In folgender Pressemitteilung berichtet die Agentur für Würzburg über die Entwicklungen des Arbeitsmarktes für Januar 2024.

  • Arbeitslosenzahl im Januar: +638 auf 9.005
  • Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +935 (+11,6 Prozent)
  • Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,2 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent
  • Veränderung der Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahr: +0,3 Prozentpunkte

„Der regionale Arbeitsmarkt hat sich im Januar trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gut behauptet. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist aus jahreszeitüblichen Gründen zwar spürbar, aber geringer als in den vorangegangenen Jahren angestiegen. Die Suche nach zusätzlichem Personal bewegt sich fortgesetzt auf einem soliden Niveau und die Abgänge in Beschäftigung belegen eine noch immer hohe Einstellungsbereitschaft in vielen Unternehmen“, zeigt sich Stefan Beil, Leiter der Agentur für Arbeit Würzburg, mit der aktuellen Entwicklung zwar zufrieden, schränkt aber auch gleichzeitig ein: „In vier von fünf gemeldeten Stellen werden Fachkräfte gesucht. Jede zweite arbeitslos Person erfüllt diese Anforderung jedoch nicht und trägt damit ein höheres Risiko, längerfristig arbeitslos zu bleiben. Wir werden daher auch in diesem Jahr wieder das Thema „Qualifizierung“ in den Mittelpunkt rücken, um unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich und nachhaltig zu integrieren.“

Im Januar waren insgesamt 9.005 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 638 mehr als im Januar (+7,6 Prozent) und 935 (+11,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf genau drei Prozent und übertrifft damit den Vorjahreswert um 0,3 Prozentpunkte.

Arbeitsmarkt zeigt sich fortgesetzt dynamisch

Im ersten Monat des Jahres haben sich 2.845 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet – 190 mehr als vor einem Jahr. Von den zugegangenen Personen waren 1.549 unmittelbar davor erwerbstätig, ein Plus von 49 oder 3,3 Prozent. Von den 2.190 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit im gleichen Zeitraum beendeten, haben 760 wieder eine Erwerbstätigkeit aufgenommen. Das waren 158 oder 26,2 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Unterbeschäftigungsquote steigt auf 4,1 Prozent

Personen, die am Erhebungsstichtag an Qualifizierungen teilnehmen oder beispielsweise kurzfristig erkrankt sind, gelten gemäß gesetzlicher Definition nicht als arbeitslos und werden daher nicht in der Arbeitslosenstatistik ausgewiesen. Diese nicht berücksichtigten Personen werden jedoch gemeinsam mit den registrierten Arbeitslosen in der Unterbeschäftigungsstatistik abgebildet. Im Januar waren im Agenturbezirk (ohne die Berücksichtigung von Kurzarbeit) 12.183 Frauen und Männer unterbeschäftigt. Im Januar 2023 waren es noch 965 oder 8,6 Prozent weniger. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung liegt bei 73,9 Prozent.

Anstieg bei allen Personengruppen

Der Vergleich der aktuellen Daten mit dem Vorjahr zeigt, dass die Arbeitslosigkeit bei allen im Blickfeld stehenden Personengruppen angestiegen ist. Die Jugendarbeitslosigkeit (unter 25-Jährige) ist um 18,8 Prozent auf 852 und die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 14,8 Prozent 1.838 angewachsen. Die Arbeitslosigkeit von Ausländern hat um genau 13 Prozent auf 2.954 (darunter 760 mit ukrainischer Staatsangehörigkeit) zugenommen, die der über 55-Jährigen um 12,6 Prozent auf 2.443 und die der Schwerbehinderten um 12,0 Prozent auf 831. Jede dritte arbeitslose Person hat damit keine deutsche Staatsangehörigkeit, mehr als jede vierte ist 55 Jahre und älter, jede fünfte gilt als langzeitarbeitslos und knapp jede zehnte ist unter 25 Jahre alt oder schwerbehindert.

Stellenbestand bleibt trotz rückläufiger Angebote hoch

Von den Betrieben des Agenturbezirks wurden 920 offene Stellen gemeldet. Das waren 15 oder 1,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Stellenbestand verringerte sich in den zurückliegenden zwölf Monaten um 691 (-9,3 Prozent) auf 6.760, bewegt sich aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Gesucht wurden vorrangig Arbeitskräfte mit beruflichem oder akademischem Abschluss. In vier von fünf gemeldeten Arbeitsstellen wird dieses Qualifikationsniveau gefordert.

Der Arbeitsmarkt im Januar

Deutlicher Anstieg in der Arbeitslosenversicherung gegenüber dem Vorjahr

In den Agenturen für Arbeit Würzburg, Kitzingen und Lohr wurden im Januar 5.080 Arbeitslose gezählt, 598 (+13,3 Prozent) mehr als im Dezember und 711 (+16,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr. In den Jobcentern des Agenturbezirks wurden 3.925 arbeitslose Frauen und Männer betreut. Ein Plus von 40 (+1,0 Prozent) im Vormonats- und von 224 (+6,1 Prozent) im Vorjahresvergleich.

