Update vom 22.11.2024: Mordfall Simone Strobel wirft weiter Fragen auf

Rund 20 Jahre nach dem rätselhaften Tod der jungen deutschen Backpackerin Simone Strobel in Australien drängen die Ermittler aus Würzburg darauf, dass ihre australischen Kollegen ihre Erkenntnisse mit ihnen teilen. "Möglicherweise schlägt es auch auf unser Ermittlungsverfahren durch", erklärte Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach. "Wir werden ein neues Rechtshilfeersuchen auf den Weg bringen, um den aktuellen Ermittlungsstand in Erfahrung zu bringen."

Bisher haben die australischen Behörden noch nicht auf das erste Ersuchen aus Würzburg im Jahr 2022 reagiert. Die Staatsanwaltschaft hat mehrfach die fehlenden Antworten aus Australien angemahnt, "aber es kam auch da keine Reaktion", so Seebach.

Die Backpackerin Simone Strobel aus dem Landkreis Würzburg wurde auf einer Wohnmobilreise durch Australien im Februar 2005 getötet. Ihre nackte Leiche wurde unter Palmwedeln verborgen gefunden. Der Fall blieb bis heute ungelöst: Der damals verdächtigte Freund der 25-Jährigen, der mittlerweile 44 Jahre alt ist, war im Jahr 2022 kurzzeitig festgenommen, jedoch mangels Beweisen wieder auf freien Fuß gesetzt worden.


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Damaliger Freund streitet Beteiligung an Tat ab

Dennoch betonte der seit 2012 für die Ermittlungen zuständige Beamte Dave Mackie bei einer neuen Anhörung in der vergangenen Woche in Sydney, dass es trotz fehlender Beweise "wahrscheinlich" sei, dass Simone Strobel damals von ihrem Freund im Wohnmobil getötet wurde. Strobels früherer Partner stritt eine Beteiligung an der Tat zurückgewiesen stets ab. Er lebt seit Jahren in Australien und ist verheiratet.

Bei der jüngsten Anhörung im Lidcombe Coroner’s Court, die die australischen Behörden sehr transparent abgehalten hatten und zu der auch Strobels Geschwister angereist waren, wurden in der vergangenen Woche bisher nicht verfügbare Beweise geprüft - darunter australischen Medienberichten zufolge unter anderem DNA-Material. Die Würzburger Justiz hofft jedoch auf weitere Angaben dazu.

Bereits 2022 hatte die Staatsanwaltschaft Würzburg ein Rechtshilfeersuchen bei den australischen Behörden eingereicht. Dabei hatten die Australier Haftbefehle gegen die anderen beiden Mitreisenden von Strobel und ihrem Freund ausgestellt, die zu diesem Zeitpunkt in Bayern lebten. Medienberichten zufolge wurde ihnen Beihilfe zum Mord und Justizbehinderung zur Last gelegt.

Zukunft des Falls Simone Strobel ungewiss

Wie es nach der neuen Anhörung weitergehen wird, bleibt unklar. Aus Australien hieß es, dass die zuständige Untersuchungsbeamtin Teresa O'Sullivan alle neuen vorgelegten Beweise prüfen wolle, um dann über das weitere Vorgehen zu entscheiden.

Update vom 15.10.2024: Cold Case Simone Strobel - Angehörige mit emotionaler Aussage

Zwei Jahrzehnte nach dem mysteriösen Tod der jungen deutschen Backpackerin Simone Strobel in Australien warten ihre Angehörigen weiter auf Antworten. Bei einer neuen Anhörung im Lidcombe Coroner’s Court in Sydney wurden seit Montag bisher nicht verfügbare Beweise geprüft, um vielleicht doch noch Licht ins Dunkel zu bringen und den Mordfall an der Erzieherin aus Unterfranken zu lösen. Am Ende der fünftägigen Untersuchung äußerte sich Strobels Schwester unter Tränen.

