"Ich habe zuvor schon die Martinshörner gehört. Da war klar, dass irgendwas passiert sein muss", sagt Michael Kraus, Bürgermeister von Mellrichstadt, im Gespräch mit News5. Drei Menschen wurden am Dienstagmorgen (1. Juli 2025) bei einem Messerangriff auf dem Gelände des örtlichen Energieversorgers verletzt - zwei davon schwer, eine 59-jährige Frau verstarb noch vor Ort. 

Sowohl bei dem Tatverdächtigen, einem 21-jährigen Deutschen, als auch bei den beiden Schwerverletzten im Alter von 55 und 62 Jahren und der Verstorbenen im Alter von 59 Jahren soll es sich laut aktuellem Kenntnisstand der Polizei um Mitarbeiter der Firma handeln. Wie die Stadt in den sozialen Medien mitteilt, sollen andere Angestellte den Täter überwältigt haben.

Messerangriff in Mellrichstädter Firma: Bürgermeister tief betroffen

Das Entsetzen in der rund 4000 Einwohner großen Stadt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld ist groß. "Für uns hier in Mellrichstadt ist das Ganze eine Katastrophe", betont der Bürgermeister. Aktuell läuft der Einsatz vor Ort auf Hochtouren - Verletzte werden versorgt und für die rund 50 betroffenen Zeugen sei auch die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) vor Ort.

Schreckenstat in Mellrichstadt: Bürgermeister tief betroffen - "eine Katastrophe"
Collage inFranken.de / News5, Pascal Höfig; Screenshot News5

Kraus selbst erfuhr durch einen Anruf des Landrats Thomas Habermann von der Tat. Was passiert ist, kann er kaum fassen. Schließlich handle es sich bei dem Betrieb um ein "familiäres Unternehmen", viele Mitarbeiter aus der Region seien dort beschäftigt. "Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen und bei allen Mitarbeitern", betont der Bürgermeister nun.

Über den Instagram-Kanal der Stadt soll die Öffentlichkeit auf dem Laufenden gehalten werden. Dort heißt es in einer Story auch: "Wichtige Mitteilung: Es handelt sich nicht um einen Überfall ohne Bezug. Der Täter stand in einem beruflichen Verhältnis [zu den Opfern]." Eine Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe demnach nicht.

Auch Landrat äußert sich zu Messer-Tat in Unterfranken

Auch der Landkreis hat sich in den sozialen Medien bereits zu den Geschehnissen geäußert. "Mit großer Bestürzung" habe der Landrat Thomas Habermann am Morgen von der Tat erfahren. "Die Ermittlungen der Polizei laufen. Und wir vertrauen darauf, dass die Hintergründe der Tat umfassend aufgeklärt werden", betont Habermann in dem Statement.

Wie die Polizei auf X mitteilte, werde auf Antrag der Staatsanwaltschaft nun auch die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht. Er soll am Mittwoch dem Amtsgericht vorgeführt werden.