- Studie zu Geisterfahrern - Ergebnisse schockieren
- Kommt es mit Absicht zu Falschfahrten?
- Alter der Fahrer und Gründe
- Zahlen und Maßnahmen
Geisterfahrer*innen sind eine echte Gefahr auf Deutschlands Straßen. Denn nicht selten enden die Unfälle nicht nur mit Blechschäden, sondern sogar mit schwerverletzten Personen oder am Ende sogar tödlich. Eine neue Studie der GDV - Unfallforscher der Versicherer hat jetzt schockierende Ergebnisse veröffentlicht: Offenbar passieren viele Falschfahrten gar nicht unabsichtlich.
Studie zu Geisterfahrern: Falschfahrten mit Absicht?
Wie die Forscher in ihrer Studie bei einer Auswertung von 218 Kollisionsorten in Folge von Geisterfahrten feststellen, kommt es besonders häufig bei hochbetagten Menschen zu Falschfahrten. Dabei spielen im Gegensatz zu Falschfahrten bei jüngeren Fahrer*innen aber häufig unterschiedliche Gründe eine Rolle.
Während ältere Menschen, vor allem ab dem Alter von 65 und dann noch einmal verstärkt im Alter ab 75 Jahren von Falschfahrten betroffen seien oder diese aktiv verursachten, häufig aus Gründen der Verwirrtheit oder Demenz, spiele bei jüngeren Personen die Fluchtabsicht vor der Polizei oder auch eine suizidale Absicht verstärkt eine Rolle.
Dabei sei die Annahme, dass die Fahrt in die falsche Richtung nicht bewusst geschehe, falsch. Denn wie die Expert*innen ermitteln konnten, sei bei 45,9 Prozent, also gut der Hälfte, der untersuchten Fälle von einer bewussten Geisterfahrt auszugehen.
Spielt Alkohol bei Geisterfahrten eine Rolle?
Alkohol spiele dabei ebenfalls eine Rolle. Bei rund einem Fünftel der Geisterfahrenden sei Alkohol festgestellt worden, präsentieren die Expert*innen in ihrer Ende August 2023 veröffentlichten Studie. Dabei seien auch jüngere Fahrer*innen deutlich häufiger alkoholisiert, als die älteren Geisterfahrer*innen.
Doch wie sieht es eigentlich bei der Art der Fahrzeuge aus? Werden Falschfahrten überwiegend von Pkw begangen oder sind auch Lkw-Fahrer*innen häufig darunter? Wie die Expert*innen schreiben, ist die Anzahl von Lkw-Fahrer*innen mit 3,1 Prozent und die der Geisterfahrenden mit einem motorisierten Zweirad mit 0,9 Prozent verschwindend gering. Denn mit 96 Prozent seien es vor allem Pkw-Fahrer*innen, die zu Geisterfahrer*innen würden.
Wendemanöver und falsches Einfahren an Anschlussstellen als Probleme
Die Gründe für den Beginn der Falschfahrt seien dabei unterschiedlich. In 52 Prozent der Fälle sei falsches Einfahren an Anschlussstellen (41 Prozent) und Raststätten (11 Prozent) der Grund für eine Falschfahrt. Dabei gebe es aber laut der Studie einen sehr hohen Anteil an bewussten Falschfahrer*innen. Das Hauptproblem dabei seien in 37 Prozent durchgeführte Wendemanöver.
Geisterfahrer: Was sind die häufigsten Gründe - und wie oft passieren Unfälle?
Festzuhalten ist laut Studie, dass die aktuellen infrastrukturellen Maßnahmen nicht die bewussten Geisterfahrer adressieren würden. Empfohlen werden stattdessen (fahrzeug-)technische, app-basierte Maßnahmen, die sowohl den Falschfahrenden selbst als auch sein Umfeld effektiv warnen können. Dabei wird vor allem an Smartphone-Updates als auch an Warnmeldungen auf dem Dashboard im Innern des Fahrzeugs hingewiesen.
Mit diesen Strafen ist bei einer Falschfahrt zu rechnen
"Geisterfahren" kann teuer werden: Eine Falschfahrt mit Unfallfolge wird beispielsweise laut Bußgeldkatalog mit einer Strafe in Höhe von 290 Euro, einem Eintrag mit zwei Punkten und einem Monat Fahrverbot geahndet. Laut dem ADAC können diese Tipps im Ernstfall hilfreich sein. Laut der Verfasser*innen der Studie wird dazu geraten, im Fall der Fälle, die Geschwindigkeit auf 80 km/h zu reduzieren und die Falschfahrt nicht fortzusetzen.