• Hoch besetztes Line-up: In Extremo, Lord Of The Lost, Schandmaul und viele mehr 
  • Schatzsuche, Workshops und zahlreiche Angebote zum 15-jährigen Jubiläum des Mittelalter Fesitvals
  • "Das Publikum ist ein Teil der Mediaval-Familie" - Interview mit dem Festivalgründer Karl-Heinz "Bläcky" Schwarz   

Das Festival Mediaval gilt als größtes Mittelalterfestival in Europa und findet auch 2024 wieder auf dem Goldberg in Selb statt. Zum 15-jährigen Jubiläum verspricht das Festival neben einigen Musikgrößen aus dem Folk, Rock und Metal auch zahlreiche Angebote und Mitmachaktionen. Was euch in diesem zwischen dem 6. und 8. September 2024 auf dem Festival erwartet, haben wir im Folgenden zusammengefasst.

Festival Mediaval 2024: Das Mittelalterfestival geht in die nächste Runde

Neben kleineren Newcomern und lokalen Bands aus Franken erwarten euch auf dem Festival auch einige Musikgrößen mit einzigartigen Bühnenshows.  So könnt ihr 2024 Bands wie In Extremo, Schandmaul, Verse Gold oder Schandmaul auf dem Festival sehen, die eine perfekte Brücke zwischen den harten E-Gitarren und mittelalterlichen Klängen schlagen.

Für viele ist die Metal-Gruppe Lord of the Lost, die 2023 für Deutschland am Eurovision Song Contest teilgenommen hat, ein besonderes Highlight. Auf dem Festival Mediaval spielt diese nämlich zum ersten Mal Unplugged, also ohne die üblichen E-Gitarren, Synthesizer und Bässe und dafür mit rein akustischen Instrumenten. Zu den bekanntesten Liedern der Band gehört ihr ESC-Song "Blood And Glitter", den ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf dem Festival hören könnt. 

Neben der Musik könnt ihr in diesem Jahr auch wieder die Angebote der zahlreichen Workshops nutzen und euch so beispielsweise im mittelalterlichen Handwerk ausprobieren. Die Angebote auf dem Festival gehen von Schwertkampf über mittelalterliches Kochen bis hin zu Musik-Workshops, bei denen ihr historische Instrumente wie die Drehleier oder den Dudelsack spielen könnt. Welche Angebote es genau gibt, erfahrt ihr auf der Workshop-Seite des Festivals. Wir empfehlen euch die Angebote, die euch interessieren genauer anzuschauen, da ihr euch für manche Aktivitäten im Voraus anmelden müsst.

15 Jahre Festival Mediaval: Was euch geboten wird & was ihr wissen müsst

In jedem Jahr überlegt sich das Festival zahlreiche Angebote, die für Abwechslung und Innovation sorgen. 2024 erwartet euch eine große Schatzsuche auf dem Festivalgelände, bei der ihr einige Preise gewinnen könnt. Laut Karl-Heinz "Bläcky" Schwarz, dem Organisator und Gründer des Festivals, gibt es die Idee schon länger. "Der Hintergrund dazu ist der, dass ich möchte, dass möglichst viele Gäste die verschiedenen Bereiche des Festivals kennenlernen. Die Fragen, die bei der Schatzsuche beantwortet werden müssen, sind über das gesamte Gelände verteilt und wer da mitmachen möchte, der muss alles sehen", sagt Bläcky im Interview mit inFranken.de.

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Wenn ihr die Schatzsuche gewinnt, wartet am Ende eine große Schatztruhe mit zahlreichen Preisen auf euch. Darunter sind beispielsweise Festivaltickets für das nächste Jahr und Merchandise-Artikel im Wert von über 900 Euro. Um den Schatz finden zu können, müsst ihr zusammen mit einem Programmbuch die vielen Rätsel auf dem Festivalgelände lösen. Die Programmbücher bekommt ihr vor Ort oder über die Verkaufsstelle im Internet. 

