Die Mitarbeiter des Tierheims Nürnberg werden zwangsläufig immer wieder mit berührenden Tierschicksalen konfrontiert. Für seinen Bewohner Otto hat das Team erst kürzlich einen Aufruf gestartet. Der hübsche Schäferhund-Rüde benötigt spezielle Betreuung. Als besonders schwieriges Unterfangen erweist sich auch die Suche nach einem Zuhause für Katze Kiwi - als sogenannter "Systemsprenger" ist das Tier äußerst schwer zu vermitteln.

Nun wendet sich die fränkische Tierschutzeinrichtung mit einem anderen bewegenden Fall an die Öffentlichkeit. Im Mittelpunkt: ein Bewohner-Duo, das nicht mehr lang zu leben hat. "Ihre Zeit läuft ab", halten die Pfleger mit Blick auf die beiden Kaninchen Mars und Snickers fest. Die zwei armen Geschöpfe wurden demnach "weggeschmissen wie Müll", wie aus einem Social-Media-Beitrag vom Montag (22. September 2025) des Tierheims hervorgeht. "Keiner sieht sie".

Letzte Chance für Kaninchen: Tierheim Nürnberg sucht dringend Zuhause

Bereits Ende vergangenen Jahres hatten die Tierschützer von den schwierigen Umständen berichtet, unter denen die beiden Schützlinge leben. Als Kaninchen haben es die Tiere offenkundig schwer, eine neue Unterkunft zu finden. "Wären sie Hunde oder Katzen, würden sie viel mehr Aufmerksamkeit bekommen", erklären die Verantwortlichen. Erschwerend hinzu kommt, dass sich Mars und Snickers am Ende ihres Lebenswegs befinden. Für beide wird jetzt dringend ein Palliativplatz gesucht.

Laut Schilderung des Tierheims wartet das Kaninchen-Duo schon seit fast zwei Jahren auf ein Zuhause. "Sie wurden einfach rausgeschmissen und ganz alleine aufgefunden. Vermutlich, weil sie krank sind", heißt es im Post der Einrichtung. Beide sind demnach EC-positiv.

Derartige Kaninchen sind Träger des Erregers Encephalitozoon cuniculi (EC). Dieser Parasit kann neurologische Störungen wie Schiefhaltung, Gleichgewichtsschwierigkeiten und Lähmungen verursachen und zudem Organe wie Nieren und Leber schädigen. Eine vollständige Heilung der Infektion ist nicht möglich.

"Wer ist bereit, diesen Weg mit ihnen zu gehen?" - Einrichtung wendet sich an Öffentlichkeit

"Mars hat chronische Bronchitis und die Kaninchendame Snickers Verschattungen auf der Lunge", konstatiert das Tierheim Nürnberg weiter. Dabei handele es sich möglicherweise um EC-Ablagerungen oder auch ein Thymom, einen Tumor der Thymusdrüse. "Mars würden Physiobehandlungen guttun. Leider sind die beiden ansonsten ausbehandelt und bekommen keine Medikamente", halten die Verantwortliche fest.

"Sollten Kosten anfallen, würden wir diese übernehmen, wenn der neue Besitzer die Möglichkeit hat, zu unseren Tierärztinnen zu gehen." Obwohl Mars und Snickers "so weit stabil" seien, setze ihnen der Alltag im Tierheim psychisch deutlich zu. "Sie brauchen dringend mehr Platz und Menschen, die sich mehr um sie kümmern können", erklärt die Einrichtung. Die verbleibende Zeit sei leider begrenzt.

"Sie sind auch schon mindestens fünf Jahre alt und deshalb ist es wirklich sehr, sehr dringend", betonen die Tierschützer. "Wer kann ihnen ein Zuhause in Innenhaltung geben und ist bereit, diesen Weg mit ihnen zu gehen?", fragen die Verantwortlich an die Allgemeinheit gewandt. "Wir müssen wirklich dringend jemanden für die beiden finden."