- Flughafen Nürnberg: Sicherheitslandung wegen Riss in der Scheibe
- 48-jährige Bambergerin an Bord: "Erlebt man nicht alle Tage"
- "Manche haben leise geweint, manche gebetet" - Passagierin äußert sich
- "Großer Riss zu sehen": Was die Passagiere von dem Vorfall mitbekamen
Als die Maschine der Corendon Airlines mit dem bekannten Logo des FCN am Samstagmorgen (24. Juni 2023) am Flughafen Nürnberg startete, ahnten die Passagiere noch nicht, dass sie nicht wie erhofft schon bald auf der griechischen Urlaubsinsel Kreta ankommen würden. Denn schon bald musste der Flieger wegen eines Schadens an den Flughafen Nürnberg zurückkehren. Es hatte einen Riss in der Cockpitscheibe gegeben.
"Manche haben leise geweint": Flugzeug muss nach Riss in der Scheibe umkehren
"Das Boarding und der Start waren komplett ereignislos - es war sehr früh und alle waren noch etwas müde, aber es hat alles wunderbar funktioniert", erzählt die 48-jährige Bambergerin gegenüber inFranken.de von dem Tag. Auch sie saß am Samstagmorgen (24. Juni 2023) in dem Urlaubsflieger nach Kreta, der um circa 7.10 Uhr am Flughafen in Nürnberg startete.
"Es kam der Kaffee-Wagen vorbei und ich dachte noch glücklich: Wenn der auf dem Rückweg ist, bringt er mir einen Kaffee." Der Kaffee-Wagen kam - "jedoch ohne jemandem seinen Kaffee zu bringen", erinnert sich die 48-Jährige, die nicht namentlich genannt werden möchte. "Dann kam plötzlich eine Durchsage: Dass wir umkehren müssen, weil es einen Riss in der Cockpitscheibe gebe. Da gehen einem verschiedene Dinge durch den Kopf."
"Mein erster Gedanke war interessanterweise: 'Schade, ich hätte gern noch einen Kaffee gehabt'", erzählt die Bambergerin. "Aber man denkt schon darüber nach: Wenn das schiefgeht, wie schnell dann alles zu Ende sein kann. So etwas erlebt man nicht alle Tage." Ihr selbst sei es recht gut ergangen, aber nicht alle Passagiere hätten die Nachricht so gut verkraftet: "Einige andere hat das sehr mitgenommen. Manche haben leise vor sich hin geweint, manche haben gebetet."
Nach Schaden am Urlaubsflieger: Wie geht es für die Passagiere weiter?
Der Pilot hatte die Passagiere darüber informiert, dass man wegen der beschädigten Scheibe zurück nach Nürnberg fliegen und dort dann eine Sicherheitslandung vollziehen würde. So wird eine Landung genannt, für die sich ein Pilot entscheidet, um eine drohende Notlage zu vermeiden, die zum Zeitpunkt der Entscheidung jedoch noch nicht gegeben ist. Die Passagiere selbst hätten von dem Riss in der Cockpitscheibe nicht direkt etwas mitbekommen: "Das Flugzeug lag gut in der Luft, es gab keinen Druckabfall und wir sind auch nicht abgesackt", erzählt die 48-jährige Passagierin.
Auch das Team habe die Situation gut gehändelt. "Das Personal hat sich sehr ruhig, sehr professionell verhalten, auch der Kapitän. Man hatte nicht den Eindruck, dass jemand gestresst oder überfordert gewesen wäre, im Gegenteil: Die waren alle ganz toll." Der Rückflug sowie die Sicherheitslandung seien "ereignislos" über die Bühne gegangen: "Interessant war nur der große Empfang". Der Flughafen sei voller Feuerwehren und Rettungsdienste gewesen - "alles hat geblinkt". Zur Sicherheit, denn wirklich gebraucht habe man die Einsatzkräfte glücklicherweise nicht.
Nach der Landung seien alle sehr erleichtert gewesen: "Die Leute haben geklatscht und der Pilot hat uns zurück in Nürnberg willkommen geheißen." Nachdem die Passagiere noch rund eine halbe Stunde im Flugzeug ausharren mussten, die Durchsage: "Es gab eine andere Maschine für uns. Wir sind in Busse gestiegen, rund zweihundert Meter weiter nach links gefahren und in den nächsten Flieger gestiegen. Dabei haben andere Passagiere auch den großen Riss in der Scheibe gesehen. Die Airline hatte zufällig gerade eine zweite Maschine geparkt, das war großes Glück." Der Pilot erklärte, so die Bambergerin, ihm sei so etwas in 35 Jahren noch nie passiert - deshalb sei es unwahrscheinlich, dass es zweimal hintereinander Komplikationen gibt. Der zweite Flug verlief reibungslos: "Der Pilot hatte recht. Und ich habe meinen Kaffee gekriegt."
Alle Details zum Kreta-Flieger, der an den Flughafen Nürnberg zurückkehren musste, bei inFranken.de. Mehrere Stadtviertel in Nürnberg waren derweil von einem großflächigen Stromausfall betroffen. Bei einem tragischen Unfall ist kürzlich ein 8-jähriger Fußballer gestorben - der Verein möchte seiner Familie nun helfen. Die aktuellen Nachrichten aus Nürnberg und der Region.