  • Die wichtigsten Informationen zum Festival Mediaval:
    • Was: Festival Mediaval
    • Wann: 6. bis 8. September 2024 
    • Wo: Am Goldberg, 95100 Selb, Deutschland 
    • Genre: Metal, Rock, Folk und mehr 
    • Bands (Auswahl):  Lord Of The Lost, In Extremo, Schandmaul, Verse Gold, Die Streuner, Corvus Corax, Thundercrow, Pyrates, The Blackbeers, Minotaurus und viele mehr 
    • Infos und Tickets findet ihr auf der offiziellen Website des Festivals

Interview mit Karl-Heinz "Bläcky" Schwarz: Das macht das Festival besonders

In Deutschland gibt es zwar einige Mittelalterfeste und Märkte, doch ein richtiges Open-Air-Festival mit zahlreichen Bands und Workshop-Angeboten gibt es kaum. Laut Bläcky ist das Festival Mediaval "durch die Vielfalt im Programm ganz anders aufgestellt." So gibt es seiner Meinung nach nur wenig Festivals, die ein so breites Angebot bieten und ergänzt: "Es ist vom Programm her auf jeden Fall das vielfältigste Festival, was ich kenne - auch über Mittelalter hinaus."

Besonders ist für Bläcky auch die Struktur des Festivals, "da praktisch alle Helfer das in ihrer Freizeit und umsonst machen. Also als Volunteers. Man muss ganz anders arbeiten, ganz anders umgehen mit den Leuten. Da ist ein großer Zusammenhalt und das Team ist fantastisch."

Auch der Wettbewerb der Nachwuchsbands liegt Bläcky persönlich sehr am Herzen, weil es sowas nur selten auf Festivals gibt. Am Festival-Samstag und -Sonntag spielen mehrere kleine Bands, aus den Musikgenre Folk und Rock, auf der Theaterbühne des Festivals, um den Nachwuchspreis zu gewinnen. "Die zwei Gewinner kriegen einen goldenen Zwerg mit ihrem Namen darauf. Es hat sich auch etabliert, dass die Bands, die gewinnen, ihn gut als nächsten Schritt für ihre Karriere nutzen können. Das macht mich auch ganz stolz. Bands wie Fuchsteufelswild sind dadurch gut bekannt geworden. Purpur, Winterstorm und viele andere sind auch gut im Geschäft. Die treten auch auf vielen Konzerten auf. Also von mir aus gesehen ist dieser Nachwuchspreis eine echt gute Sache", sagt Bläcky.

Frage an Bläcky: Auf dem Festival soll es in diesem Jahr wieder viele Angebote geben. Kannst du uns schonmal verraten, was es zu erwarten gibt?

Bläcky: "Wir haben außer den Konzerten auch Kleinkunstaufführungen von Tänzern über Zauberer, wir haben Lagergruppen, die quasi verschiedenste Epochen und Kulturen aus dem Mittelalter darstellen. Wir hatten schonmal einen Film, also Filme integriert, wir hatten aber auch Theatergruppen mit dabei. Also alles Mögliche. Außerdem haben wir ein Literaturzelt. Das hat sich total gut entwickelt, die letzten Jahre. Da kommt das Nonplusultra der Autoren der Deutschen Mittelalter-Szene, auch Preisträger vom Fantasy-Preis und so weiter. Da ist eigentlich alles da, außer bildende Kunst wie Skulpturen oder Bilder. Das ist das einzige, wo ich noch sag, da hätte ich gerne noch ein paar Leute."

Frage: Zum 15-jährigen Bestehen habt ihr eine Schatzsuche geplant. Gibt es noch weitere Highlights zum Jubiläum?

Bläcky: "Es ist so, dass ich von Anfang an gesagt habe, wir müssen neues bieten und innovativ bleiben. Wir hatten schon eine ganze Reihe an Ideen. Zum Beispiel hatten wir schon mal eine Blackstage, da haben wir einen Tunnel gebaut und eine Theatergruppe hat mit UV-Licht so Aktionen gemacht. Wir hatten schon mal ein Ritter-Turnier, das ist bisher das Einzige, was nicht so gut angekommen ist auf dem Festival. Ich habe für dieses Jahr auch viele Ideen, wobei wir das mit der Schatzsuche eigentlich schon länger machen wollten. Ursprünglich sogar schon 2020, aber da ist es ja aus bekannten Gründen nichts geworden und jetzt können wir es endlich machen. Der Hintergrund ist übrigens der, dass ich möchte, dass möglichst viele Gäste die verschiedenen Bereiche des Festivals kennenlernen. Die Fragen, die bei der Schatzsuche beantwortet werden müssen, sind ja über das gesamte Geländer verteilt und wer da mitmachen möchte, der muss alles sehen."

