- E-Autos des US-Herstellers Tesla
- Experte spricht über Mängel
- Kunden, die sich beschweren, würden laut Bild-Bericht abgewimmelt
Tesla-Elektroautos sind bei vielen beliebt und doch sind sie nicht fehlerfrei. Offenbar gibt es bei einigen Modellen des Elektroauto-Herstellers Probleme, mit denen manche sogar vor Gericht gehen. Denn auch wenn viele Käufer und Käuferinnen den Nachhaltigkeitsaspekt bei Elektroautos im Fokus sehen, ist es ärgerlich, wenn nach dem Kauf eines teuren Neuwagens plötzlich immer mehr Defekte auftauchen. E-Autos werden übrigens immer beliebter, auch deutsche Konzerne reagieren darauf: So äußert sich Opel zum Standort Kaiserslautern: Was das Batteriezellenwerk für die Zukunft bedeutet.
Defekte und Mängel an Tesla-Fahrzeugen - So reagiert der Automobilhersteller
Doch selbst das wäre noch zu verschmerzen, wenn der Automobilhersteller mit den Beschwerden und den Mängeln konstruktiv umgehen könnte. Was aber macht Tesla, wenn Beschwerden von Kundinnen und Kunden gemeldet werden? Reagiert der Hersteller darauf? In einem Bericht der Bild ist nun von Mängeln und damit verbundenen Ärger die Rede.
Es scheint, dass viele Käuferinnen und Käufer enttäuscht werden würden. Denn laut Angaben der BILD-Zeitung neige der Tesla-Kundenservice dazu, Kundinnen und Kunden abzuwimmeln, teils zu beschwichtigen oder sogar nicht immer die Wahrheit zu sagen. Hilfreiche Kooperation sieht anders aus. Vielen Käuferinnen und Käufern hilft da dann nur, zu klagen. Das sei ein Weg, zu „vernünftigen Lösungen“ zu kommen, sagt der Anwalt Christoph Lindner gegenüber der BILD-Zeitung.
Seit 2020 habe der 38-Jährige laut Angaben der BILD bereits stolze 250-mal geklagt. Und das für Tesla-Käufer, die Defekte und Makel an ihren Tesla-Fahrzeugen vorfinden. Doch ob gerissene Hebepunkte am Unterboden oder - durchaus gefährliche - Fahrexperimente des Autopiloten mit FSD (Full-Self-Driving): Der Hersteller scheine sich nicht groß dafür zu interessieren.
Sogar während der Produktion werde die Ausstattung bei Tesla-Automobilen bisweilen geändert, informiert die BILD-Zeitung. Und das sogar dann, wenn es zum Nachteil des Kunden oder der Kundin sei. Als Beispiel würden fehlende USB-Anschlüsse genannt, Verstellungen bei Beifahrersitzen oder der erst kürzlich bekannt gemachte Wechsel von Ultraschallsensoren auf Technik, die auf Kameras setze.
Doch welche Tesla-Modelle sind von welchen Änderungen betroffen?
Laut Aussage des Anwalts Christoph Lindner gegenüber der BILD seien vor allem folgende Modelle des Elektroautoherstellers von Defekten und Mängeln betroffen:
- Tesla Model 3, Model Y: Probleme mit Spaltmaßen und Lack, Wassereinbruch, schief stehendes Lenkrad, Fahrwerke, die poltern, Serienänderungen, beispielsweise fallen die Ultraschallsensoren aus
- Tesla Model S: Spaltmaße der Heckklappe, offenbar weniger starke Ladeleistung, die eine längere Ladezeit nötig macht
- Bei allen Tesla-Modellen: Phantombremsungen des Autopiloten FSD, AGB (Allgemeine Geschäftsbedinungen), die Fragen aufwerfen würden, beispielsweise für die Übergabe des Fahrzeuges; außerdem gäbe es "prozessuale Verzögerungstaktiken", so der Anwalt.
Doch obwohl es auch bereits Prozesse gegeben habe, die von Käuferinnen und Käufern gewonnen wurden, wie beispielsweise im Fall eines juristischen Streits um ein Model 3 vor dem Darmstädter Landgericht, bei dem das FSD gesponnen habe, nehme der Automobilhersteller das Fahrzeug nicht zurück. Sondern Tesla gehe laut Informationen des Anwalts gegenüber der BILD-Zeitung gegen die Urteile vor. Käuferinnen und Käufer wären also weiterhin gezwungen, mit dem Hersteller zu ringen.
Kontaktaufnahme mit Tesla bei Beschwerden oder Mängeln an Elektrofahrzeugen?
Ist es denn zumindest möglich, mit jemandem bei Tesla zu sprechen? Auch das, sagt der Anwalt, sei kaum möglich. Lindner glaube, dass an der Unternehmensspitze "rechtliche Vorgaben nicht zu den Entscheidungskriterien gehören" würden, sagt er gegenüber der BILD-Zeitung.
Garantieverträge würden mit Tesla Netherlands geschlossen. Und auch das erleichtere die Kontaktaufnahme nicht im Geringsten. Denn er kenne niemanden, so Lindner, der mit einem Mitarbeiter gesprochen habe oder zu den Beschwerden und Mängelangaben an einem Elektrofahrzeug von Tesla eine schriftliche Auskunft bekommen habe.
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