Der fränkische Automobilzulieferer Brose steigt in den Raumfahrt- und Satellitensektor ein. Das Unternehmen mit Sitz in Coburg hat eine Kooperation mit mehreren Partnern geschlossen, darunter Fraunhofer-Institute und eine Berliner Raumfahrtfirma. Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung und Produktion von Kleinsatelliten, wobei der Standort Würzburg eine zentrale Rolle spielen soll. Dies könnte eine bedeutende Chance für den unterfränkischen Standort darstellen, der zuletzt wirtschaftlich massiv gefährdet war.

Aufseiten der Arbeitnehmervertreter zeigt man sich merklich zufrieden. "Transformation entsteht nur gemeinsam mit der Belegschaft", wird Norbert Zirnsak von der IG Metall Würzburg in einem am Dienstag (18. November 2025) veröffentlichten Statement der Gewerkschaft zitiert. "Die neuen Kooperationen sind ein Meilenstein für die Zukunft des Brose-Standorts Würzburg. Dass wir jetzt an diesem Punkt stehen, zeigt: Brose in Würzburg nicht kampflos aufzugeben, war die richtige Entscheidung." 

Brose erweitert sein Portfolio: Kooperationen im Raumfahrt- und Satelliten-Sektor

Laut eigenen Angaben hat Brose im Oktober strategische Partnerschaften mit dem Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik (EMI), dem Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC) sowie dem Berlin-Space-Consortium geschlossen. Ziel der Zusammenarbeit ist die gemeinsame Entwicklung und industrielle Fertigung von Kleinsatelliten, Schlüsselkomponenten für Raumfahrttechnologien und elektrischen Antriebssystemen.

Kleinsatellit des Fraunhofer EMI.
Fraunhofer EMI

"Mit den Partnerschaften bündelt Brose seine jahrzehntelange Erfahrung in der Produktion von mechatronischen Komponenten und Systemen für Automobile mit der wissenschaftlichen und technologischen Expertise seiner Partner", hält der Zulieferer aus Oberfranken in seiner Pressemeldung vom Dienstag fest. 

Die Fraunhofer-Institute steuern demzufolge Infrastruktur sowie umfangreiches Know-how im Bereich Satellitentechnologien und Materialforschung bei. Das Berlin-Space-Consortium sei auf die Entwicklung elektrischer Hall-Effekt-Antriebe spezialisiert, die eine effiziente und langlebige Bewegung von Kleinsatelliten im All ermöglichten.

Serienanfertigung in Würzburg geplant - unterfränkischer Standort stand vor dem Aus

Im Rahmen der Partnerschaften wollen die Beteiligten das gesamte Spektrum von Kleinsatelliten mit einem Gewicht zwischen 50 und 500 Kilogramm abdecken. Die Entwicklung neuer Technologien soll beschleunigt und der Produktionsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb gestärkt werden. Die Serienfertigung der Systeme ist am Brose-Standort in Würzburg geplant.

Dem Werk in Unterfranken drohte noch vor wenigen Monaten die Schließung. Die Brose-Geschäftsführung hatte die Zukunft des Standorts auf den Prüfstand gestellt, was etwa 1400 Arbeitsplätze gefährdet hätte. Im zurückliegenden Mai konnte die Belegschaft dann erst einmal aufatmen, nachdem bekannt geworden war, dass die Niederlassung bis auf Weiteres erhalten bleibt. 

Die Kooperationen ermöglichten es Brose, "unsere umfassende Technologiekompetenz auf die Raumfahrt zu übertragen und am Standort Würzburg innovative Lösungen für die industrielle Serienfertigung von Satelliten und Antriebssystemen zu entwickeln", wird Raymond Mutz, Geschäftsführer Antriebe der Brose SE, in der Verlautbarung des Industrie- und Autozulieferers zitiert. 

"Deutlicher Fortschritt erreicht": Würzburger IG-Metall-Funktionär begrüßt jüngste Entwicklung

Auch Fraunhofer und Berlin Space betonen in der Firmenmitteilung die strategische Bedeutung der Zusammenarbeit. Durch die Verbindung von Forschungsexpertise und industrieller Fertigungskompetenz soll eine leistungsfähige und skalierbare Produktion von Satellitenkomponenten ermöglicht werden. Die Partnerschaften sollen dazu beitragen, die industrielle Lücke Europas im Bereich NewSpace zu schließen und den Zugang zu modernen Raumfahrttechnologien langfristig zu sichern.

Norbert Zirnsak, Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg, zeigte sich im Pressestatement der Gewerkschaft optimistisch, was den Stellenwert des Brose-Standorts Würzburg anbelangt. "Gegenüber Anfang des Jahres ist ein deutlicher Fortschritt erreicht - getragen vom Engagement der Beschäftigten, unterstützt durch den Einsatz der örtlichen Politik und besonders durch das herausragende Engagement des Würzburger Brose-Chefs Raymond Mutz, der in den vergangenen Monaten konsequent die Zukunftsaussichten des Standorts vorangetrieben hat", so der Arbeitnehmervertreter. 

Die Würzburger Beschäftigten des Zulieferers hatten mit diversen Aktionen um ihre Jobs gekämpft. Im Frühjahr wurden fast 14.000 Unterschriften für den Erhalt der Niederlassung dem Brose-Verwaltungsrat in Bamberg überreicht.

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