren muss, um das Stresslevel des Kindes nicht zu erhöhen. Das Universitätsklinikum Ulm empfiehlt auf einen sicheren Babyschlaf zu achten, um das Risiko für plötzlichen Säuglingstod zu mindern und eine gesunde Entwicklung deines Kindes zu fördern. Der plötzliche Säuglingstod (SIDS) tritt zumeist während der Schlafenszeit auf und ist ein unerwartetes, nicht nachvollziehbares Versterben des Säuglings.

Das Risiko eines plötzlichen Säuglingstods ist während des ersten Lebensjahrs am höchsten und nimmt nach einiger Zeit schnell und deutlich ab. Die erste Maßnahme vorab ist eine geborgene und wohlige Schlafumgebung. Hierfür sollte die Zimmertemperatur stimmen sowie das Licht gedämpft und das Kleinkind in ein sicheres Bett, mit angebrachten Sicherungsgittern, gelegt werden.

Tipps des Universitätsklinikums Ulm

1. In der Rückenlage schlafen: "Säuglinge können sich ihre Schlafhaltung in den ersten fünf bis sechs Monaten nicht selbst aussuchen". Eine Schlafhaltung in Bauch- oder Seitenlage ist riskant für das Baby, da sich der Brustkorb nicht frei entfalten kann. In der Seitenlage besteht Gefahr, dass sich das Baby auf den Bauch rollen könnte. Als sicherste Schlafposition gilt die Rückenlage. Dort sind Mund, Nase und Brustkorb frei. Um dem Kind zu ermöglichen, eine gute Rücken- und Nackenmuskulatur anzutrainieren, solltest du dein Baby im wachen Zustand regelmäßig auf den Bauch legen. Zum Schlafen sollte es jedoch wieder auf dem Rücken liegen. 

2. Keine Decken oder Kissen, nur im Babyschlafsack: Dein Baby schläft am sichersten in einem Babyschlafsack. Kuscheltiere, Decken oder Kissen gehören nicht in das Bett deines Babys, da sie den Kopf bedecken könnten. Dies könnte zu einem Atemrückstau oder einer Überwärmung führen. Auch könnten kleine Teile versehentlich verschluckt werden. Des Weiteren sollten auch große Kopfkissen, nicht fixierte Bettumrandungen (Nestchen), flauschige oder tief eindrückbare weiche Matratzen, gemieden werden, da auch sie die Atemwege bedecken könnten.

3. Angenehme Schlaftemperatur: Dein Baby braucht nicht mehr Wärme als du selbst. Es reicht, wenn dein Baby einen Schlafanzug, Windeln und Unterwäsche (Body) trägt. Im Sommer kannst du auch auf mehr Kleidungsstücke verzichten. Auch wenn dein Baby krank und fiebrig ist, braucht es nicht mehr Klamotten. Vor allem Mützen sollten gemieden werden, da eine Kopfbedeckung verhindert, dass überschüssige Wärme über den Kopf abgegeben wird. Um festzustellen, ob die Temperatur passt, kannst du den Nacken deines Kleinkindes fühlen. Ist dieser warm, solltest du dein Kind, trotz Schlaf, umziehen. Auch wenn die Füße und Hände deines Babys kühl sind, bedeutet das nicht unbedingt, dass ihm kalt ist. Frische Luft und eine Zimmertemperatur zwischen 16 und 18 Grad werden empfohlen. Dein Kind kannst du im Babybett in der Nähe deines Schlafzimmers legen. Das Bett sollte frei von Heiz- oder Zugluft sein.

Tipps der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

  • Muttermilch zur Immunität: Muttermilch bietet einen idealen Schutz, um das Baby vor Infektionen oder dem Säuglingstod zu schützen. Die intensive Zuwendung und die gesunde Säuglingsnahrung durch das Stillen schafft Verbundenheit, eine sichere Atmosphäre und Entspannung für das Baby und fördert den Schlaf. Auch kannst du dein Baby mit Muttermilch beruhigen, wenn es laut schreit.
  • Rauchverbot: Das Rauchen in der Nähe eines Säuglings ist äußerst gefährlich und gesundheitsschädlich. Zudem wird das Risiko eines plötzlichen Säuglingstods erhöht. Daher ist es wichtig, eine rauchfreie Umgebung für dein Baby und dich zu schaffen, auch tagsüber. Dein Baby sollte keinesfalls in einem Raum schlafen, in dem auch geraucht wird. Solltest du dein Baby mit ins Elternbett nehmen wollen, sollte niemand, der im selben Bett schläft, Raucher sein. Auch das Schlafen neben einem Kleinkind unter Alkohol- und Drogeneinfluss oder Medikamenten, die besonders müde machen, sollte vermieden werden.
  • Das passende Babybett und Wiegen: Sein Kind in den Schlaf zu wiegen, erweist sich als tolle Methode, die sich positiv auf den kindlichen Schlaf auswirkt. Die sanften, rhythmischen Bewegungen tun dem Kleinkind in seiner Entwicklung gut. Eine gute Möglichkeit ist daher eine Babywiege oder aber auch eine Babyhängematte (hierfür solltest du dich gezielt informieren, welche sich am besten für dein Baby eignet). Da die Wiege nach etwa einem halben Jahr zu klein wird, sollte sie gegen ein Bett getauscht werden. Dieses sollte eine ebene Matratze haben, nicht zu schräg stehen, keine abstehenden Teilchen aufweisen und nicht verrutschen. Achte darauf, ob vor allem die Matratze Rückstände von Weichmachern, Lösungsmitteln oder Flammschutzmitteln enthält. Hierfür kannst du dich bei Verbrauchermagazinen und Verbraucherschutzorganisationen informieren, die Matratzen auf Schadstoffbelastung prüfen. Achte beim Kauf auf Prüfzertifikate wie z. B. den ÖKO-Tex-Standard 100 oder verwende Matratzen, die für allergiegefährdete Kinder geeignet sind.
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Schlafstörungen erkennen

Nicht immer liegt es an der Umgebung oder an deinen Maßnahmen, dass dein Baby nicht gut schlafen kann. Es besteht auch die Möglichkeit, dass es sich um eine Schlafstörung handelt. Zu diesem Thema wurde das Programm "Mini-KiSS" im Rahmen des Forschungsprojekts der Uni Bielefeld "Guter Schlaf für junge Kinder" zwischen einem halben bis vier Jahren entwickelt. Die Anzeichen laut der Universität in Bielefeld hierfür sind: 

  • Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen
  • Weigerung, ins Bett zu gehen
  • Angst, alleine zu schlafen, oder Schlaf nur im Elternbett
  • Frühmorgendliches Erwachen
  • Einschlafen nur unter bestimmten Bedingungen
  • Morgens schwer zu wecken
  • Unregelmäßige Schlafzeiten
  • Keine Müdigkeit am Abend oder erst sehr spät

Im Rahmen dieses Projekts erhalten Eltern Hilfe, wenn ihre Babys Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen, aufzeigen. Vor allem soll das Projekt helfen, den Grund für die Schlafstörungen der Säuglinge zu finden. In einem sechswöchigen Coaching können sich Eltern individuelle Unterstützung holen. Des Weiteren ist zu empfehlen, Rat aus Studien, Fachbüchern, einem ärztlichen Gespräch oder offiziellen Stellen, wie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, hinzuzuziehen. 

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