- Konflikte zwischen Eltern und Kind oder Paarkonflikte
- Weitere typische Konflikte in Familien
- Sich anbahnende Konflikte erkennen und vermeiden
Es gibt einige ganz klassische Konflikte, die wohl in jeder Familie auftreten. Doch aus den kleinen Streitereien können schnell echte Belastungen werden. Damit das Familienleben ruhig und harmonisch ist, erklären wir dir, wie du die Konflikte wieder lösen kannst.
Konflikte zwischen Eltern und Kind oder Paarkonflikte
Es ist ganz normal, dass es in der Familie Konflikte gibt. An den folgenden fünf Themenfeldern entzünden sich bei vielen Menschen Konflikte, die sich aber mit entsprechenden Lösungsansätzen schnell wieder beenden lassen.
1. Konflikte zwischen Eltern und Kind: Ganz normal sind entwicklungsbedingte Konflikte, die zwischen den Eltern und dem Kind auftreten. Dazu gehören Diskussionen rund um die Nutzung von Handy oder Spielkonsolen, Geschrei beim Essen von Gemüse oder Tränen beim zu Bett gehen. Das Kind möchte seine Grenzen austesten und als Elternteil bist du an dieser Stelle gefragt, um eben diese Grenzen klarzustellen. Dazu gibt es verschiedene Lösungsansätze, in erster Linie solltest du offen und transparent kommunizieren. Versuche, die Perspektive deines Kindes zu verstehen, stelle jedoch trotzdem klare Grenzen auf. Diese sollten konsistent und fair gewahrt werden. Alternativ kannst du auch nach Kompromissen suchen, um die Bedürfnisse deines Kindes zu respektieren, es jedoch gleichzeitig in die Verantwortung zu nehmen, diese Kompromisse dann auch einzuhalten.
2. Paarkonflikte: Vor allem rund um die Kindererziehung oder aufgrund der doppelten Belastung von Familie und Beruf kommt es häufig zu Konflikten zwischen den Elternteilen. Jede*r hat eigene Vorstellungen und Werte, die mit in eine Partnerschaft eingebracht werden. Zudem werden Belastungen im Beruf oder Alltag häufig am Partner ausgelassen. Achtet daher darauf, dass ihr euch bewusst Zeit nehmt, um die gemeinsame Beziehung zu pflegen. Plant Aktivitäten, die nur zu zweit ausgeübt werden. Auch ist hier wieder eine offene Kommunikation wichtig, versucht gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Sollte der Stress überhandnehmen, lohnt es sich auch Unterstützung, beispielsweise von familiären Beratungsstellen oder im Rahmen einer Familientherapie in Anspruch zu nehmen.
Weitere typische Konflikte in Familien
3. Unterschiedliche Interessen: Jedes Familienmitglied hat ganz eigene und individuelle Vorstellungen vom Leben. Die Persönlichkeiten unterscheiden sich und ebenso die Interessen. Je mehr Familienmitglieder es gibt, desto schwieriger ist es, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Schnell kann es bei der Planung von Unternehmungen oder Urlauben zu Interessenskonflikten kommen, da sich einzelne Mitglieder benachteiligt fühlen. In diesem Fall lohnt es sich, einen Familienrat einzurichten. Dort werden die Bedürfnisse besprochen und Kompromisse geschlossen. Jedes Familienmitglied fühlt sich dadurch gehört und verstanden. Grundlage dafür ist ein offenes Verständnis für alle Ansichten. Zudem solltest du darauf achten, dass alle Familienmitglieder ausreichend Zeit haben ihren eigenen Interessen nachzugehen. Nicht die gesamte private Zeit sollte durch zwanghafte Familienevents geprägt sein.
Eltern-Ratgeber: 'Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen' - hier ansehen4. Konflikte zwischen den Geschwistern: Bei zwei oder mehr gemeinsamen Kindern kommt es immer wieder zu Rivalitäten und Ungereimtheiten. Schnell fühlt sich ein Kind weniger geliebt oder missachtet. Aussagen wie "immer muss ich helfen" oder "XY muss das nicht machen" werden wohl die meisten Eltern kennen, die mehr als ein Kind haben. In Rivalität miteinander zu treten, jedoch auch voneinander zu lernen, ist ganz normal für die Entwicklung von Geschwisterkindern. Wichtig ist, dass du die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes ernst nimmst und es respektierst. Zunächst musst du deine Kinder akzeptieren und auch verstehen. Gemeinsame Aktivitäten können dabei helfen, dass Geschwister ihre Bindung zueinander stärken. Plane etwas, bei dem Teamwork oder Kooperation erforderlich sind. Ebenso sollte jedes Familienmitglied ausreichend individuelle Aufmerksamkeit erhalten. Gebe deine Wertschätzung kund und sage, was du an deinem Kind schätzt.
