Update vom 12. Dezember, 10.47 Uhr: Staatsanwaltschaft Schweinfurt erhebt Anklage

Rund ein halbes Jahr nach einem Überfall auf einen Geldtransporter in Franken hat die Staatsanwaltschaft Schweinfurt einen Tatverdächtigen angeklagt. Dem 40-Jährigen werden schwerer Raub und räuberische Erpressung in vier Fällen zur Last gelegt, wie die Behörde mitteilte.

Der damals maskierte Täter soll am 20. Juni nach dem Überfall vor einer Bank in Kolitzheim (Landkreis Schweinfurt) nach Baden-Württemberg geflohen sein - mit einer geladenen Schusswaffe eines der Mitarbeiter des Geldtransportunternehmens. Dort soll er einen Tag später in Walldürn (Neckar-Odenwald-Kreis) in ein Autohaus eingebrochen sein und versucht haben, einen Tresor zu knacken. Als die Polizei eintraf, entkam der Beschuldigte den Ermittlern zufolge mit seinem Fahrzeug.

Überfall auf Geldtransporter in Franken - Verdächtiger schuldunfähig?

Zweimal sei der Verdächtige anschließend im Grenzbereich Bayern/Baden-Württemberg durch eine Polizeistreife gestellt worden - jedoch sei es dem Mann in beiden Fällen mit Tricks und erheblicher Gewalt gelungen, das Polizeifahrzeug zu entwenden und seine Flucht fortzusetzen. Die Polizisten hätten mehrfach geschossen, so die Staatsanwaltschaft, konnten den Mann aber nicht aufhalten. Der mutmaßliche Räuber wurde schließlich nach einer Verfolgungsjagd in Walldürn-Hornbach festgenommen. An den beiden Streifenwagen entstand unter anderem durch die Fahrweise des Verdächtigen ein Gesamtschaden von etwa 55.000 Euro. Geld soll der Mann bei dem Überfall auf den Geldtransporter nicht erbeutet haben, da weiteren Mitarbeitern mit dem Transporter die Flucht gelungen sei.


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Ein Polizeiwagen steht vor einem Supermarkt in Kolitzheim (Kreis Schweinfurt), wo ein bewaffneter Täter einen Geldtransporter überfallen hat. Anschließend floh der Täter.
NEWS5 / Pascal Höfig (NEWS5)

Der 40-Jährige aus Tunesien, der auch in anderen Ländern Straftaten begangen haben soll, kam zunächst in Untersuchungshaft. Weil er aber psychisch auffällig sein soll, wurde er mittlerweile in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.

Sollte das Landgericht Schweinfurt die Anklage zulassen, muss laut Staatsanwaltschaft in dem Prozess geklärt werden, ob die Schuldfähigkeit des Mannes zu den Tatzeiten eingeschränkt oder sogar aufgehoben war. Dann käme er wahrscheinlich in einer psychiatrischen Klinik unter. Im Fall der Schuldfähigkeit und einer Verurteilung drohten ihm allerdings eine langjährige Freiheitsstrafe und womöglich eine anschließende Sicherungsverwahrung.

Update vom 23. Juni 2025, 18 Uhr: Polizei nimmt Tatverdächtigen nach Raubüberfall auf Geldtransporter fest

Am Freitag (20. Juni 2025) hatte sich im Landkreis Schweinfurt ein Überfall auf einen Geldtransporter ereignet. Die Polizei konnte im Rahmen ihrer Ermittlungen im Zuge eines anderen Einsatzes einen Tatverdächtigen festnehmen.

Daraufhin ordnete ein Richter die Untersuchungshaft an. Der Überfall, der am Freitagvormittag im Lachenbrunnweg stattfand, löste eine umfassende Fahndung nach dem Täter aus. Am darauf folgenden Samstag wurde im Bereich der Polizeiinspektion Buchen ein Einsatz wegen eines Einbruchs in ein Autohaus gemeldet. In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Mosbach und des Polizeipräsidiums Heilbronn heißt es, dass bei diesem Einsatz ein männlicher Tatverdächtiger vorläufig festgenommen wurde.

Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen ergaben Hinweise darauf, dass der festgenommene Mann aus dem Raum Buchen höchstwahrscheinlich auch für den Überfall auf den Geldtransporter verantwortlich sein könnte. Die Ermittlungen werden in diesem Zusammenhang intensiv weitergeführt.

Ursprungsmeldung vom 20. Juni 2025: Raubüberfall auf Geldtransporter im Kreis Schweinfurt - so wird der Täter beschrieben

Nach einem Überfall auf einen Geldtransporter wird im unterfränkischen Kolitzheim (Kreis Schweinfurt) nach einem bewaffneten Täter gefahndet. Das bestätigte eine Polizeisprecherin gegenüber inFranken.de.  Dabei ist auch ein Hubschrauber im Einsatz.

Den Angaben zufolge überfiel der maskierte Täter das Fahrzeug am Freitag (20. Juni 2025) gegen 9.30 Uhr im Lachenbrunnweg im Ortsteil Unterspiesheim vor einer Bankfiliale. Beim Einsteigen des Wachpersonals wurde der Fahrer unter Androhung einer Schusswaffe körperlich angegangen und leicht verletzt. Sein konnte sich mit dem Bargeld im Inneren des Fahrzeugs sichern. Anschließend floh der Täter in einem schwarzen Passat mit ausländischen Kennzeichen in eine unbekannte Richtung, jedoch ohne die erhoffte Beute.

Die Polizei betont, dass der Täter noch immer auf der Flucht und eventuell mit einer scharfen Schusswaffe bewaffnet sei. Er wird wie folgt beschrieben: 

  • männlich
  • circa 30 bis 40 Jahre alt
  • circa 1,70 bis 1,80 Meter groß
  • südländisches Erscheinungsbild
  • mit einer kurzen schwarzen Hose und einer Maske bekleidet

Die Ermittlungen laufen. Die Polizei sucht nach Zeugen und wendet sich mit folgenden Fragen an die Öffentlichkeit: 

  • Wer hat Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Raubüberfall gemacht?
  •  Wer hat im Vorfeld oder nach der Tat eine Person oder den schwarzen Passat wahrgenommen?

Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 09721/202-1731 zu melden.