• Würzburg: Hafensommer 2023 soll vegetarisch sein - Fraktionen gehen dagegen vor
  • "Ohne edukative Sortimentsbeschränkungen": Antrag an den Stadtrat gestellt
  • Antragsteller finden Entscheidung der Stadt "übergriffig"
  • Wenn keine Mehrheit gefunden wird: Trick soll Fleisch und Fisch trotzdem ermöglichen

Nachdem vonseiten des Kulturamts Würzburg angekündigt worden ist, dass es auch im zweiten Jahr in Folge keine Fisch- oder Fleischprodukte auf dem Musikfestival "Hafensommer 2023" in Würzburg gibt, gehen nun mehrere Fraktionen dagegen vor und haben einen "interfraktionellen Antrag" an den Stadtrat gestellt, der in den nächsten Sitzungen besprochen werden soll. Unterschrieben hat unter anderem Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU). Und auch wenn der Antrag abgelehnt werden sollte, haben die Fraktionen sogar einen Plan B

"Unmittelbar vor dem Kassenbereich": CSU und Freie Wähler wollen Fleischbude vor Hafensommer-Gelände aufstellen lassen

Die CSU–Stadtratsfraktion, die Freie Wählergemeinschaft Würzburg, die FDP/Bürgerforum-Fraktion und Oberbürgermeister Christian Schuchardt haben einen Antrag an die Stadt gestellt, "dass Essensangebote beim Hafensommer ohne edukative Sortimentsbeschränkungen angeboten werden", heißt es im Antrag. Gemeint damit ist die Ankündigung des Kulturamts in Würzburg, das das Musikfestival "Hafensommer 2023" organisiert, dass nur vegetarische/vegane Speisen auf dem Festival angeboten werden. Hierbei ging es darum, dass die Stadt Würzburg "ein Zeichen im Sinne der Klimaneutralität" setzen wolle.

Zwei Hauptanliegen führen die Fraktionen im Antrag an. "Punkt 1: Eine Beschränkung auf vegane/vegetarische Produkte beim diesjährigen Hafensommer erfolgt durch die veranstaltende Stadt im Rahmen der Konzessionierung/Beauftragung des gastronomischen Angebotes nicht." Das Kulturamt machte deutlich, dass es beim Hafensommer "um musikalische Erlebnisse geht". Man sehe "kein Problem damit, diesen Schritt zu gehen", hieß es vonseiten der Veranstalter. 

Ein weiteres Anliegen der Antragsteller gibt es ebenfalls. "Punkt 2: Sofern Punkt 1, über den in Einzelabstimmung zu befinden ist, keine Mehrheit findet, ist vorzusehen, dass ein Fleisch- und/oder Fischprodukte vertreibende mobile Gastronomie unmittelbar vor dem Kassenbereich zum Hafensommer auf dem vorliegenden Parkplatzgelände eine Genehmigung zum Geschäftsbetrieb erhält", heißt es weiter.

Vegetarisches Würzburger Festival "übergriffig": Gegner befürchten Ausweitung auf andere Bereiche

Als Begründung wird angeführt, dass die Antragsteller die Beschränkung auf vegetarische und vegane Produkte "als übergriffig im Hinblick auf die persönliche Lebensführung ansehen". Weiter "steht es einer Stadt nicht an, im weiteren Sinne hier nicht nur zu informieren, sondern durch Angebotseinschränkungen zwanghaft erzieherisch tätig zu sein", heißt es. Es bestehe die Möglichkeit, dass diese Herangehensweise auf andere Veranstaltungen übergreifen könnte. "In der Folge sind auch entsprechende Vorgaben bei Kiliani oder in der städtischen Kantine zu erwarten. Dies wird abgelehnt."

Für die Stadt Würzburg sei eine "Angebotsvielfalt für eine offene und vielseitige Stadtgesellschaft prägend", so die Antragsteller. Ein weiteres Problem gebe es dadurch bei den regionalen Fleischherstellern. "Zulässig erscheint indes eine Beschränkung auf nachhaltig erzeugte Produkte, das heißt, auch regionale Fleischprodukte vorzugeben."

Zum Ende des Antrags an den Stadtrat in Würzburg wird nochmal auf den vorher genannten Punkt 2 hingewiesen. "Punkt 2 sichert ab, falls der Punkt 1, der sich gegen erzieherische und übergriffige Sortimentsvorgaben richtet, keine Mehrheit findet, dass zumindest außerhalb des Hafensommergeländes ein reichhaltigeres Speisenangebot gesichert wird". 

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