Pfandbetrug ist auch in Franken längst keine Seltenheit mehr. Dabei werden die Täter durchaus kreativ: So stahlen sie in der Vergangenheit bereits Pfandbons aus den Spendenboxen oder kassierten die Bons als Mitarbeiter der Filialen gleich mehrfach ab. Einen anderen Fall haben Beamte nun in Selb (Kreis Wunsiedel) entdeckt: Dort wurden mehrere Bögen gefälschter Pfandetiketten in einem Auto sichergestellt.
Aufgeflogen ist der geplante Betrug im Rahmen einer Fahrzeugkontrolle. Grenzbeamte im Landkreis Wunsiedel wurden dabei auf die Bögen und einige bereits beklebte Plastikflaschen aufmerksam. Diese seien demnach bereits für den Betrug vorbereitet gewesen. Gelenkt wurde das Auto laut Polizei von einem 50-Jährigen - gegen ihn werde darum jetzt wegen Betrugs ermittelt.
Pfandbetrug ist keine Seltenheit: Diesen Trick nutzen Betrüger am häufigsten
Doch das war noch nicht alles: Auch einige Gramm Kokain stellten die Beamten im Auto sicher. Die Droge fanden die Polizisten "im niedrigen einstelligen Grammbereich" bei der 25-jährigen Beifahrerin. Sie muss sich bald einem Verfahren wegen des Verstoßes nach dem Betäubungsmittelgesetz stellen.
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Neben dem Pfandetikettenbetrug ist laut Aldi- und Lidl-Mitarbeitern auch der "Angeltrick" ein beliebter Schwindel. Wie sie dem Computermagazin CHIP berichteten, handle es sich dabei um eine der häufigsten Methoden zum Pfandbetrug. Dabei werde eine Angelschnur am Flaschenhals befestigt. Dann wird die Pfandflasche in den Automaten gesteckt und mit einer Schnur wieder zurückgezogen. Dieser Vorgang lasse sich theoretisch beliebig oft wiederholen. Viele Supermärkte gehen jedoch mittlerweile aktiv dagegen vor.
Auch in Franken gab es bereits Fälle, bei denen der "Angeltrick" Anwendung fang. So versuchten beispielsweise zwei Jugendliche aus Marktleugast (Landkreis Kulmbach) in der Vergangenheit bereits, die Pfandflasche zu schnellem Geld zu machen. Eine Kundin beobachtete das Ganze jedoch - und stellte die Jugendlichen gemeinsam mit einem Angestellten des Marktes.