Nürnberg verlegt die Pegida-Route trotz Stolpersteinen nicht. Gegner der rechten Protestbewegung hatten die Stadt aufgefordert, den "Pegida-Marsch" durch die Theodorstraße aufgrund der dortigen Gedenksteine zur Erinnerung an einzelne Opfer des Nationalsozialismus nicht zuzulassen. Die 17 Steine würden sonst "geschändet".
Robert Pollack vom städtischen Ordnungsamt hat diesen Wunsch nicht erfüllt und den Streckenverlauf nicht geändert. "Die Stolpersteine sind auf dem Gehsteig, Pegida läuft auf der Straße", begründet Pollack die Entscheidung der Behörde. Außerdem handele es sich bei der Straße nicht um einen symbolischen Ort des Nationalsozialismus. Bei belasteten Orten wie dem Reichsparteitagsgelände würde die Stadt stets versuchen, rechte Versammlungen zu verhindern.
Eine Pegida-Veranstaltung habe dort auch noch nie stattgefunden.
An diesem Donnerstagabend treffen sich die Pegida-Anhänger zum "22. Nürnberger Spaziergang" ab 19 Uhr am Prinzregentenufer. Das Ordnungsamt rechnet mit 100 Teilnehmern. Die linke "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes" vom Nürnberger Bündnis "Nazi-Stopp" hat zur Gegendemonstration aufgerufen.
Nürnberg
Pegida
Pegida darf über Stolpersteine in Nürnberg
Pegidagegner hatten die Stadt Nürnberg aufgefordert, die Versammlung am Donnerstag nicht zuzulassen. Dadurch würden Gedenksteine "geschändet" werden.
Die Stolpersteine erinnern an Opfer des Nationalsozialismus. In Nürnberg wollten Pegidagegner den "Pegida-Marsch" mit Route über Stolpersteine verhindern. Symbolbild: Jochen Berger