Eine ungewöhnliche Kontaktanzeige hat eine Nürnberger Künstlerin geschaltet. Mit einem Schild in der Hand hat sich Bogi Nagy vor das Neue Museum gestellt. Darauf steht in großen Buchstaben, dass die aus Ungarn stammende Künstlerin "eine 90-jährige Seniorin" mit ungewöhnlichem Sinn für Aktionskunst sucht.
Die gefragte Dame möchte die 34-jährige Illustratorin und Zeichnerin zur Eröffnung ihrer Schau "Insert Words Reloaded" am 21. Juli in den "Raum für zeitgenössische Kunst" einladen, und sie bitten, auch ihre "Aktionskunstwerke zu verfeinern". Gesucht ist freilich die rüstige Rentnerin Hannelore, die mit ihrer beherzten Kreuzworträtsel-Aktion im Neuen Museum in der vergangenen Woche bundesweit für Schlagzeilen sorgte.
Die 90-Jährige hatte eine Collage des deutschen Fluxus-Künstlers Arthur Köpcke allzu wörtlich genommen, und mit dem eigenen Stift ein Kreuzworträtsel auf dem Bild gelöst. Gesucht war das englische Wort für Wand: Wall.
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Das Museum am Klarissenplatz war darüber "not amused". Immerhin hat das Kunstwerk einen Versicherungswert von rund 80.000 Euro.
Bei vielen Lesern sorgte die Aktion der pensionierten Zahnärztin freilich für Applaus. Zu dem Beifall regte sich häufig unterschwellig auch Kritik an moderner Kunst. "Ein Kreuzworträtsel ist ja auch keine Kunst, die Papiertonnen sind voll davon!", kommentierte beispielsweise ein Leser den Zeitungsbeitrag. Zuerst sei auch Bogi Nagy "entsetzt" gewesen. Schnell habe sie sich aber in die "ganz süße Aktion" der 90-Jährigen hineinversetzen können. Die Geschichte habe sie fortan nicht mehr losgelassen.
Das Bild, die Seniorin, der Stift, die Polizei - das sei pures Kino für den Kopf. "Nun ist die 90-jährige Dame eine Heldin für uns alle", ist sich Nagy sicher. Schließlich habe sie ein Zeichen für das Verständnis von Kunst und Gesellschaft gesetzt. Welchen Sinn und welchen Zweck hat Kunst heute? Diese aktuelle Frage will die Künstlerin mit ihrer spontanen Ausstellung aufgreifen. "Ich hoffe ganz fest, dass sie kommt." Mit ihrer "entzückenden Aktion" habe die 90-Jährige zahlreiche Denkanstöße gegeben. "Wegen dieser Superaktion denken jetzt viele über Kunst nach", ist sich Nagy sicher.
Obendrein würden Senioren von der Gesellschaft nun mit anderen Augen gesehen. "Ich fand diese Aktion schon sehr mutig und befreiend. Sie ist bestimmt eine sehr gebildete Dame, die die Kunst nur wörtlich genommen hat", schwärmt die Künstlerin, die noch bis zum Donnerstag viel zu tun hat. Sicher ist nur, dass Kreuzworträtsel und Stifte eine wesentliche Rolle spielen werden an diesem Tag im "Raum für zeitgenössische Kunst" in der Knauerstraße im Nürnberger Stadtteil Gostenhof.
Die Hauptrolle ist freilich für eine 90-Jährige reserviert. "Ich würde mich sehr freuen, wenn sie kommt." Und was macht Nagy, wenn die Dame tatsächlich zu ihrer Schau erscheint? "Ich werde sie einfach nur umarmen!" Gespannt warten nun alle, ob die 90-jährige Kreuzworträtselfreundin wirklich kommt. Die Chancen stehen dazu offensichtlich nicht so schlecht. Gerlinde Knopp, die Leiterin der "Schreibwerkstatt", in der auch die 90-Jährige aktiv ist, will die Einladung gerne an die Dame weiterleiten. Ob sie kommt, kann die Mitarbeiterin vom Seniorenzentrum der Stadtmission heute freilich noch nicht sagen.