5. Generationskonflikt: Ganz typische Konflikte innerhalb einer Familie entstehen auch durch unterschiedliche Generationen. Die eigenen Eltern bringen häufig, in guter Absicht, eigene Lebenserfahrungen, in die Erziehung deiner Kinder ein. Sie sind in einem anderen, durch die Zeit bedingtem, Kontext aufgewachsen, weshalb sich erzieherische Werte stark von deinen unterscheiden können. Auch mischen sich viele Eltern noch bis ins Erwachsenenalter in das Leben ihrer Kinder ein. Wenn das ungefragt und vor allem immer wieder passiert, fühlen sich erwachsene Kinder bevormundet, was zu Diskussionen führen kann. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass du klare Grenzen setzt. Der persönliche Raum muss respektiert werden, dort darf sich nicht eingemischt werden. Das sollte klar und offen kommuniziert werden. Vor allem in extremen Fällen hilft es auch, eine dritte Person hinzuzuziehen, die neutral ist. Eine solche Mediation schafft Raum für einen konstruktiven Dialog.
Sich anbahnende Konflikte erkennen und vermeiden
Streitigkeiten innerhalb der Familie sind noch lange kein Grund, um am Zusammenhalt, der Elternrolle oder der Partnerin beziehungsweise dem Partner zu zweifeln. Doch damit Harmonie und vor allem Ruhe im Alltag eintritt, solltest du Konflikte möglichst verhindern.
So könntest du mit Konflikten umgehen:
- Lasse Streit zu: Bei erster Betrachtung widerspricht dieser Tipp dem Gedanken, Konflikte zu verhindern. Allerdings solltest du nicht auf Biegen und Brechen darauf pochen, dass Harmonie innerhalb der Familie herrscht, sondern notwendige Diskussionen führen. Eine Familie muss auch das Ansprechen wunder Punkten aushalten können. Darüber hinaus gehört es zur Entwicklung der Persönlichkeit, sich mit Problemen auseinanderzusetzen und eigene Bedürfnisse zu äußern. Lasse Gefühle zu, versuche jedoch auch die der anderen zu verstehen. Dadurch entsteht ein gesundes und vor allem offenes Miteinander und niemand muss sich verstecken. Durch kleinere Streitigkeiten können große Konflikte verhindert werden.
- Regeln aufstellen: Anhand der individuellen Bedürfnisse aller Familienmitglieder sollten fixe Regeln innerhalb einer Familie aufgestellt werden. Dazu gehören beispielsweise ein strukturierter Tagesablauf, feste Aufgaben und klare Zeiten. Über Verstöße muss gesprochen werden, alle Familienmitglieder sollten diese Regularien einhalten.
- Der Umgang innerhalb der Familie: Der verbale Umgang sollte stets mit ausreichend Respekt geführt werden. Mitgefühl und Zuhören sind für alle Beteiligten wichtig. Versuche nicht nur negative Dinge bei deinem Partner beziehungsweise deiner Partnerin oder deinem Kind anzusprechen, sondern auch Lob und Wertschätzung auszusprechen. Achte gleichzeitig darauf, dass Aufmerksamkeit und Aufgaben fair verteilt werden.
- Die Kindererziehung gemeinsam festlegen: Setze dich mit deinem Partner oder deiner Partnerin zusammen und überlegt gemeinsam, was für jede*n einzelne*n bei der Kindererziehung wichtig ist. Sprecht euch ab und vermeidet Alleingänge. Mit Sicherheit wird es unterschiedliche Ansichten geben, in diesem Fall sollten jedoch Kompromisse gefunden werden. Eine gemeinsame Linie sorgt für Nachvollziehbarkeit beim eigenen Kind und Grenzen sind klar zu erkennen.
- Den Einzelkontakt suchen: Sollte es immer wieder zu Ungereimtheiten im Familienleben kommen, empfiehlt es sich, den individuellen Kontakt zu suchen. In einem ruhigen Moment führst du ein Gespräch zu zweit und beschäftigst dich mit den Bedürfnissen, Ängsten oder Verletzungen der jeweiligen Person. Das kann sowohl dein Partner oder eine Partnerin als auch dein Kind oder deine Eltern betreffen. Dabei geht es nicht darum, eine Wahrheit herauszufinden, sondern Einblicke in die Gefühle, Überzeugungen und Ängste zu bekommen. Ein solches intensives Gespräch ist nicht nur schön, viele sich anbahnenden Konflikte lassen sich dadurch auch im Voraus kennen und somit verhindern.
Fazit
Konflikte sollten nicht zwanghaft verhindern werden, notwendige Diskussionen gilt es auszutragen und auszuhalten. Unnötige Konflikte lassen sich dagegen durch die Umsetzung der genannten Lösungsansätze vermeiden, sodass eine echte Harmonie innerhalb der Familie entstehen kann.
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