Der Mord habe das Leben der Familie für immer "auf radikalste Weise" verändert, zitierte der australische Sender ABC Christina Strobel, die zusammen mit ihrem Bruder Alexander angereist war. "Meine Eltern … wurden zu bloßen Schatten ihrer selbst und versanken immer tiefer in Verzweiflung." Sie erzählte auch von der extrem engen Bindung, die sie zu ihrer Schwester gehabt habe. "Diese Einsamkeit wird nie aufhören", betonte sie und fügte hinzu, sie wisse jetzt, dass "das Undenkbare, das Schlimmste, was passieren kann, über Nacht Wirklichkeit werden kann." 

Die damals 25-jährige Backpackerin aus dem Landkreis Würzburg war Anfang 2005 mit ihrem 24-jährigen Freund mit einem Wohnmobil in Australien unterwegs. Anfang 2005 kam ein weiteres Paar aus Deutschland dazu. Die vier waren auf einem Campingplatz in Lismore im Nordosten des Bundesstaates New South Wales, als Strobel plötzlich verschwand. Zuvor soll es Streit gegeben haben. 

Freund im Visier der Ermittler - neue Anhörung gestartet

Wenige Tage später wurde ihre nackte Leiche in der Nähe des Campingplatzes unter Palmwedeln versteckt gefunden. Schnell war klar, dass die Frau Opfer eines Verbrechens geworden war. Schon kurze Zeit nach der Tat gab es erstmals Ermittlungen gegen Strobels Freund. Ihm wurde vorgeworfen, bei seinen Vernehmungen in Deutschland und in Australien gezielt falsche Angaben gemacht zu haben. 2022 war der inzwischen 42-Jährige überraschend festgenommen und des Mordes an Strobel beschuldigt worden. Im Juni 2023 wurde die Anklage wieder fallengelassen, weil die Beweise nicht ausreichten.

Der seit 2012 für die Ermittlungen zuständige Beamte Dave Mackie sagte bei der neuen Anhörung aus, dass es trotz fehlender Beweise "wahrscheinlich" sei, dass Simone Strobel damals von ihrem Freund im Wohnmobil getötet wurde. Allerdings räumte er ein, dass mehrere Versuche, den Mann bei verdeckten Polizeieinsätzen zu einem Geständnis zu bewegen, erfolglos blieben. Strobels damaliger Partner hat eine Beteiligung an der Tat stets abgestritten. Er lebt seit Jahren in Australien und ist dort verheiratet. Zusammen mit seiner Frau nahm er auch an der neuerlichen Untersuchung teil.

Es sei aber auch möglich, dass der Täter aus der Gegend von Lismore stammte, hieß es in den vergangenen Tagen. "Es besteht kein Zweifel, dass in der Nacht von Simones Verschwinden Männer mit schwerer krimineller Vergangenheit in der Nähe herumlungerten", sagte ein Anwalt bei der Anhörung. Die zuständige Untersuchungsbeamtin Teresa O'Sullivan will alle vorgelegten neuen Beweise prüfen und dann über das weitere Vorgehen entscheiden.

Strobels damaliger Partner streitet Beteiligung an Tat ab

Strobels damaliger Partner hat eine Beteiligung an der Tat stets abgestritten. Er lebt seit Jahren in Australien und ist dort verheiratet. Zusammen mit seiner Frau nahm er auch an der neuerlichen Anhörung teil, die bis zum Wochenende dauern soll. Strobels Geschwister reisten aus Deutschland an. "Wir beobachten die Entwicklungen in Australien ganz genau", sagte ein Sprecher der Würzburger Staatsanwaltschaft. In Deutschland ruhten die Ermittlungen derzeit aber. 

Berichten zufolge sollen nun im Lidcombe Coroner’s Court Beweise in großem Umfang geprüft werden, die bei einer Anhörung im Jahr 2007 noch nicht verfügbar waren, darunter DNA-Untersuchungen. Unter anderem geht es demnach darum, ob Strobels Mitreisende über den Streit zwischen ihr und ihrem Freund sowie über das Ausmaß des Alkoholkonsums der Gruppe in jener Nacht gelogen haben.

