Es ist allgemein bekannt, dass man "von O bis O" seine Winterreifen aufzieht - also von Oktober bis Ostern. Mit dem Einzug des Frühlings und dem Anstieg der Temperaturen ist es für viele Autofahrer an der Zeit, die Sommerreifen auf die Autos zu packen. Im März sind die Werkstätten deswegen besonders gefragt.
Wer noch auf der Suche nach qualitativ hochwertigen Sommerreifen ist, könnte im ADAC-Test fündig werden. Es ist üblich, dass Werkstätten dazu raten, die Radmuttern nach etwa 50 gefahrenen Kilometern nach dem Reifentausch erneut anzuziehen - und das unabhängig davon, ob der Reifenwechsel von Profis durchgeführt wurde. Wie es gesetzlich aussieht und welche Empfehlung du beherzigen solltest, erfährst du von uns.
Nach dem Reifenwechsel die Radmuttern nachziehen Experten haben klare Meinung
Die Haftung der Werkstatt für eventuelle Fehler werde durch den Hinweis nicht aufgehoben. Löse sich ein Rad nach dem Werkstattbesuch, spräche der erste Anschein dafür, dass der Radwechsel nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Eine Mithaftung des Kunden komme nur dann in Betracht, wenn die Schrauben nicht nachgezogen würden, obwohl er nach dem Wechsel Unregelmäßigkeiten beim Fahrverhalten bemerke. "Wenn die Radbefestigungen in Ordnung sind, und beim Anziehen der Schrauben das richtige Drehmoment verwendet wurde, muss das Rad halten", bestätigt ADAC Reifenexperte Ruprecht Müller. Gegenüber inFranken.de erklärte er: "Eigene Nacharbeit ist dem Kunden nicht zuzumuten und nicht zuzutrauen. Deswegen fahren diese Menschen mit ihren Fahrzeugen in den Fachbetrieb. Eine Nachprüfung der Radverschraubung ist in diesem Fall nicht vorzusehen."
Aus Sicht des TÜVs sollte sich darauf jedoch nicht verlassen werden. "Bei der Reifenmontage können auch bei fachgerechter Ausführung Probleme auftreten, die unter anderem zum Lösen des Rades führen können. Verschmutzungen, Späne zwischen Radnabe und Bremsscheibe beim Scheibenwechsel, Gratbildung an Bremsscheibentöpfen, Korrosionsprodukte an Radanlage und Bremsscheibentopf oder ähnliche unvorhersehbare Materialverschmutzungen können die Folge sein. Das führt im schlimmsten Fall zum Lösen der Befestigungsteile. Dies ist keinesfalls auf einen Fehler bei der Radmontage zurückzuführen".
Deswegen empfiehlt TÜV trotzdem, die Radmuttern nach einer Strecke von 50 bis 100 gefahrenen Kilometern zu überprüfen und gegebenenfalls nachzuziehen. Dazu rät auch der ADAC, sofern die Reifen nicht von einem professionellen Kfz-Betrieb gewechselt wurden. "Wer als Laie den Räderwechsel an seinem oder einem fremden Fahrzeug in Eigenregie und Eigenverantwortung durchführt, sollte in jedem Fall die Radverschraubung allein schon zum Eigenschutz überprüfen, weil als Laie nicht die Professionalität einer Fachwerkstatt zu erwarten ist", erklärt Müller. Als Anhaltspunkt für den Reifenwechsel gilt dabei die sogenannte "O bis O"-Regel. Gesetzlich vorgeschrieben ist die "Oktober bis Ostern“-Faustregel aber nicht. Denn auch im September oder im Frühling kann es vor allem nachts und morgens glatt sein. Autofahrer sollten den Zeitpunkt des Reifenwechsels situativ an die äußeren Bedingungen anpassen.
Reifen richtig lagern: So verlängerst du die Lebensdauer deiner Autoreifen
Die nicht genutzten Reifen sollten optimal gelagert werden. Am besten eignet sich dafür ein kühler und trockener Ort. Die Räder mit den Felgen liegend oder hängend oder ohne Felgen bei regelmäßigem Drehen stehend deponiert werden. Denn eine sachgerechte Lagerung zögert die natürliche Alterung hinaus. So bieten Werkstätten häufig auch an, Reifen bis zum nächsten Wechseltermin einzulagern, was einer Frau in Bayern allerdings zum Verhängnis wurde.
Ein optimaler Reifendruck verlängert ebenfalls die Lebensdauer und fördert eine gleichmäßige Abnutzung. Das wirkt sich auf auch auf das Fahrverhalten, die Fahrzeugstabilität und das Portemonnaie aus. Mit einer monatlichen Überprüfung soll die bestmögliche Leistung der Winterreifen gewährleistet werden.