- Was tut man, wenn das Kind stürzt?
- Wie kann man Erste Hilfe bei Stromunfällen, Verschlucken und Verbrennungen leisten?
- Was kann man bei Insektenstichen und Vergiftungen tun?
Als Elternteil möchtest du natürlich nicht, dass sich dein Kind verletzt. Im Trubel des Alltags kann es dennoch zu kleineren Unfällen kommen; immerhin kann das Kind sich oft noch nicht so gut einschätzen. Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten in bekannt sein?
Erste Hilfe bei Stürzen
Geschieht deinem Kind ein kleinerer Unfall, ist schnelle Hilfe gefragt. Die Malteser in Deutschland geben dir Tipps, wie du bei verschiedenen Unfällen als Elternteil Erste Hilfe leisten kannst. Sobald dein Kind mobil ist, kann es beispielsweise zu Stürzen kommen. Egal ob beim Drehen auf der Wickelkommode, beim Turnen auf dem Sofa oder bei den ersten Gehversuchen: Es gibt viele Situationen, in denen Kinder stürzen können.
In der Regel ist ein Sturz jedoch harmlos. Ist der Kopf betroffen, ist allerdings besondere Vorsicht geboten. Es ist möglich, dass eine Gehirnblutung mit der Kopfverletzung einhergeht. Wichtiges Kriterium ist hier: War dein Kind bewusstlos? In dem Fall solltest du immer den Notarzt alarmieren. Den Notarzt solltest du auch anrufen, wenn dein Kind nach einem Sturz auf den Kopf benommen ist, doppelt sieht, sich erbricht, teilnahmslos wirkt und/oder nicht mehr richtig spricht. Teilweise können sich die Auswirkungen des Sturzes auch erst einige Stunden bis zu zwei Tage später zeigen. Behalte dein Kind also im Auge und rufe bei Alarmzeichen sofort einen Arzt oder eine Ärztin.
Beispielsweise bei einem Sturz vom Fahrrad kann es sein, dass etwas gebrochen ist. Einen Knochenbruch kannst du an verschiedenen Merkmalen erkennen: Das Kind hat sehr starke Schmerzen, es gibt eine deutliche Schwellung, der Körperteil ist in seiner Bewegung eingeschränkt, beim Bewegen hörst du ein knirschendes Geräusch und der Knochen ist fehl gestellt. Der betroffene Körperteil sollte anschließend ruhiggestellt und nicht mehr bewegt werden. Ist der Bruch offen, solltest du vorher eine Wundauflage darauf legen. Ist er hingegen geschlossen, kannst du die Stelle kühlen. Die Kälte lindert den Schmerz und kann eine Schwellung verhindern. Nach der Ersten Hilfe solltest du direkt einen Notruf durchführen.
Je nach Verletzung sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Bei einer Beule kann ein Kühlpad helfen, das du vorher in ein Geschirrtuch einwickelst. Alternativ kann auch ein kühler Waschlappen helfen. Es sollte etwa 15–30 Minuten gekühlt werden. Sind Schürfwunden entstanden, solltest du diese säubern. Entferne den Schmutz vollständig und stoppe eine mögliche Blutung mit einer sauberen Kompresse, bevor du ein Pflaster aufklebst. Bei einer größeren Hautverletzung sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Blutungen kannst du vorher mit dem Verbandskasten stoppen. Eine Platzwunde ist ein Fall für die Notfallambulanz. Als Erste-Hilfe-Maßnahme solltest du die Blutung direkt mit einer Kompresse stillen.
Erste Hilfe Koffer nach neuer DINWie du bei Stromunfällen, Verschlucken und Verbrennungen Erste Hilfe leisten kannst
Für junge Menschen sind Steckdosen in der Regel ein großes Mysterium. Da die kleinen Finger schnell einmal in einer Steckdose landen können, ist es wichtig, dass sie entsprechend gesichert werden. Defekte Elektrogeräte und Kabel können ebenso zu einem gefährlichen Stromunfall führen. Wichtig ist, dass du dich bei der Ersten Hilfe für Kinder nicht selbst in Gefahr bringst. Ziehe sofort den Stecker oder schalte die Sicherung aus. Falls dies nicht machbar ist, versuche, das Kind mit einem nicht leitenden Gegenstand von der Stromquelle zu entfernen. Wenn das Kind bewusstlos ist, solltest du zuerst die Atmung überprüfen und lebensrettende Sofortmaßnahmen durchführen. Auch wenn das Kind äußerlich unverletzt wirkt, sollte es nach einem Stromschlag immer zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden. Eventuelle Brandwunden können vorher mit einem sterilen Verband aus dem Erste-Hilfe-Kasten abgedeckt werden.
