Neues Wolfsgebiet im Fichtelgebirge: Rudel nach Sichtung bestätigt

Ein neues Wolfsruder ist im Fichtelgebirge entdeckte worden. Im Juni sei eine standorttreue Wölfin in eine Fotofalle geraten und im Juli seien vier Welpen gesichtet worden, erklärte ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt (LfU). Somit zähle das Gebiet jetzt als ein sogenanntes "Wolfsgebiet im Sinne des Schadensausgleichs".

Das LfU empfiehlt Nutztierhaltern in Wolfsgebieten, ihre Tiere vor Übergriffen durch Wölfe zu schützen, zum Beispiel mit wolfsabweisenden Zäunen. Zudem werden Weidetierhalter gebeten, sich regelmäßig über die Wolfssituation in Bayern zu informieren. Herdenschutz sei eine Voraussetzung für die Gewährung von Schadensausgleich, so das LfU. Nach EU-Richtlinien gibt es eine einjährige Übergangsfrist. Diese beginnt im neuen Wolfsgebiet im Fichtelgebirge am 1. September 2025. Die Bezirksregierung Oberfranken hat Verhaltenstipps für Begegnungen mit Wölfen veröffentlicht. 

14 Wolfsgebiete in Bayern

Insgesamt gibt es in Bayern derzeit 14 Wolfsgebiete, darunter im Altmühltal, im Bayerischen Wald und in den Allgäuer Alpen. Das Monitoringjahr 2024/25 endete am 30. April. Die endgültigen Zahlen sollen im September veröffentlicht werden, teilte der LfU-Sprecher mit. Im Monitoringjahr 2023/24 waren es demnach 56 Einzeltiere, verteilt auf elf Wolfsgebiete.

Voraussetzung für die Ausweisung als Wolfsgebiet ist die Ansiedlung mindestens eines standorttreuen Tieres. Ein Wolfsindividuum, Wolfspaar oder Wolfsrudel gilt als standorttreu, wenn es über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten nachgewiesen wird oder wenn ein männlicher und weiblicher Wolf gemeinsam ihr Territorium markieren oder eine Reproduktion nachgewiesen ist.

Das Wolfsgebiet wird in einem Radius von 15 Kilometern ausgewiesen. Wenn die Wölfe in einem abgeschlossenen Monitoringjahr nicht mehr nachgewiesen wurden, wird das Wolfsgebiet wieder aufgehoben. 2024 war erstmals seit mehreren Jahren wieder in Bayern ein Wolf auf behördliche Anordnung abgeschossen worden. Später stellte sich dann heraus, dass es sich dabei um die falsche Wölfin handelte.