Ab einem Alter von drei Jahren hat jedes Kind einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Sich für einen Kindergarten zu entscheiden, ist allerdings gar nicht so einfach. Immerhin gibt es je nach Wohnort oft viele verschiedene Kindergärten zur Auswahl. Wie du dich für einen entscheiden kannst und wie die Eingewöhnung für das Kind besser gelingen kann, haben wir für dich zusammengefasst. Für diesen Artikel haben wir uns an Kita-Blogs, Familienblogs und eigenen Erfahrungen orientiert.

Tipps zur Wahl des Kindergartens

In Deutschland besteht für Kinder ein gesetzlicher Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Dieser Anspruch gilt ab einem Alter von drei Jahren. Seit 2013 haben Kinder im Alter von 1–3 Jahren zudem einen Anspruch auf einen Krippenplatz. Die Entscheidung, ob und wann genau dein Kind eine Kita besucht, ist dir als Elternteil überlassen. Immerhin ist jedes Kind anders und sollte erst dann in einen Kindergarten gehen, wenn es bereit dafür ist.

Sich für einen Kindergarten zu entscheiden, ist oft gar nicht so leicht. Es gibt allerdings verschiedene Faktoren, an denen du dich orientieren kannst. Ein wichtiger Faktor für die Kita-Wahl ist in der Regel die Nähe zur Arbeit oder zum Eigenheim. So ist kein großer Umweg zum Kindergarten nötig. Außerdem solltest du auf die Öffnungszeiten achten. In welchem Zeitraum benötigst du die Betreuung? Weitere individuelle Faktoren könnten beispielsweise das Ernährungskonzept, der Träger des Kindergartens, die Gruppengröße, die Ausstattung, das Dokumentationsverfahren der kindlichen Entwicklungsschritte und die Elternarbeit sein. Kläre vorab für dich selbst, was dir wichtig ist und welche Vorstellungen du hast.

Bei der Wahl eines Kindergartens musst du natürlich auch schauen, wo überhaupt ein Platz frei ist. Zudem solltest du beachten, wann genau der Kindergarten neue Kinder aufnimmt. Viele Kindergärten nehmen beispielsweise nur einmal im Jahr neue Kinder auf; und zwar dann, wenn ein Jahrgang eingeschult wird. Achte auf dein Bauchgefühl. Fühlen du und dein Kind sich wohl in der Einrichtung? Hast du ein gutes Gefühl bei den Erzieherinnen? Ausführliche Gespräche mit dem pädagogischen Fachpersonal sollten einer Entscheidung vorangehen. In diesen kannst du individuelle Fragen klären und sichergehen, ob der Kindergarten zu euch passt. Von der Bertelsmann Stiftung gibt es eine "Checkliste Kita-Platz", die du ebenfalls zur Entscheidungsfindung nutzen kannst.

Voraussetzungen für den Kindergarten: Wann dein Kind bereit ist

Bevor dein Kind einen Kindergarten besucht, solltest du als Elternteil sicher sein, dass dein Kind bereit dazu ist. Während manche Kinder beispielsweise schon mit 2,5 Jahren reif für den Kindergarten sind, sind andere es mit drei Jahren noch nicht. Doch woran merkst du, ob dein Kind bereit für den Eintritt ist? Eine verbindliche Liste für Dinge, die das Kind können muss, gibt es nicht. In vielen Kindergärten wird allerdings Folgendes erwartet:

  • Dein Kind kann mindestens vier Stunden von seiner engsten Betreuungsperson getrennt sein.
  • Dein Kind braucht tagsüber keine Windel mehr und kann selbstständig auf die Toilette gehen, sich sauber machen sowie die Hände waschen.
  • Dein Kind kann sich selbst die Nase putzen.
  • Dein Kind kann sich weitgehend oder vollständig alleine an- und ausziehen.
  • Dein Kind kann Grenzen und Regeln akzeptieren.
  • Dein Kind kann warten, bis es an der Reihe ist.
  • Dein Kind kann 10 Minuten still sitzen und zuhören.
  • Dein Kind hatte bereits sozialen Umgang mit anderen Kindern, zum Beispiel in der Krippe oder einer Spielgruppe.
  • Dein Kind besitzt grobmotorische und feinmotorische Fähigkeiten. So kann es rennen, klettern und Treppen steigen, aber auch malen, kleben oder mit einer Schere schneiden.
  • Dein Kind kann sorgfältig mit Spielsachen umgehen und ist bereit, diese auch aufzuräumen.

