• Gegen Flugrost können Autopolitur oder Hausmittel wie Cola und Backpulver zum Einsatz kommen
  • Ist die Karosserie stärker verrostet, helfen je nach "Verrostungsgrad" Schleifpapier, Lackstift, Reparaturharz und Sprühlack
  • Rostlöser bzw. Rostumwandler ist ebenfalls hilfreich

Rost sollte möglichst schnell entfernt werden. Andernfalls kann er durchaus beträchtliche Schäden verursachen. Nicht nur optisch, Rost kann auch die Fahrsicherheit beeinträchtigen, etwa wenn tragende Teile des Fahrzeugs befallen sind. Wir erklären dir, wie du den fiesen Zeitgenossen loswirst, bevor es zu spät ist.

Rost: Entstehung und vorbeugende Maßnahmen

Rost ist ein wasserhaltiges Eisenoxid. Er entsteht dort, wo Wasser und Sauerstoff auf freiliegendes Stahlblech einwirken. Normalerweise schützt die Lackschicht des Autos die Karosserie vor Rost. Ist der Lack geschädigt, ist das Stahlblech jedoch Umwelteinflüssen wie Regen und Streusalz ausgesetzt. Diese greifen das Metall an. Die Folge: Der Rostvorgang setzt ein.

Schon ein kleiner Steinschlag genügt theoretisch, um den Lack punktuell derart zu schädigen, dass er Umwelteinflüssen nicht mehr standhalten kann und zur Eintrittspforte für Wasser und Co. wird. Besonders häufig von Rostbefall betroffen sind etwa:

  • Kotflügel
  • Motorhaube
  • Hohlräume im Motorraum
  • Tankdeckel
  • Türgriffe
  • Schweller
  • Bremsen
  • Achsen
  • Schiebedach
  • Radkästen
  • Heckunterseite
  • Abgasanlage

Du kannst versuchen, Rost vorzubeugen, indem du kleine Kratzer im Lack direkt ausbesserst, das Auto regelmäßig wachst und es sauber hältst. Vor allem im Winter solltest du es öfter waschen, um es beispielsweise von Streusalzresten zu befreien. Außerdem solltest du es stets trocken und gut belüftet parken, damit sich kein Kondenswasser bildet. Besonders rostanfällige Autoteile und Hohlräume kannst du vorbeugend mit Seilfett oder ähnlichen Rostschutzmitteln behandeln. Doch trotz dieser Maßnahmen kann es zu Rost kommen. Hat sich der Rost bereits einen Weg gesucht, solltest du ihn möglichst schnell entfernen.

So kannst du Flugrost am Auto entfernen

Eine leichte und eher harmlose Rostform ist der sogenannte Flugrost. Flugrost setzt sich zunächst nur oberflächlich am Fahrzeug ab. Du solltest ihn dennoch sofort beseitigen, um sicherzugehen, dass die Korrosion nicht voranschreitet. Du hast mehrere Möglichkeiten, um Flugrost zu entfernen.

1. Mit Autopolitur und einem Tuch

Bei Flugrost genügt es, wenn du mit herkömmlicher Autopolitur und einem Lappen über die betroffene Stelle wischst. Er lässt sich schnell und einfach entfernen. Du solltest dein Auto zuvor gründlich waschen, damit die zu behandelnde Stelle schmutz- und staubfrei ist. Schmutzreste können den Lack zerkratzen. Sie wirken wie Schmirgelpapier.

2. Mit Flugrostentferner

Alternativ kannst du einen speziellen Flugrostentferner aus dem Fachhandel verwenden. Dieser wird aufgesprüht und nach dem Einwirken einfach mit Wasser abgespült. Bei hartnäckigen Rückständen kannst du die Behandlung mehrmals wiederholen.

3. Mit Hausmitteln wie Cola und Zitronensäure

Cola, Zitronensäure, Öl, Natron oder Backpulver gelten als hervorragende Hausmittel zur Rostentfernung. Allerdings dauert es nach dem Auftragen lange, bis sich der Rost löst. Je nach "Verrostungsgrad" brauchst du mehrere Stunden oder sogar Tage Geduld. Mit dem richtigen Mischverhältnis gelingt es diesen Mittelchen jedoch tatsächlich, dem Rost den Garaus zu machen. Du kannst den Rost anschließend mit einem weichen Tuch entfernen. Das funktioniert natürlich nur, sofern die Korrosion noch nicht weit fortgeschritten ist.

So gehst du bei einer stärkeren Verrostung vor

Bei stärkeren Rostflecken hast du je nach "Verrostungsgrad" verschiedene Optionen, dagegen vorzugehen. Du musst deinem Auto hierbei mit Schleifpapier und Lack zu Leibe rücken. Überlege dir vorab, ob du dir das zutraust oder lieber einen Profi ranlassen möchtest. Hier sind deine Möglichkeiten.

