Der Geschichte des Eisweins geht schon auf die alten Römer zurück. Plinius schrieb in seinen Werken 44 nach Christus von Wein, der aus gefrorenen Trauben gewonnen wurde. In Deutschland wurde der Wein zum ersten Mal 1830 urkundlich festgehalten.

Hoch gepokert und verloren: Warum es heuer keinen Eiswein aus Franken gibt

Nachdem das Jahr 1829 ein sehr schlechtes Erntejahr war und viele Trauben dem Frost ausgesetzt waren, ernteten die Winzer letztendlich doch. Beim Probieren fiel ihnen auf, dass der Saft der Trauben unglaublich süß war - trotz der geringen Größe.



Voraussetzungen und Vorbereitung für die Weinlese


Eiswein kann nur gemacht werden, wenn es kalt genug ist. Es müssen mindestens minus sieben Grad Celsius sein, bevorzugt sogar minus zehn bis minus zwölf Grad Celsius. Die Trauben bleiben dabei länger hängen als bei einer normalen Lese. Meistens erntet man dann im Januar, in seltenen Fällen auch im Februar.

Der Winzer muss sich das ganze Jahr auf die Lese für den Eiswein vorbereiten. Im Frühjahr findet ein ertragsreduzierender Schnitt statt und vor der eigentlichen Lese noch einmal eine Selektion der Trauben.

Bei Vollreife werden die Reben in Folie eingepackt, um sie vor Vögeln zu schützen. Würde man das nicht machen, würden bis Dezember keine Trauben mehr an den Rebstöcken hängen. Die Folie kann allerdings nicht vor Wetterschwankungen schützen.


Entstehung des Weines

Die Trauben für diese edle Weinsorte werden in den frühen Morgenstunden geerntet und gekeltert. Durch den Frost kristallisiert das Wasser in den Trauben zu Eis und gibt beim Pressen nur die Inhaltsstoffe ab, deren Gefrierpunkt tiefer liegt. So entsteht der hoch konzentrierte Most. Bei Eiswein liegt das vorgegebene Mindestmostgewicht bei 120 GradOechsle.

Wegen des hohen Zuckergehalt ist es für die Hefe sehr schwierig, den Saft zu gären. Daher haben Eisweine auch oftmals nicht mehr als sieben, höchsten zehn Volumenprozent.


Unterschied zu anderen Rebsorten

Andere edelsüße Weine zeichnen sich durch eine Edelfäule aus. Dabei werden die Trauben von einem Pilz befallen den man Botrytis cinerea oder auch Grauschimmelfäule nennt. Dieser Pilz ist von den Winzern durchaus erwünscht. Er befällt die Beerenhaut und sorgt dafür, dass das Wasser in den Trauben verdunstet und nur der süße Saft erhalten bleibt.
Bei einem Hektar Anbaufläche bekommt man oftmals nur eine Erntemenge von 300 bis 500 Litern. Das heißt, es gibt nur sehr wenige Flaschen. Zudem weiß man nie, wie das Wetter wird. Das Pokern mit dem Wetter kann zu einem sehr hohen Verlust führen.

Das macht den Eiswein zu einem sehr raren und durchaus teuren Wein - sehr beliebt bei Sammlern und Weinliebhabern.