Update vom 14.10.2024: Zeugen bringen neue Verdächtige ins Spiel

Die australischen Behörden haben seit Montag (11. November 2024) erneut Untersuchungen im Fall der 2005 ermordeten Erzieherin aus dem Landkreis Würzburg aufgenommen. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht dabei weiterhin der frühere Lebensgefährte von Simone Strobel. Wie die Australian Associated Press (AAP) berichtete, gab der leitende Ermittler vor Gericht an, er sei weiterhin überzeugt, dass die junge Frau aus dem unterfränkischen Rieden von ihrem damaligen Partner getötet wurde.

Sergeant Detective David Mackie äußerte zudem Zweifel daran, dass der Mann die Tat alleine ausgeführt haben könnte, wie BR24 berichtet. Der Ermittler vermutet, dass die beiden Mitreisenden des Mannes – seine Schwester und deren damaliger Partner – ihm möglicherweise dabei halfen, die Leiche der jungen Frau zu verstecken.

Mehrere Zeugen berichteten laut Anhörung von einer Frau, deren Erscheinungsbild dem von Strobel ähnelt, die in eine Stadtgegend von Lismore lief. Diese Gegend ist bekannt dafür, dass dort zu jener Zeit Männer mit Vorstrafen und Drogenproblemen unterwegs waren. Sie galt allgemein als gefährlich für unbegleitete Frauen. Zeugen hörten zudem eine Frau auf Englisch rufen: "leave me alone" ("Lass bzw. lasst mich in Ruhe").

Hinweise von Zeugen bringen weitere Verdächtige ins Spiel

Zusätzlich wurden vermeintliche Geständnisse in Bezug auf Strobels Tod thematisiert. Ein damals Verdächtigter soll bedauert haben, "dem Mädchen" wehgetan zu haben, und sei kurz darauf weggezogen. Ein anderer Mann prahlte angeblich mit dem Mord und zog ebenfalls fort.

Den australischen ABC News zufolge machte ein Mann während der Suche nach Strobel Andeutungen bezüglich des späteren Fundorts der Leiche. 2009 bestritt er jedoch, gegenüber der Polizei einen Mord an Strobel gestanden zu haben. Der zuletzt zuständige Ermittler, David Mackie, beurteilt die Aussagen dieser Personen als unglaubwürdig.

In einer der frühen Phasen der Anhörung wurde bekannt, dass verdeckte Ermittler mehrfach vergeblich versucht hatten, belastende Informationen von Strobels ehemaligem Partner zu erlangen. Der letzte Versuch dieser Art fand laut BR24 im Jahr 2020 statt, als die Polizei eine Belohnung von einer Million australischen Dollar für sachdienliche Hinweise im Fall Strobel aussetzte.

Heimlich mitgeschnittene Gespräche bringen keine relevanten Ergebnisse

Laut einem Bericht der AAP hatte eine Ermittlerin, die unter dem Decknamen "Sophie" operierte, dem Ex-Partner ein fingiertes Alibi angeboten. Sie täuschte vor, ihr angeblich krebskranker Bruder, der nur noch eine geringe Lebenserwartung habe, wolle den Mord gestehen, um das Belohnungsgeld seiner Familie zukommen zu lassen. In einem heimlich aufgezeichneten Gespräch lehnte der Ex-Freund von Strobel das Angebot ab.  Ermittler Mackie erklärte vor Gericht, dass der Verdächtige offenbar schnell vermutet habe, dass die Gespräche überwacht werden.