Die gefragte Dame möchte die 34-jährige Illustratorin und Zeichnerin zur Eröffnung ihrer Schau "Insert Words Reloaded" am 21. Juli in den "Raum für zeitgenössische Kunst" einladen, und sie bitten, auch ihre "Aktionskunstwerke zu verfeinern". Gesucht ist freilich die rüstige Rentnerin Hannelore, die mit ihrer beherzten Kreuzworträtsel-Aktion im Neuen Museum in der vergangenen Woche bundesweit für Schlagzeilen sorgte.
Die 90-Jährige hatte eine Collage des deutschen Fluxus-Künstlers Arthur Köpcke allzu wörtlich genommen, und mit dem eigenen Stift ein Kreuzworträtsel auf dem Bild gelöst. Gesucht war das englische Wort für Wand: Wall.
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Das Museum am Klarissenplatz war darüber "not amused". Immerhin hat das Kunstwerk einen Versicherungswert von rund 80.000 Euro.
Bei vielen Lesern sorgte die Aktion der pensionierten Zahnärztin freilich für Applaus. Zu dem Beifall regte sich häufig unterschwellig auch Kritik an moderner Kunst. "Ein Kreuzworträtsel ist ja auch keine Kunst, die Papiertonnen sind voll davon!", kommentierte beispielsweise ein Leser den Zeitungsbeitrag. Zuerst sei auch Bogi Nagy "entsetzt" gewesen. Schnell habe sie sich aber in die "ganz süße Aktion" der 90-Jährigen hineinversetzen können. Die Geschichte habe sie fortan nicht mehr losgelassen.
Das Bild, die Seniorin, der Stift, die Polizei - das sei pures Kino für den Kopf. "Nun ist die 90-jährige Dame eine Heldin für uns alle", ist sich Nagy sicher. Schließlich habe sie ein Zeichen für das Verständnis von Kunst und Gesellschaft gesetzt. Welchen Sinn und welchen Zweck hat Kunst heute? Diese aktuelle Frage will die Künstlerin mit ihrer spontanen Ausstellung aufgreifen. "Ich hoffe ganz fest, dass sie kommt." Mit ihrer "entzückenden Aktion" habe die 90-Jährige zahlreiche Denkanstöße gegeben. "Wegen dieser Superaktion denken jetzt viele über Kunst nach", ist sich Nagy sicher.
Obendrein würden Senioren von der Gesellschaft nun mit anderen Augen gesehen. "Ich fand diese Aktion schon sehr mutig und befreiend. Sie ist bestimmt eine sehr gebildete Dame, die die Kunst nur wörtlich genommen hat", schwärmt die Künstlerin, die noch bis zum Donnerstag viel zu tun hat. Sicher ist nur, dass Kreuzworträtsel und Stifte eine wesentliche Rolle spielen werden an diesem Tag im "Raum für zeitgenössische Kunst" in der Knauerstraße im Nürnberger Stadtteil Gostenhof.
Die Hauptrolle ist freilich für eine 90-Jährige reserviert. "Ich würde mich sehr freuen, wenn sie kommt." Und was macht Nagy, wenn die Dame tatsächlich zu ihrer Schau erscheint? "Ich werde sie einfach nur umarmen!" Gespannt warten nun alle, ob die 90-jährige Kreuzworträtselfreundin wirklich kommt. Die Chancen stehen dazu offensichtlich nicht so schlecht. Gerlinde Knopp, die Leiterin der "Schreibwerkstatt", in der auch die 90-Jährige aktiv ist, will die Einladung gerne an die Dame weiterleiten. Ob sie kommt, kann die Mitarbeiterin vom Seniorenzentrum der Stadtmission heute freilich noch nicht sagen.