Frage: Um nochmal zu den Konzerten und Bands zurückzukommen. Gibt es da für dich ein persönliches Highlight in diesem Jahr?

Bläcky: "Oh ja, sogar mehrere. Also ich suche die ja auch selbst aus und stehe deshalb hinter allen Bands, die auftreten. Ansonsten haben wir ein paar sehr interessante Auftritte. Lord of the Lost hat uns ja von sich aus Angeboten ein Akustik-Konzert zu machen und das ist das erste Akustik-Konzert, was die jemals gemacht haben – also unplugged. Das ist wirklich 100 Prozent ganz ganz ganz besonders!  Auf Schandmaul bin ich gespannt, mit Ersatzsänger, weil ja der Hauptsänger immer noch nicht singen kann.  Ganz großer Höhepunkt wird dann auch das 30-jährige Jubiläum der Streuner. Die machen eine Zeitreise. Also die werden anfangen, wie sie angefangen haben, zu zweit, und dann zum Schluss mit elf oder zwölf Leuten auf der Bühne stehen. Da freue ich mich sehr drauf, weil ich mag halt einfach Rock-Musik und die Streuner sind halt einfach eine tolle Gruppe."

Frage: Corvus Corax und die Blackbeers haben in den vergangenen Jahren bereits öfters auf den Bühnen gespielt. Gibt es in diesem Jahr auch wieder "Stammbands" die auf dem Festival auftreten?

Bläcky: "Also Corvus Corax gehört definitiv dazu. Die sind immer mit anderen Programmen gekommen und haben recht vielfältige Sachen. Das 'Era Metallum*' Album von ihnen ist sogar eine Idee, die für das Festival Mediaval gemacht wurde. Also wir waren vor Corona im Backstage gestanden und da haben sie erzählt, dass sie immer noch Sachen haben, die sie nirgends aufführen können und ich habe dann gesagt: ‘Na dann macht das doch einfach bei uns’. Dann haben sie eben extra ein Programm entwickelt, aus dem dann dieses 'Era Metallum' geworden ist. Das ist definitiv eine Band, die zu unseren Hauptbands gehört. Dann die Blackbeers. Die sind aus der Region und da ist auch mein Schwiegersohn dabei. Also klar, die sind die letzten Jahre ein paarmal dabei gewesen. Dieses Jahr nicht dabei, aber Faun war schon oft da. Die lieben das Festival auch und haben uns viel unterstützt. Auch während Corona oder wenn es mal schlechter lief. Ich meine, das hat jedes Festival, also Bands, die dazu passen und immer gerne dabei sind."

Frage: Das ist  dann wahrscheinlich auch das schöne, wenn man Bands hat, bei denen man bereits weiß, dass da die Chemie passt, oder?

Bläcky: "Ja. Das ist bei uns die Philosophie. Wir wollen möglichst viel integrieren an verschiedenen Menschen, Kulturen, Altersschichten, behindert oder nicht, das ist vollkommen egal. Da gibt es aber natürlich auch Ausnahmen, also Bands, die nicht dazu passen – auch wenn ich das lange nicht gedacht habe, weil ich ja jeden integrieren wollte."

Bläcky: "Ein Beispiel wäre Goran Bregovic, den hätte ich bekommen können und wäre auch bezahlbar. Als ich dann aber die Bedingungen gesehen habe, habe ich mir gedacht: ‘Nö, der passt zu uns nicht’, weil das halt ein Mensch ist, der allein schon zwischen sich und seinen Musikern einen großen Unterschied macht. Also wenn ich die Anforderungen bekomme, erste Klasse für Goran Bregovic, Holzklasse für seine Leute, abholen am Flughafen in einer Limousine für Goran Bregovic, Kleinbus für seine Leute, im Hotel eine Suite für Goran Bregovic, normale Zimmer für seine Leute, dann habe ich ehrlich gesagt: ‘Nö, das ist nicht Mediaval, das passt nicht zu uns. So jemanden will ich auf dem Festival gar nicht haben.'"

Bläcky: "Das Publikum ist ein Teil der Mediaval-Familie und da ist uns Zusammenhalt wichtig. Und wir wollen auch keine unpassenden oder rechtsextremen Bands. Oder Leute, die auf dem Festival dann für Chaos sorgen."

Frage: Wie du bereits erwähnt hast, gibt es viele Helfer bei dem Festival. Werden in diesem Jahr noch Helfer benötigt?