Beschäftigung von Ausländern kompensiert Rückgang von deutschen Beschäftigten

Am Stichtag 30.06.23 waren in der Stadt Würzburg sowie in den Landkreisen Kitzingen, Main-Spessart und Würzburg 220.432 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorquartal war das ein leichter Anstieg um 562 oder 0,3 Prozent – im Vorjahresvergleich jedoch ein Rückgang um 129 oder 0,1 Prozent. Dass dieser Rückgang nicht deutlicher ausfiel, lag hauptsächlich an der wachsenden Beschäftigung von Ausländern. Der Beschäftigungszuwachs dieser Gruppe lag mit 1.453 (+5,8 Prozent) deutlich im Plus, während die Beschäftigung von deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern um 1.578 oder 0,8 Prozent zurück ging.

Main-Spessart weiterhin mit niedrigster Quote im Agenturbezirk

Im Landkreis Main-Spessart waren im Januar 1.760 Personen arbeitslos gemeldet, 130 mehr als im Dezember und 201 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber Dezember um 0,2 und gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent. Fast jeder Dritte ist 55 Jahre und älter (583) oder hat eine ausländische Staatsangehörigkeit (532), fast jeder Fünfte ist langzeitarbeitslos (322) und nahezu jeder Zehnte ist unter 25 Jahre alt (149). Im Januar haben sich in der Agentur für Arbeit Lohr und dem Jobcenter Main-Spessart 637 Personen arbeitslos gemeldet, 507 haben ihre Arbeitslosigkeit wieder beendet. Von den Unternehmen in der Region wurden 125 offene Stellen gemeldet. Der Stellenbestand reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 211 oder 16 Prozent auf 1.111. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung am Stichtag 30. Juni 2023 ist im Vorjahresvergleich um 503 (-1,0 Prozent) auf 47.801 gesunken.

Arbeitslosenquote in Kitzingen steigt um 0,3 Prozentpunkte

Der Bestand an Arbeitslosen umfasste im Landkreis Kitzingen 1.602 Frauen und Männer – im Vormonatsvergleich ein Plus von 151 und im Vorjahresvergleich von 204. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber Dezember und gegenüber Januar 2023 um jeweils 0,3 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent. 488 Betroffene sind 55 Jahre und älter, 539 haben eine ausländische Staatsangehörigkeit, 269 sind langzeitarbeitslos und 155 unter 25 Jahre alt. In der Arbeitsagentur Kitzingen und dem Jobcenter Landkreis Kitzingen haben sich 529 Personen neu gemeldet, 379 haben die Arbeitslosigkeit beendet. Von den Betrieben wurden 133 offene Stellen gemeldet, 34 oder 20,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Stellenbestand bewegte sich mit 1.320 auf dem Vorjahresniveau. Am 30.Juni 2023 waren 36.093 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 234 oder 0,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Landkreis Würzburg verzeichnet geringsten Anstieg

Für die 2.493 im Landkreis Würzburg gemeldeten arbeitslosen Personen errechnet sich eine Quote von 2,6 Prozent. Gegenüber dem Vormonat (+155 Personen) und Vorjahr (+184 Personen) erhöhte sich diese um jeweils „nur“ 0,1 Prozentpunkte. 803 Menschen haben eine ausländische Staatsangehörigkeit, 723 sind 55 Jahre und älter, 540 langzeitarbeitslos und 261 unter 25 Jahre alt. 725 Frauen und Männer haben sich arbeitslos gemeldet, 573 haben ihre Arbeitslosigkeit wieder beendet. Der Stellenzugang fiel mit 169 um 15 Angebote (+9,7 Prozent) höher aus als im Januar vor einem Jahr. Der Stellenbestand verringerte sich im gleichen Zeitraum um 115 (-6,8 Prozent) auf 1.583 Angebote. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ging im Vorjahresvergleich um 23 oder 0,1 Prozent auf 41.386 geringfügig zurück.

Arbeitslosenquote in der Stadt Würzburg überspringt die Marke von 4 Prozent

In der Stadt Würzburg waren im Januar 202 Personen mehr als Im Dezember und 346 mehr als vor einem Jahr arbeitslos gemeldet. Auf der Basis von 3.150 Betroffenen errechnete sich eine Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent. Vor einem Jahr lag diese noch um 0,4 Prozentpunkte niedriger. Die Dezemberquote wurde um 0,3 Prozentpunkte übertroffen. Von den gemeldeten Personen haben 1.080 eine ausländische Staatsangehörigkeit, 707 sind langzeitarbeitslos, 649 zählen zu den Älteren und 287 sind unter 25 Jahre alt. 954 Personen haben sich arbeitslos gemeldet, 731 die Arbeitslosigkeit wieder beendet. Von den Arbeitgebern aus dem Stadtgebiet wurden 493 offene Stellen gemeldet – 66 mehr als im Vorjahr. Der Stellenbestand reduzierte sich in den zurückliegenden zwölf Monaten um 366 (-11,8 Prozent) auf 2.746. Die Beschäftigung ist gegenüber Juni 2023 um 0,2 Prozentpunkte (+163 Menschen) auf 95.152 leicht angewachsen.