- Grimms Wälder: Rezension des märchenhaften Familienspiels
- So spielt sich der Häuserbau-Wettbewerb mit dem Premium-Material
- Bewertung, Informationen & Fazit
- Variante für Kinder ab 6 Jahren
- Hintergrund
Der Ablauf von Grimms Wälder ist einfach zu verstehen: In Anlehnung an die Geschichte der drei Schweinchen lautet die Aufgabe, drei Häuser zu bauen. Wir haben ausprobiert, ob die unglaublich tolle Gestaltung des Familienspiels aus dem Mirakulus-Verlag nicht etwa den mangelnden Spielspaß überdeckt.
Der Ablauf: Wie spielt sich Grimms Wälder?
Um an die begehrten Hausbau-Ressourcen zu kommen, wählt jedes Schweinchen mit seiner Sammelkarte heimlich einen der Orte, auf dem Stroh, Holz oder Ziegeln liegen. Hatte es Glück und steht alleine auf dem Platz, kann es alle Baustoffe einheimsen. Haben sich mehrere gleichzeitig für die Lehmgrube, das Strohfeld, den Markt oder den Wald entschieden, müssen sie sich die Baustoffe teilen. Aus den gesammelten Materialien werden die Häuser errichtet. Jedes der Gebäude besteht aus einer Sorte Baumaterial, wobei die Grundfläche am günstigsten und das Dach am teuersten wird.
Nach jedem Zug werden die Rohstoffe aufgefüllt, nicht abgeholte bleiben zusätzlich liegen und vergrößern natürlich bei allen das Interesse, genau diesen Platz anzusteuern, mit dem Risiko, dass ein/e Gegner*in das vermutet und eine Fabelkarte einsetzt. Mit diesen lässt sich manch unerwartete Wendung auslösen. So müssen beispielsweise die Sammelkarten vertauscht oder Rohstoffe verschenkt werden.
Oder, wovor alle Schweinchen zittern: Auf der Fabelkarte ist das Monstersymbol zu sehen, dann kommen Bösewichte ins Spiel. Der Besitzer dieser Fabel stellt den Wolf, Troll oder Drachen auf einen Platz seiner Wahl. Erst dann drehen alle ihre Sammelkarten um und sehen, wer sich mit dem Monster anlegen muss.
Wenn Schneewittchen und Pinocchio beim Häuserbau helfen
Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch die schön illustrierten Freundeskarten. Bekannte Märchenfiguren helfen dem Schweinchen mittels unterschiedlichster Fähigkeiten dabei, endlich den Baumeister-Titel zu erringen. Von Schneewittchen bis Pinocchio reichen die Unterstützer, die einem nach dem Bau der ersten Außenmauer beistehen. Doch jedes Schweinchen darf nur einen Freund haben. Baut es die nächste Hauswand, muss es sich entscheiden, und entweder den neuen oder den alten Freund weiter verschenken.
Der Ablauf des Familienspiels ist immer identisch: sammeln, bauen, aufräumen. Dabei die Aufgaben der Fabel- und Freundeskarten nicht vergessen. Und hoffen, dass ein vollendetes Häuschen nicht wieder vom großen bösen Wolf abgedeckt wird. Sobald beim ersten Schweinchen drei komplette Häuser stehen, ist Grimms Wälder zu Ende.
In unseren Testrunden kam Grimms Wälder gut an. Die Mechanismen sind schnell zu verstehen, das Premium-Material lässt die Herzen aller Spiele-Freunde höher schlagen: Liebevoll illustrierte Tableaus und Karten, stabile Plastik-Teile für den Hausbau und die beeindruckend gestalteten Figuren auf Tabletop-Niveau tragen sehr zur Freude an Grimms Wälder bei. Eigentlich schade, dass Bösewichte wie nur kurz und manchmal gar nicht mitspielen. Die vorbildliche Ausstattung zeigt sich mustergültig an den mitgelieferten Inlays: Jedes Schweinchen, jedes Monster, alle Hausteile, einfach jedes Spielutensil hat seinen festen Platz. So durchdacht ist dies keine Selbstverständlichkeit.
Bewertung: Märchen-Spiel mit Wahnsinns-Ausstattung - ideal für 4 Personen
Nach mehreren Tests mit Blick auf die optimale Spielerzahl haben wir festgestellt, dass zu viert die Idealbesetzung ist. Zu dritt verliert Grimms Wälder etwas an Spielreiz, zu zweit sehr (hier war oft zu schnell klar, wer die Nase vorn hat).
Grimms Wälder bei Amazon ansehenJüngere Spieler benötigen jedoch auf jeden Fall Unterstützung, um die Anforderungen der Fabel- und Freundeskarten zu verstehen (außer, sie spielen die von uns unten beschriebene Variante). Um selbstständige Entscheidungen zum Einsatz der Märchenfreunde und der Fabeln zu treffen, empfehlen wir ein Alter von zwölf Jahren.
In den Karten liegt zwar der Reiz des Spiels, sie bergen auch großes Konfliktpotenzial. Wer öfter den Angriffen eines Monsters ausgesetzt ist oder mühsam gesammelte Rohstoffe zurückgeben muss, kann schon den Spaß an der Runde verlieren.
Infos und Fazit
- Infos zu Grimms Wälder im Überblick:
- Spieleranzahl: 2 bis 4
- Altersempfehlung: ab 10, mit Variante (siehe unten) ab 6 (Verlagsangabe: ab 8)
- Dauer: 40 bis 60 Minuten
- Verlag: Mirakulus/B-Rex
- Autor: Tim Eisner
- Pro:
- Schneller Einstieg
- Opulente Ausstattung und liebevolle Illustration
- Abwechslungsreich durch Fabel- und Freundeskarten
- Sehr gute Einteilung der Box
- Contra:
- hohes Frustpotential
- Zu zweit nicht empfehlenswert
- Redaktionswertung: 8 von 10 Punkten
Fazit: Grimms Wälder ist ein verschwenderisch ausgestattetes Familienspiel, das sich durch die unterschiedlichen Fabel- und Freundeskarten immer spannend bleibt. Ein Tipp nicht nur für Märchenfans.
Variante für jüngere Spieler
Lässt man die Freundes- und Fabelkarten einfach weg, können schon Spieler ab 6 einen reinen Bauwettbewerb veranstalten und sich an dem märchenhaften Setting erfreuen. Der weitere Ablauf (Ressourcen wählen, diese alleine oder mit Mitspielenden einsammeln, Hausteile kaufen) wird beibehalten.
Hintergrund
Ermöglicht hat die deutsche Ausgabe von Grimms Wälder (aus der Feder von Tim Eisner, erschienen im Mirakulus-Spieleverlag unter dem Dach von B-Rex-Entertainment) die Spiele-Schmiede, eine Crowdfunding-Plattform für deutschsprachige Brettspiele. Wer nicht zuletzt wegen des vorliegenden Spiels denkt, dass die drei Schweinchen eine Erfindung der Gebrüder Grimm sind, kann noch was dazu lernen: Bei den drei kleinen Schweinchen handelt es sich um ein englisches Märchen aus dem 19. Jahrhundert, die wohl bekannteste Version stammt von Joseph Jacobs und wurde 1890 erstveröffentlicht.
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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.
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