Bläcky: "Natürlich brauchen wir freiwillige Helfer. Das sind zu 100 Prozent Helfer auf der Organisations-Ebene und die verdienen dann halt auch nichts dabei. Es geht darum, dass alle Spaß dran haben. Auf der Homepage also Website gibt es Formulare zum Anmelden. Es gibt keinen Lohn, aber die Helfer müssen für das Festival auch nichts zahlen. Die kriegen Vollverpflegung mit Feierabendbier und allen Drum und Dran. Die zum Schluss da sind kriegen auch noch ein Merchpaket und so. Also wir haben viele Helfer, die wirklich schon viele Jahre dabei sind. Manche sogar schon seit dem ersten Festival und besser kann man da eigentlich nicht dran sein."

Frage: Gibt es bestimmte Bereiche in denen ihr noch Helfer braucht?

Bläcky: "Eigentlich alles. Auf und Abbau kann man auch separat machen und sich dann am Festival frei nehmen. Das steht aber auch auf der Homepage. Ansonsten eigentlich alles von der Kasse über Backstage, Merchandise, Gästebetreuung, Infostand, Awareness-Team – Oh Gott, was haben wir den noch alles. Es sind 27 Leute im Orga-Team und jeder hat seinen eigenen Bereich. Von Müllentsorgung über Werbung bis hin zu Design ist alles dabei. Man kann immer Helfer gebrauchen und wir haben auch immer so 100 bis 120 Helfer, die kommen. Andere Festivals haben da bis zu 600 und da Fragen wir uns schon, was die alle machen. Denn die arbeiten dann auch nur so fünf Stunden und bei uns gibt es halt feste Schichten. Das heißt es ist genau eingeteilt, wer wann was macht. Damit man auch das Festival genießen kann und nicht nur arbeitet. Das gefällt allen gut und wir kommen mit den 100 bis 120 Leuten gut zurecht."

Campingplätze und Unterkünfte für das Festival Mediaval: Das empfiehlt Bläcky

Wie in den vergangenen Jahren wird es auch 2024 wieder einen Campingplatz auf der Wiese am Bach unterhalb des Goldbergs geben. Der Standort liegt genau am Festival Gelände und hat viele Geschäfte in Laufnähe. Der Campingplatz darf jedoch nicht mit Fahrzeugen befahren werden, weshalb Wohnmobile einen alternativen Stellplatz nutzen müssen. 

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"Früher hatten wir das Turnerheim, das auf seinem Platz Wohnmobile und Zelte aufgenommen hat. Das gibt es aber nicht mehr, weil der Platz verkauft worden ist und die das nicht mehr machen. Die Wohnmobile selbst müssen jetzt an die Eissporthalle in Selb und wenn man sagt man möchte aber mit den Wohnmobilen und Zelten zusammenstehen, dann bleibt einen nur der Campingplatz in Heidelheim," sagt Bläcky. 

Das Angebot gibt es erst seit letztem Jahr, wobei ein Shuttlebus die Besucher auf das Festivalgelände bringt. Alterantiv lässt sich die Strecke von etwa neun Kilometer laut Bläcky auch gut mit dem Fahrrad fahren. "Das ist halt in Selb das einzige, wo es ein bisschen problematisch wird. Die Unterkünfte an sich sind ja alle ausverkauft im großen Umkreis und der Umgebung. Ferienwohnung und Hotels kriegt man da meistens nicht mehr," ergänzt der Gründer.

Selb: Festival-Mediaval 2024 startet bald - Infos zu Tickets, Bands und Camping
Lutz Russkamp/Festival-Mediaval/pr (Archivbild); Sascha Feldt (Archivbild)

Wenn du wissen willst, was im Jahr 2025 in Franken geboten ist, geben wir dir unsere Konzerte & Comedy-Übersicht 2025 und den Festivalkalender 2025 an die Hand. Außerdem haben wir die wichtigsten Feste und Feiern in Franken in der großen Übersicht. Für Weinliebhaber sind die fränkischen Weinfeste ein Highlight. Auch Fans von historischen Veranstaltungen kommen auf ihre Kosten - in diesem Jahr stehen wieder zahlreiche Mittelalter-Feste in der Region an. Tickets und Karten für Veranstaltungen bekommst du übrigens besonders günstig in unserem Ticketshop*. Dort kannst du bis zu 6,40 Euro an Servicegebühren im Vergleich zu anderen Anbietern sparen.

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