• Risiko Junior: Rezension des Kinderspiels
  • So spielt sich der Klassiker in der Variante ab 5 Jahren
  • Infos, Bewertung und Fazit

Im Gegensatz zu den bereits von uns getesteten 2023er-Kinder-Version des Hasbro-Klassiker Monopoly (zum Test von Monopoly Junior) gibt es von Risiko Junior keine aktuellere Variante als die vorliegende aus dem Jahr 2019. Schon alleine, weil wir den einen oder anderen Risiko-Fan in unseren Testfamilien haben, wollten wir uns die Kinder-Ausgabe des Eroberungsspiels dennoch unbedingt genauer anschauen. 

Wie spielt sich Risiko Junior?

Risiko Junior stammt aus der „Mein erstes...“-Reihe von Hasbro und vereinfacht die Urversion durch einen Themenwechsel: Anstatt Länder und Kontinente werden hier Pirateninseln und die dort befindlichen Schätze erobert. Ziel des Spiels ist es, am Ende der Pirat mit den meisten Schätzen und Inseln zu sein.

Auf dem Spielbrett ist ein Ozean zu sehen, in dem sich zwölf verschiedene Inseln befinden, die erobert werden können. Zusätzlich gibt es eine Totenkopfinsel als Startfeld in der Mitte. Jeder Spieler darf sich ein Schiff als Spielfigur auswählen und bekommt acht Piratenchips in der gleichen Farbe. Auf diesen Chips sind verschiedene Piraten zu sehen, die die Crew des Schiffes darstellen.

Vor Spielbeginn wird auf jede der zwölf Inseln verdeckt ein Schatzplättchen gelegt. Anschließend verteilen die Spieler reihum ihre Piratenplättchen auf den Inseln, sodass am Ende jeder Spieler gleich viele Inseln besetzt hat. Die restlichen Piratenplättchen werden zur Seite gelegt. Jeder Spieler setzt sein Piratenschiff auf die Totenkopfinsel.

Würfelkampf um Inseln

Immer, wenn ein Spieler an der Reihe ist, darf er um eine Insel weiterziehen. Landet er auf einer Insel, die von einem anderen Piraten besetzt ist, wird mit Würfeln um die Insel gekämpft. Befindet sich zudem noch ein Schatz auf der Insel, wird auch um diesen gekämpft. 

Ein Kampf verläuft wie folgt: Der Angreifer, der gerade auf die Insel gezogen ist, legt den roten Würfel in sein Schiff, der Verteidiger (der auf dieser Insel einen Piratenchip liegen hat) den blauen. Die Schiffe haben einen kleinen Hebel – wenn man auf diesen drückt, springt der Würfel nach oben und wird somit gewürfelt. Wenn der Angreifer hierbei eine höhere Zahl erwürfelt als der Verteidiger, erobert er die Insel und darf einen eigenen Piratenchip auf die Insel legen. Zudem darf er sich das Schatzkärtchen nehmen und dieses verdeckt vor sich ablegen.

Das Spiel endet, sobald das letzte Schatzkärtchen eingesammelt wurde. Dann werden die  gesammelten Schatzkärtchen der Spieler umgedreht und die Münzen gezählt, die darauf zu sehen sind. Dazu addiert wird die Zahl der eroberten Inseln. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.

Bewertung: Schönes Kinderspiel – aber nicht wirklich ein Risiko

Grundsätzlich hat Risiko Junior bei unseren kleinen Testern aus der Hauptzielgruppe (älteren Vorschul- und jüngeren Grundschulkindern) gut abgeschnitten. Wobei das Mini-Risiko jeweils einen großen Plus- und Minuspunkt hat. Auf der Habenseite stehen die sehr kurze und leicht verständliche Anleitung, das ansprechende Piratenthema, der schnelle Aufbau und der flotte wie kurzweilige Ablauf. Am besten hat unseren kleinen Spieletestern das Würfelprinzip mit den Schiffen gefallen. Da die Würfel durch die Schiffe fast senkrecht nach oben „katapultiert“ werden, fallen diese eigentlich nie vom Tisch, was bei jüngeren Kindern ansonsten schon öfters passieren kann.


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Kleinere Mankos sind die fehlenden Unterteilungen oder Tütchen im Spielkarton, wodurch das Spielmaterial wild im Karton herum(f)liegt und schnell verloren geht, sowie die starke Vereinfachung des Spiels, wodurch es für Kinder ab etwa neun Jahren sehr schnell langweilig wird. Das Würfelprinzip mit den Schiffen ist zwar sehr lustig - da die Schiffe aber auch gleichzeitig die Spielfiguren sind und sich damit ja stets auf dem Spielfeld befinden, auf dem auch die Schatzkärtchen und die Piratenchips verteilt liegen, passiert es leider oft, dass sich das Spielmaterial durch das Würfeln verschiebt. 

So sehr wir die Anleitung gelobt haben, sind wir beim Testen auch auf zwei Probleme gestoßen: Sobald ein Spieler acht Inseln erobert hat, hat er keine Piratenchips mehr übrig, um in seiner nächsten Runde eine weitere Insel erobern zu können. Ungünstigerweise ist im Regelheft nicht erklärt, wie in einem solchen Fall verfahren wird. Ebenfalls offen bleibt, ob während des Spiels die Startfeld-Totenkopfinsel erneut betreten werden darf, oder beim Ziehen übersprungen wird.

Der Hauptkritikpunkt hängt stark mit unserer Erwartungshaltung zusammen. Völlig klar: Ein Spiel wie Risiko*, in dem man Kriege führt, um andere Länder zu erobern, ist nicht ohne Weiteres auf Kinderniveau herunterzubrechen. Trotzdem empfanden alle erwachsenen Mittester – egal ob sie Risiko nun lieben oder hassen – die Junior-Version als sehr weit entfernt vom Original. Das Spielprinzip weckt nur durch den Kampf gegeneinander mit Würfeln und die Insel-Eroberungen vage Erinnerungen an den Klassiker.

Zur Ehrenrettung von Risiko Junior sei aber versichert, dass dieses Manko für die Kinder keine Rolle spielte. Sie hatten definitiv ihren Spaß am Schiffewürfeln. Vor allem deshalb – und trotz der erwähnten Negativpunkte – schätzen wir das Junioren-Risiko als ein empfehlenswertes Spiel für Kinder von fünf bis acht Jahren ein.

  • Infos zu Risiko Junior im Überblick:
  • Spieleranzahl: 2 bis 4 
  • Altersempfehlung: ab 5 
  • Dauer: ca. 15 bis 60 Minuten (keine Verlagsangabe)
  • Verlag: Hasbro
  • Autor: nicht bekannt
  • Pro: 
    • Schneller Aufbau
    • ansprechendes Piratenthema
    • Würfeln mit Schiffen als witziges Detail
  • Contra:
    • Nerviges Verschieben des Spielmaterials durch das Würfeln
    • leichte Regelunklarheiten
    • kaum Bezug zum Original
  • Redaktionswertung: 7 von 10 Punkten

Fazit: Aus unserer Sicht ist "Risiko Junior*" zwar keine besonders gelungene Adaption des Originals – aber trotzdem ein schönes Kinderspiel, das sich flott spielt und durch die Verwandlung der Schiffe in Würfelkatapulte auch noch ein witziges Element integriert.

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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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