Heimlich mitgeschnittene Gespräche zwischen dem mittlerweile verheirateten Mann und seiner australischen Ehefrau hätten auch keine wichtigen Informationen zutage gebracht. Der Versuch, den Tatverdächtigen nach seiner Verhaftung durch getarnte Ermittler zu einer Aussage zu bewegen, blieben ebenfalls ohne Erfolg. Die aktuelle Untersuchung wird bis Ende der Woche fortgesetzt.

Update vom 17.10.2023: Einst Verdächtiger im Fall Simone Strobel erhält Entschädigung

Mehr als 18 Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer Unterfränkin in Australien ist dem einstigen Verdächtigen eine Entschädigung für Prozesskosten zugesprochen worden. Nach australischen Medienberichten unter Berufung auf Gerichtsquellen soll der Mann bis Anfang November 190.000 Australische Dollar - das sind rund 114.000 Euro - erhalten. Die Main-Post hatte am Dienstag über die Zahlung berichtet.

Im Juni war die neuerliche Mordanklage gegen den damaligen Freund der Touristin Simone Strobel in Australien fallengelassen worden. Somit ist weiter unklar, wer für den Tod der 25 Jahre alten Erzieherin aus dem Landkreis Würzburg verantwortlich ist. Ihr früherer Partner hatte eine Beteiligung an der Tat stets abgestritten. Er lebt seit Jahren in Australien und ist verheiratet.

Im Juli 2022 war der damals 42-Jährige überraschend festgenommen und des Mordes an Strobel beschuldigt worden, mit der er 2005 durchs Land gereist war. Außerdem wurde er wegen Justizbehinderung angeklagt. Wenige Tage später kam der Mann, der ebenfalls aus Unterfranken stammt, auf Kaution frei, weil die Anklage nach Ansicht der zuständigen Richterin in Lismore nicht genügend Beweise vorgelegt hatte.

Update vom 14.06.2023: Gericht trifft Entscheidung und lässt Mordanklage fallen

 Im Fall der 2005 in Australien getöteten deutschen Rucksacktouristin Simone Strobel sind alle Anklagepunkte gegen ihren wegen Mordverdachts angeklagten Ex-Freund fallen gelassen worden. Das bestätigte das zuständige Amtsgericht Lismore am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Im Juli vergangenen Jahres war Strobels früherer Partner, der mittlerweile im westaustralischen Perth lebt, verhaftet und des Mordes an seiner damaligen Freundin beschuldigt worden, mit der er als Backpacker durchs Land gereist war. Außerdem wurde er wegen Justizbehinderung angeklagt. Wenige Tage später wurde er auf Kaution freigelassen, weil die Anklage nach Meinung der zuständigen Richterin nicht genügend Beweise vorgelegt hatte.

Die Umstände von Strobels Tod sind trotz intensiver Ermittlungen bis heute nicht geklärt. Im Jahr 2005 kam die 25 Jahre alte Erzieherin aus Unterfranken mit ihrem Freund nach Australien. Beide reisten mit dem Wohnmobil durch das Land und wurden später von der Schwester des Mannes und deren Freund begleitet. Die vier waren gemeinsam auf einem Campingplatz in Lismore etwa 700 Kilometer nördlich von Sydney, als Strobel plötzlich verschwand. Tage später fand man ihre Leiche unweit des Campingplatzes unter Palmwedeln.

Update vom 04.08.2022: Angeklagter Ex-Freund kommt auf Kaution frei

Der des Mordes angeklagte Ex-Freund der vor 17 Jahren in Australien getöteten deutschen Erzieherin Simone Strobel kommt auf Kaution frei. Ein Gericht in Sydney entschied am Donnerstag (4. August), der Freilassung des 42-jährigen Deutschen stattzugeben, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Gerichtskreisen erfuhr. Zunächst hatte es geheißen, dass die Staatsanwaltschaft Berufung einlegen wolle. Später meldete die australische Nachrichtenagentur AAP, dass die Anklagebehörde sich dagegen entschieden habe.