Insbesondere kleinere Kinder neigen dazu, sich alles Mögliche in den Mund zu stecken. Verschluckt sich dein Kind, solltest du es sofort zum Husten animieren. Bei einem großen oder kantigen Gegenstand ist es möglich, dass er in der Speiseröhre stecken bleibt und diese verletzt. Wurde der Fremdkörper eingeatmet, könnte er sich in den Atemwegen befinden und verhindern, dass dein Kind gut atmen kann. Rufe sofort den Notarzt, wenn dein Kind Atemnot bekommt, Pfeifgeräusche beim Atmen auftreten oder sich das Gesicht rot oder blau verfärbt. Letzteres ist ein Anzeichen dafür, dass die Atmung aussetzt. Bei Babys, die noch nicht eigenständig stehen können und nur wenige Monate alt sind, solltest du folgende Schritte befolgen, bis der Rettungsdienst eintrifft: Setze dich auf einen Stuhl mit eng aneinander liegenden Beinen und lege das Baby bäuchlings auf deine Oberschenkel, sodass der Brustkorb auf deinen Knien liegt. Klopfe anschließend bis zu maximal fünfmal auf die Mitte des Rückens des Babys. Ist dies nicht erfolgreich, drehe das Baby um und gib mit den Fingerspitzen fünf kleine Stöße auf den Brustkorb, um die Atemwege freizumachen. Falls keine Besserung eintritt, wiederhole die Stöße, bis professionelle Hilfe vom Rettungsdienst eintrifft.
Verbrennungen und Verbrühungen können im Alltag schneller passieren, als du als Elternteil oft denkst. So werden beispielsweise eine heiße Tasse Tee auf dem Tisch oder das Mittagessen auf dem Herd zur Gefahr. Wichtig ist, dass du dein Kind in der Küche immer beaufsichtigst. Kocht etwas aus dem Herd, sollte es am besten nicht alleine in die Küche gehen. Kommt es dennoch zu einer Verbrühung, solltest du schnell reagieren. Handelt es sich um eine kleinere Verbrühung, beispielsweise mit kochendem Wasser, sollte das Kind die durchtränkte Kleidung sofort ausziehen. Die betroffene Stelle kannst du dann etwa 10 Minuten unter handwarmen, fließendem Wasser kühlen. Ist es zu einer großflächigen Verbrennung gekommen, solltest du das Kind nicht kühlen. Besser ist es, die Stelle mit einem keimfreien Verbandstuch locker abzudecken. Anschließend solltest du den Notarzt rufen.
Schnelle Hilfe bei Insektenstichen und Vergiftungen sowie Hinweise zum Notruf
In der Regel sind Insektenstiche zwar unangenehm, jedoch kein Notfall. Kühlende Gels können das Jucken lindern. Teilweise hilft auch Wärme. Legst du einen warmen Waschlappen auf die Einstichstelle eines Bienen- oder Wespenstichs, kann dies das Eiweiß im Gift zerstören. Nach einigen Minuten kannst du weiter kühlen. Zu einem Notfall kann ein Insektenstich dann werden, wenn eine Allergie besteht und ein allergischer Schock eintritt. Du kannst eine mögliche allergische Reaktion an Atemnot, Quaddeln auf der Haut, einem erhöhten Puls, Fieber, Übelkeit oder Schüttelfrost erkennen. Rufe sofort einen Notarzt. Wurde dein Kind von einer Biene gestochen, steckt der Stachel in der Regel noch. Entferne ihn, indem du ihn weg schnippst. Bei jeder Art von Stich sollte enge Kleidung gelöst werden. Ist das Kind etwas neben sich, solltest du es in eine Sitzposition bringen oder hinlegen und die Beine hochlegen. Bringe dein Kind bei Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage, bis der Notarzt eintritt.
Putzmittel und Medikamente stellen für Kinder eine besondere Gefahr dar. Sie sollten daher nie für Kinder zugänglich aufbewahrt werden. Ist es doch einmal passiert, dass dein Kind eine gefährliche Substanz geschluckt oder eingeatmet hat, kann es zu einer Vergiftung kommen. Vergiftungssymptome zeigen sich in der Regel erst einige Stunden später. Du könntest als Elternteil Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Müdigkeit und Unwohlsein bei deinem Kind bemerken. Vermutest du, dass dein Kind etwas Giftiges geschluckt oder eingeatmet hat, solltest du sofort die Giftnotrufzentrale oder den Notarzt anrufen. Erhältst du keine anderen Anweisungen, solltest du das Kind frische Luft atmen lassen, wenn es etwas Giftiges eingeatmet hat. Es sollte etwas Wasser oder Tee trinken. Erbrechen sollte nicht bewusst herbeigeführt werden. Hat dein Kind sich erbrochen, solltest du etwas davon oder alternativ etwas von der giftigen Substanz für den Notarzt aufbewahren.
Im Zweifel solltest du immer einen Notarzt rufen. Dies gelingt dir unter der Nummer 112. Dabei solltest du folgende Informationen übermitteln: Wer ruft an? Was ist passiert? Wo wird die Hilfe benötigt? Wer ist betroffen? Welche Verletzungen gibt es? Es kann sein, dass es noch Rückfragen an dich gibt. Warte also nach dem Übermitteln der Informationen noch einen Moment ab. Du kannst telefonisch zudem Unterstützung bei der Ersten Hilfe bekommen, sofern du sie benötigst. So kannst du die Zeit überbrücken, bis die Ärzte vor Ort eingetroffen sind.
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