Im Sommer heizt sich das Auto ordentlich auf. Ein Glück, dass die meisten Pkws inzwischen mit einer Klimaanlage ausgestattet sind. Diese beschert dir auch im Hochsommer einen kühlen, klaren Kopf und sorgt dafür, dass du bei der Fahrt konzentriert bleibst. Einziger Nachteil: Durch die Klimaanlage erhöht sich der Spritverbrauch. Solltest du dem Geldbeutel zuliebe also besser darauf verzichten, die Klimaanlage einzuschalten? Oder hält sich der zusätzliche Verbrauch in Grenzen?

Wie hoch ist der zusätzliche Spritverbrauch durch die Klimaanlage?

Laut ADAC liegt der Mehrverbrauch durch die Klimaanlage bei durchschnittlich 10 bis 15 Prozent. Wie viel du genau verbrauchst, hängt davon ab, ob dein Auto über eine manuelle, eine halb- oder eine vollautomatische Klimaanlage verfügt. Vollautomatische Klimaanlagen verbrauchen am wenigsten Sprit. Dafür sind sie in der Anschaffung teurer.

Weiterhin spielt es eine Rolle, wo du unterwegs bist. Fährst du hauptsächlich in der Stadt, liegt der Mehrverbrauch laut ADAC-Test bei rund 20 Prozent. Hochgerechnet auf 100 Kilometer ergibt sich im Stadtverkehr ein Plus von rund einem Liter. Bei den aktuellen Benzinpreisen kostet dich die Klimaanlage demnach, je nach Kraftstoffart, zwischen 1,65 und 1,90 Euro je 100 Kilometer. Außerhalb der Stadt beläuft sich der Mehrverbrauch bei einem Durchschnittstempo von 100 km/h auf etwa sechs Prozent. Das entspricht außerorts ungefähr 0,3 Liter je 100 Kilometer. Die Klimaanlage kostet dich in diesem Fall rund 50 bis 60 Cent.

Natürlich sind dies lediglich Richtwerte. Die exakten Mehrkosten hängen auch von der Fahrzeuggröße ab. Je größer der Innenraum des Autos, desto mehr muss die Klimaanlage leisten, um das Fahrzeug zu kühlen. Zudem spielen die Art der Verglasung, die Motorisierung und die Technik der Klimaanlage beim Verbrauch eine entscheidende Rolle.

Wie wirkt sich die Klimaanlage bei E-Autos auf den Stromverbrauch aus?

Bei einem E-Auto hängt der Mehrverbrauch von der Temperaturdifferenz ab, die die Klimaanlage überbrücken muss. Zu den Auswirkungen der Klimaanlage auf den Verbrauch existieren laut EnBW folgende grobe Richtwerte:

  • Bei einer Außentemperatur von 25 °C verbraucht die Klimaanlage etwa 0,5  bis 1 Kilowattstunden (kWh) mehr auf 100 Kilometer, um die Innenraumtemperatur bei 20 °C zu halten.
  • Bei einer Außentemperatur von 30 °C steigt der Verbrauch um circa 1,0 bis 2,0 kWh pro 100 Kilometer, um 20 °C zu halten.

Läuft die Klimaanlage auf Hochtouren, hat dies Auswirkungen auf die Reichweite. Diese kann sich um mehrere Kilometer verringern. Schätzungen des TÜV zufolge sinkt die Reichweite im Sommer durch die Klimaanlage um etwa 10 bis 15 Prozent. Auch hier gilt jedoch, dass der Verbrauch stets noch von weiteren Faktoren abhängt. Unter anderem spielen die Fahrweise, die Geschwindigkeit, das jeweilige Gelände (Stadt, Land, Berge) sowie die Effizienz der Klimaanlage eine Rolle.

E-Autos, die mit einer Wärmepumpe ausgestattet sind, verbrauchen weniger Strom als solche, die über eine konventionelle Klimaanlage verfügen. Weiterhin wirken sich das Alter, die Intensität der Benutzung und die Verschmutzung der Filter auf die Effizienz und somit den Verbrauch aus.

Wodurch lässt sich im Sommer sparen?

Auch wenn sich der Mehrverbrauch insgesamt auf einem verkraftbaren Niveau befindet, schadet es nicht, die Klimaanlage zu entlasten. Mit simplen Tricks kannst du dein Auto bereits vor der Fahrt herunterkühlen und die Kosten senken:

  • Öffne vor Fahrtbeginn die Fenster und lüfte durch. Dadurch kann die heiße Luft entweichen, bevor du im Auto Platz nimmst. Deine Klimaanlage muss dadurch etwas weniger arbeiten. Sobald du losfährst, schließt du die Fenster wieder, damit die warme Luft draußen bleibt.
  • Stelle die Klimaanlage nicht zu kühl ein. Als Wohlfühltemperatur gelten 21 bis 23 Grad.
  • Nutze bei Glasdächern die Abschattung, um den Innenraum vor Sonneneinstrahlung zu schützen.
  • Lass deine Autoscheiben tönen. Durch die dunkleren Scheiben heizt sich der Innenraum weniger bzw. langsamer auf. Das Bekleben der Scheiben wird von Autoglasern und Fachwerkstätten angeboten. Wichtig, falls du das Tönen selbst übernehmen möchtest: In Deutschland sind nur Folien mit einem Prüfzeichen erlaubt. Folien, die nicht über ein Prüfzeichen verfügen, werden bei der Hauptuntersuchung nicht akzeptiert.
  • Denke über eine Wärmeschutzverglasung nach, um das Aufheizen des Autos zu verringern. Einige Autos verfügen bereits darüber, sie kann aber auch nachgerüstet werden. Die Investition lohnt sich. Durch die Wärmeschutzverglasung heizt sich der Innenraum weniger auf, die Klimaanlage muss nicht auf Hochtouren laufen und du sparst Sprit bzw. Batterieladung. Wenn du testen möchtest, ob dein Fahrzeug bereits über eine Wärmeschutzverglasung verfügt, nimm ein weißes Blatt Papier und halte es zur Hälfte hinter die halb heruntergelassene Seitenscheibe. Schimmert das Papier grün, blau oder grau, hat dein Pkw bereits eine Wärmeschutzverglasung.
  • Bei einem E-Auto: Nutze eine überdachte Ladestation. Steht dein Auto im Schatten, heizt es sich während der Standzeit nicht auf. Alternativ kannst du dein E-Auto in den kühleren Morgen- oder Abendstunden laden – sofern du dies einrichten kannst.

Du siehst, mit einfachen Maßnahmen kannst du deine Klimaanlage und somit deinen Geldbeutel schonen.