Die Richterin im Downing Local Court, Margaret Quinn, begründete ihre Entscheidung damit, dass die Anklage bislang kaum Beweise für ihre Beschuldigungen vorgelegt hätten. Die Polizei wirft dem Deutschen vor, Strobel in dem Wohnmobil in Lismore erstickt und ihre Leiche dann in der Nähe versteckt zu haben. Zwar spräche vieles dafür, dass Strobel und ihr damaliger Freund kurz vor dem Mord gestritten und Alkohol getrunken hätten - "aber es scheint in diesem Fall keine direkten oder indirekten Beweise zu geben, die ihn mit der Straftat in Verbindung bringen", erklärte die Richterin. "Dies ist nicht der stärkste Indizienfall, den ich gesehen habe." Verteidiger Tim Game hatte zuvor betont, sein Mandant habe erst kürzlich seine DNA zur Verfügung gestellt und nichts habe darauf hingedeutet, dass sie ihn belasten würde.

Berichten zufolge hat die Ehefrau 200.000 australische Dollar - was etwa 136.000 Euro entspricht - als Sicherheit angeboten, um ihren Mann aus den "unmenschlichen Bedingungen" in der Haft zu befreien. Der Angeklagte kann nun unter Auflagen zu seiner Familie in Westaustralien zurückkehren. Dazu gehört unter anderem, dass der Angeklagte sich drei Mal pro Woche auf einer Polizeistation melden und seinen Reisepass abgeben muss, wie aus dem Gerichtsbeschluss hervorgeht. Auch darf er demnach keine verschlüsselten Kommunikationsdienste wie Whatsapp oder Viber benutzen. Der nächste Gerichtstermin ist für Ende September angesetzt.

Update vom 03.08.2022: Mordfall Simone Strobel - Ex-Freund im Fokus

Im Fall der vor 17 Jahren in Australien getöteten deutschen Erzieherin Simone Strobel sollte am Mittwoch (3. August 2022) die Kautionsverhandlung für ihren in Untersuchungshaft sitzenden Ex-Freund stattfinden. Der ebenfalls aus Deutschland stammende heute 42-Jährige war vor einer Woche in seinem Haus im westaustralischen Perth festgenommen und nach Sydney überführt worden. Dort wurde er des Mordes angeklagt. Das Gericht hat den Termin nun aber auf Donnerstag verschoben.

Die Anwältin des Beschuldigten, Vivian Evans, hatte vergangene Woche erklärt, sie sei dabei, mit der Staatsanwaltschaft die Bedingungen für die Kaution auszuhandeln. Die australische Nachrichtenagentur AAP berichtete unter Berufung auf die Justiz, das Gericht in Sydney wolle am 3. August entscheiden, ob der Verdächtige vorläufig freikommt. Das Verfahren soll anschließend nach Lismore nördlich von Sydney verlegt werden, wo Strobel 2005 gewaltsam zu Tode gekommen war.

Das Gericht verlegte die Entscheidung über eine Freilassung auf Kaution für ihren festgenommenen Ex-Freund auf Donnerstag. Der Gerichtstermin sei für 12 Uhr (Ortszeit) angesetzt worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Gerichtskreisen. Am Mittwoch trugen Anklage und Verteidigung im Downing Local Court in Sydney aber bereits ihre Argumente und Gegenargumente für eine vorläufige Freilassung des Verdächtigen vor. Dieser nahm per Videoschalte aus der Haft an der Anhörung teil.

Die damals 25-jährige Simone Strobel aus Unterfranken war mit ihrem 24-jährigen Freund per Wohnmobil in Australien unterwegs. Anfang 2005 kamen die Schwester des Freundes und deren Freund aus Deutschland dazu. Die vier waren auf einem Campingplatz in Lismore, als Strobel plötzlich verschwand. Wenige Tage später wurde ihre Leiche in der Nähe des Campingplatzes unter Palmwedeln gefunden. Trotz eingehender Ermittlungen blieb der Fall bis heute ungelöst.