1. Mit Schleifpapier und Lackstift

Kleine Roststellen, die etwa durch einen Steinschlag entstanden sind, kannst du mit Schleifpapier und einem Lackstift entfernen. Den richtigen Farbton kannst du der Farbkennzeichnung deines Autos entnehmen. Du findest sie bei den meisten Modellen im Kofferraum, unter der Motorhaube oder an der Fahrertür.

Vor dem Abschleifen solltest du dein Auto gründlich waschen, um alle Schmutzpartikel zu entfernen. Dann solltest du die Stelle, die behandelt werden soll, mit Krepppapier abkleben, damit du den umliegenden Lack beim Abschleifen nicht beschädigst. Nach dem Abkleben behandelst du die von Rost betroffene Stelle vorsichtig mit Schleifpapier. Verwende zunächst ein gröberes Schleifpapier (Körnung 80 oder 150) und arbeite anschließend mit einem feineren Schleifpapier (Körnung 240) nach. Nachdem du den Rost entfernt und die Stelle erneut gründlich gereinigt hast, trägst du mit einem farblich zum Auto passenden Lackstift den Lack auf. Zum Schluss solltest du dein Auto mit einer Wachsschicht versehen. Diese bietet zusätzlichen Schutz gegen erneuten Rost.

2. Mit Rostlöser bzw. Rostumwandler

Rostlöser beziehungsweise Rostumwandler sind gute "Verbündete" im Kampf gegen den Rost am Auto. Sie wandeln Rost in stabile Eisenverbindungen um. Dadurch verhindern sie (oder verlangsamen zumindest) eine weitere Ausbreitung des Rosts. Du kannst den Rostlöser in die unter Punkt 1 aufgeführte Behandlung integrieren. Du bürstest oder schleifst den Rostfleck also zunächst vorsichtig ab (wie oben beschrieben) und trägst anschließend den Rostlöser auf. Lasse ihn gemäß Anleitung einwirken (meist mindestens zwei Tage). Anschließend kannst du die betroffene Stelle erneut vorsichtig abschleifen und den Lack mit einem Lackstift ausbessern.

3. Mit Reparaturharz, Sprüh- und Klarlack

Falls der Rost bereits "gewütet" und ein Loch ins Blech gefressen hat, solltest du die betroffene Stelle wie oben beschrieben abschleifen, bis kein Rost mehr zu sehen ist (Abkleben nicht vergessen!). Anschließend rückst du dem Loch mit Reparaturharz mit Härter zu Leibe. Bedecke das Loch hierzu zunächst von beiden Seiten mit Glasfaserreparaturmatten. Anschließend trägst du mit einem Pinsel das Reparaturharz nach Gebrauchsanweisung auf. Verwende so viele Schichten, bis die Fläche eben aufgefüllt und das Loch nicht mehr zu sehen ist. Nachdem des Harz ausgehärtet ist, schleifst du es noch einmal mit Schleifpapier ab.

Nun klebst du die Stelle erneut mit Kreppband ab und trägst kreuzweise und mehrmals einen Sprühlack auf (den passenden Farbton entnimmst du wieder der Farbtonkarte deines Autos). Drei bis vier Schichten sollten es mindestens sein. Zwischen den Behandlungen ist eine Trockenzeit von jeweils etwa zehn Minuten empfehlenswert, um Farbnasen zu vermeiden.

Nach rund einer Woche kannst du die behandelte Stelle großflächig vorsichtig mit Polierschleifpaste polieren, um eingeschlossenen Staub zu entfernen. Zum Schluss sprühst du mehrere Schichten Klarlack auf. Auch hierbei solltest du zwischen den einzelnen Sprühvorgängen eine Trockenzeit von etwa zehn Minuten einplanen. Der Klarlack ist wichtig, um eine erneute Rostbildung möglichst zu vermeiden.

Stark verrostete Teile besser austauschen

Rost "frisst" sich in das Metall hinein. Dadurch wird es brüchig und instabil. Ist der Rostfraß sehr weit fortgeschritten, solltest du am besten das komplette betroffene Autoteil austauschen. Du wirst mit deinem Auto sonst nicht über den TÜV kommen. Es ist nicht mehr verkehrssicher. Suche am besten eine Fachwerkstatt auf. Falls du handwerklich sehr versiert bist und dir den Austausch selbst zutraust, kannst du alternativ verschiedene vorgefertigte Ersatzbleche im Handel erwerben. Bedenke aber, dass zwischen altem und neuem Metall keinerlei Rost mehr sein darf. Ansonsten treten schon bald wieder neue Rostflecken auf. Im Zweifelsfall solltest du also besser den Profi ranlassen.