Natürlich muss dein Kind nicht alle Dinge sofort können. Immerhin bedeutet der Kindergarten für das Kind immer auch eine neue Umgebung. Da kann es sein, dass einige Dinge nicht so reibungslos wie zu Hause funktionieren. Versuche, dein Kind auf seinem Weg in die Selbstständigkeit zu begleiten. Nach einiger Zeit wird es in die neue Rolle als Kindergartenkind hineinwachsen und die Anforderungen sicher gut bewältigen.

So kann die Eingewöhnung gelingen

Für Eltern und für Kinder ist der Eintritt in den Kindergarten oft ein aufregender Schritt. Die Tagesplanung ändert sich oft maßgeblich, zudem wird das eigene Kind von einem Kleinkind zu einem Kindergartenkind. Es treten neue Bezugspersonen in das Leben deines Kindes. Zudem wird es neue Freunde finden und mehr Zeit mit Gleichaltrigen verbringen. Bevor das Abenteuer Kindergarten allerdings so richtig starten kann, muss die Eingewöhnung organisiert werden.

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Die Eingewöhnung sieht für jedes Kind anders aus. Während sich die einen Kinder sofort problemlos von den Eltern verabschieden und in die Gruppe laufen, fällt anderen Kindern die Trennung von den Eltern sehr schwer. Den einen Tipp, wie die Eingewöhnung reibungslos und ohne viele Tränen bei der Trennung ablaufen kann, gibt es also nicht. Dennoch gibt es einige Tipps, die du befolgen kannst:

  • Gewöhne dein Kind früh an andere Personen. Ist dein Kind gewöhnt, nicht durchgehend bei Mama oder Papa zu sein, fällt es ihm in der Regel auch leichter, sich im Kindergarten zu verabschieden. Du könntest dein Kind beispielsweise ab und an einmal zur Oma oder zum Opa geben, während du einkaufst. So lernt dein Kind, dass es auch mal ohne dich sein kann und du immer wiederkommst.
  • Lass deinem Kind Zeit bei der Eingewöhnung. Für Kinder ist der Kindergarten ein ganz neuer, aufregender Ort. Sowohl die Kinder, als auch die Erzieherinnen, Erzieher und die Spielzeuge: Alles ist neu. Bist du zu Beginn einige Male mit dabei, gibt es dem Kind eine gewisse Sicherheit in der Umgebung. Bald wird es sicher dazu bereit sein, auch ohne dich im Kindergarten zu bleiben. Zeitdruck sollte die Eingewöhnungsphase allerdings nicht begleiten. Hast du mit den Erziehern und Erzieherinnen besprochen, dass du nach einer bestimmten Zeit gehst, solltest du dann auch wirklich gehen. Das Fachpersonal kann in der Regel einschätzen, ob es das Kind beruhigen kann oder nicht. Du solltest ihm hier also vertrauen.
  • Überlasse nicht der Hauptbeziehungsperson die Eingewöhnung. Es kann helfen, wenn nicht die Hauptbezugsperson die Eingewöhnung übernimmt. Ist beispielsweise die Mutter die Hauptbezugsperson, könnte also der Vater die Eingewöhnung übernehmen. Dem Kind fällt der Abschied so oft leichter. Allerdings sollte die Begleitperson während der Eingewöhnung nicht mehr gewechselt werden. Das könnte das Kind zusätzlich verunsichern. Beide Elternteile sollten am besten jederzeit erreichbar sein. So kann der Kindergarten im Notfall anrufen.
  • Neue Rituale einführen. Rituale geben Kindern Halt und können ihnen bei der Eingewöhnung helfen. Ihr könntet Rituale rund um den Kindergarten einführen. So beispielsweise drei Küsschen zum Abschied, noch einmal winken am Fenster oder immer dasselbe Lied beim Abholen gemeinsam singen.
  • Achte auf die Signale deines Kindes. Jedes Kind verhält sich anders bei der Eingewöhnung. Wichtig ist, auf die Signale deines Kindes zu achten. Geht es selbst auf Entdeckungsreise durch den Gruppenraum, kannst du dich als Elternteil im Hintergrund halten. Will es zunächst nur auf deinem Schoß sitzen, ist das auch okay. Nach einer Weile wird es sich sicher auch trauen, die Gruppe zu erkunden.

Fazit: Mit dem Kindergarten geht eine Umstellung einher

Mit dem Eintritt in den Kindergarten beginnt für Eltern und Kinder ein neuer Lebensabschnitt. Das Kind wird nun endgültig vom Kleinkind zum Kindergartenkind. Wann dein Kind bereit ist für den Kindergarten, muss immer individuell entschieden werden. Bei der Wahl des Kindergartens gilt, sich auf das Bauchgefühl zu verlassen und die eigenen Bedürfnisse im Blick zu haben. Fühlst du dich gut mit dem Kindergarten, wird sich in der Regel auch dein Kind hier wohlfühlen.

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