Update vom 28.07.2022: Zwei weitere Personen sollen festgenommen werden

Der heute 42 Jahre alte Ex-Freund der Erzieherin Simone Strobel aus Unterfranken muss bis mindestens 3. August in Untersuchungshaft bleiben, wie die australische Nachrichtenagentur AAP am Donnerstag berichtete. Dann werde er eine Freilassung auf Kaution beantragen, hieß es unter Berufung auf seine Anwältin.

Die australischen Ermittler stünden zudem mit den deutschen Behörden wegen der möglichen Ausstellung zweier weiterer Haftbefehle in Deutschland in Kontakt, zitierte der Sender 9News Polizeichef Scott Tanner. Die beiden Personen würden der Beihilfe zum Mord und der Justizbehinderung bezichtigt.

Der 42-jährige Verdächtige war am Dienstag in seinem Haus im westaustralischen Perth festgenommen worden und am Mittwoch nach Sydney an der Ostküste überstellt worden. Die Verteidigerin sagte, sie sei dabei, mit der Staatsanwaltschaft die Bedingungen für die Kaution auszuhandeln. Das Verfahren soll anschließend nach Lismore nördlich von Sydney verlegt werden, wo Strobel 2005 gewaltsam zu Tode gekommen war. Neben Mord wird dem Verdächtigen auch Behinderung der Justiz vorgeworfen. Der Ex-Freund Strobels ist mittlerweile in Australien verheiratet und hat den Namen seiner Frau angenommen. Australischen Medienberichten zufolge soll sie mit dem dritten gemeinsamen Kind schwanger sein.

Update vom 26.07.2022: Festnahme nach Tötung von Simone Strobel in Australien

Die damals 25 Jahre alte Erzieherin aus Unterfranken war gemeinsam mit ihrem 24-jährigem Freund mit einem Working-Holiday-Visum in Australien unterwegs. Zum Zeitpunkt ihres Todes Anfang 2005 hatten die beiden den Kontinent bereits monatelang mit einem Wohnmobil bereits. Auch die Schwester des Freundes und ihr Partner hatten sich der Tour angeschlossen. Auf einem Campingplatz in Lismore im Ostküstenstaat New South Wales verschwand die junge Frau plötzlich. Sechs Tage später wurde ihre Leiche in der Nähe unter Palmwedeln gefunden. Untersuchungen ergaben, dass die Frau Opfer eines Verbrechens geworden war.

Nach dem gewaltsamen Tod gründete die Polizei vor Ort eine Ermittlungsgruppe und arbeitete auch mit der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft in Würzburg zusammen. Bei einer ersten Anhörung im Jahr 2007 hatte die australische Justiz die drei Mitreisenden als Verdächtige eingestuft, darunter vor allem ihren damaligen Freund. Da die Ermittler aber nicht genug Beweise vorlegen konnten, wurde keine Anklage erhoben.

2020 setzten die australischen Behörden eine Million australische Dollar (rund 685 000 Euro) für Hinweise zum Tod von Simone Strobel aus, mit denen die für die Tat Verantwortlichen verhaftet und verurteilt werden könnten. Dies sei ein Verbrechen, das viele Familien mit jungen Verwandten, die um die Welt reisen, verfolgt hat, hieß es damals von der Polizei. Nach der Aussetzung der Belohnung gab es auch neue Hinweise, eine für Februar 2021 angesetzte gerichtliche Anhörung wurde aber abgesagt.

Am Dienstag dann die überraschende Nachricht, dass Eingreiftruppen aus New South Wales den Mann in Western Australia festnahmen. Nach Informationen des Guardian könnte der 42-Jährige bereits am Mittwoch nach Sydney - der Hauptstadt von New South Wales - geflogen werden und dort am Donnerstag vor dem Ermittlungsrichter stehen. Welche neuen Erkenntnisse zur Festnahme des damaligen Freundes führten, blieb zunächst unklar.

