Wie lange der Welpe noch überlebt hätte, ist unklar. Sehr viel später hätte er aber nicht gefunden werden dürfen, ist sich das Tierheim Nürnberg auf seiner Internetseite sicher. Aufmerksame Passanten hatten am Sonntag etwas Verdächtiges an einem Müllcontainer mitbekommen.

 


Merle Träger miteinander gepaart


In einem zugeklebten Karton hatten Tierquäler den Welpen einfach "entsorgt". Bei Untersuchungen im Tierheim stellte ein Tierarzt fest, dass der Hund so gut wie blind ist. Außerdem ist er komplett taub. Der Grund für seine Behinderung ist wohl Folge einer, in Deutschland und anderen europäischen Ländern verbotenen, Qualzucht. Das heißt, das jemand sogenannte Merle Träger miteinander verpaart hat. Merle ist die Farbbezeichnung für Hunden mit gesprenkelten Fellzeichnungen. Sie ist durch die Mutation eines Gens entstanden.

 

 


Fundwelpe Flo wird voraussichtlich kommende Woche operiert und soll dann zumindest auf einem Auge wieder etwas sehen können. Trotz seines tragisches Schicksals, soll der neun Wochen alte Hund sein Vertrauen zu Menschen zum Glück nicht verloren haben, wie das Tierheim Nürnberg auf seiner Homepage schreibt. Man suche jetzt nach einem Zuhause für den Kleinen.

 

 


Hund trotz Schicksal mutig


Die neuen Besitzer sollten viel Zeit und Geduld haben. Flo ist noch nicht stubenrein und braucht einen geduldigen Zweithund. Der kleine Kerl soll mutig sein, wie die Pflegestelle ihn beschreibt. Was ihm nicht passt, tut er lautstark kund. Wegen seiner Taubheit kann er allerdings nicht einschätzen, wie laut er tatsächlich schreit - geräuschempfindliche Nachbarn sollten die neuen Besitzer also nicht haben.

Wer beobachtet hat, wer den Welpen "entsorgt" hat beziehungsweise Hinweise zu seiner Herkunft machen kann, kann sich auch anonym per Mail, Telefon oder Facebook an das Tierheim wenden. Der neun Wochen alte Welpe ist jetzt zumindest in Sicherheit - und hoffentlich bald in sehr guten Händen.