Update vom 10.11.2020: Neue Hinweise nach Belohnung eingegangen

Nach dem Aussetzten einer Belohnung über umgerechnet 600.000 Euro haben die australischen Ermittler neue Hinweise erhalten. Diese Erkenntnisse im Bundesstaat New South Wales seien nun Teil der laufenden Ermittlungen, sagte ein Sprecher der dortigen Polizei am Dienstag (10.11.2020).

Unabhängig davon bestätigte die Staatsanwaltschaft in Würzburg, dass mittlerweile die Ermittlungen gegen einen Beschuldigten eingestellt worden seien. Dabei handele es sich aber nicht um den Freund der Getöteten, der als Hauptverdächtiger gilt, sondern um einen Mitreisenden.

Einzelheiten zu den neuen Hinweisen im Fall von Simone Strobel wurden nicht bekannt

Die australischen Behörden hatten im Oktober eine Million australische Dollar für Hinweise zum Tod der jungen Frau ausgesetzt. Die umgerechnet etwa 600 000 Euro sollte es für Informationen geben, mit denen die Verantwortlichen des Verbrechens verhaftet und verurteilt werden könnten.

Einzelheiten zu den neuen Hinweisen aus Australien wurden nicht bekannt. Es könnte neue DNA-Untersuchungen und eine erneute Überprüfung von Beweisen geben, hieß es. Es handele sich um eine "interessante Entwicklung", sagte der örtliche Kriminalinspektor Grant Erickson der Zeitung Northern Star.

Verdächtiger wird von der deutschen Polizei nun als Zeuge klassifiziert 

Neben den neuen Hinweisen in Australien hätten die Behörden in Deutschland in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass eine bislang als verdächtig eingestufte Person nun als Zeuge klassifiziert werde, hieß es weiter. Auch diese Entwicklung werde von den Ermittlern in Australien überwacht. Die Polizei in New South Wales sei mit ihren deutschen Kollegen in ständigem Kontakt.

Zu den neuen Hinweisen aus Australien wollten sich weder die Staatsanwaltschaft noch die Polizei in Würzburg äußern. Die Ermittlungen gegen den einen Beschuldigten seien "unabhängig von der erfolgten Auslobung in Australien" eingestellt worden, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Ursprüngliche Meldung: 25-Jährige aus dem Kreis Würzburg in Australien tot aufgefunden

Simone lag auf einem Sportplatz weniger als 100 Meter vom Campingplatz entfernt, versteckt unter Palmblättern. Die Polizei in Richmond gründete eine Task Force, um den Fall in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei Würzburg sowie der Würzburger Staatsanwaltschaft aufzuklären. Ein Tatverdächtiger konnte bislang nicht gefasst werden.

Der Leiter der zuständigen Polizeibehörde in Australien, Scott Tanner, ist sicher, dass es in Australien und Deutschland Menschen gibt, die wichtige Informationen zu Simones Tod vorenthalten: "Wir wissen, die Wahrheit ist da draußen, und wir wissen, dass es dort Menschen gibt, die sie zurückhalten."

Die Regierung von North South Wales hat nun eine Belohnung von einer Million australischer Dollar - umgerechnet etwa 600.000 Euro - für Informationen ausgeschrieben, die zu einer Verhaftung und Verurteilung der Verantwortlichen führen.

600.000 Euro Belohnung für entscheidende Informationen ausgeschrieben

"Seit 15 Jahren ist die Polizei fest entschlossen, die Wahrheit darüber aufzudecken, was mit Simone passiert ist. Sowohl die Gemeinde in Lismore, als auch ihre Angehörigen in Deutschland, verdienen Antworten", so der Minister für Polizei und Katastrophenschutz, David Elliott.

Auch die Bayerische Kriminalpolizei hat 2014 eine Belohnung von 10.000 Euro für entscheidende Hinweise ausgelobt. Wie der Mitteilung der australischen Polizei zu entnehmen ist, gilt diese auch heute noch.

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

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