Am Flughafen Nürnberg wurde ein Mega-Projekt in Betrieb genommen: 1,7 Kilometer lang und 60 Meter breit ist die neue Photovoltaikanlage am Airport. An Sonnentagen kann damit der gesamte Flughafen versorgt werden. Jährlich erzeugt die Anlage rund 13,4 Gigawattstunden Strom - "genug, um mehr als 3800 Vier-Personen-Haushalte für ein Jahr zu versorgen", heißt es vonseiten des Nürnberger Flughafens. Dank intelligenter Speicherlösungen, die in den kommenden Jahren ergänzt werden sollen, könne man den erzeugten Strom größtenteils direkt vor Ort nutzen, erklärt Flughafengeschäftsführer Michael Hupe.
"Diese Anlage ist ein zentrales Element unseres Transformationsplans zur CO₂-Neutralität", wird Hupe in der am Dienstag (5. August 2025) veröffentlichen Mitteilung des Flughafens zitiert. Für die Inbetriebnahme war unter anderem auch Bayerns Finanz- und Heimatminister sowie Aufsichtsratsvorsitzender Albert Füracker vor Ort. Der CSU-Politiker erklärt: "Bayern gestaltet grüne Zukunft - wir sind bundesweit Vorreiter bei der Nutzung von Solarenergie! Die neue Photovoltaik-Anlage am Flughafen Nürnberg - mit einer beeindruckenden Größe von 20 Fußballfeldern - ist ein kraftvolles Signal für nachhaltige Energieerzeugung, Klimaschutz und zukunftsfähige Technologien."
Flughafen Nürnberg: Neue PV-Anlage umfasst knapp 23.000 Solarmodule - und 380 Tonnen Stahl
Mit einer Spitzenleistung von 13,4 Megawatt Peak liege die erwartete CO₂-Einsparung bei etwa 4900 Tonnen pro Jahr, heißt es vonseiten des Airports. Insgesamt wurden für das Projekt demzufolge 22.854 Solarmodule, 380 Tonnen Stahl für die Unterkonstruktion und fast 100 Meter Kabel verbaut. "Die Module sind in Ost-West-Ausrichtung installiert, um Blendungen für den Flugverkehr zu vermeiden und den Stromertrag in den Morgen- und Abendstunden zu maximieren." Später soll die Anlage noch durch Batteriespeicher ergänzt werden, außerdem werde eine Umwandlung in Wärme geprüft.
"Dieses Projekt ergänzt hervorragend unsere städtische PV-Strategie. Gemeinsam mit Partnern wie der N-Ergie treiben wir den Ausbau auf städtischen Gebäuden voran - und es ist wichtig, dass auch unsere Beteiligungen wie der Flughafen ihren Beitrag leisten", wird Oberbürgermeister Marcus König (CSU) zitiert. Das Konzept wurde nach Angaben des Nürnberger Flughafens gemeinsam mit dem Institut für Energietechnik (IfE) aus Amberg entwickelt und vom Nürnberger Unternehmen Greenovative umgesetzt. Bernd Fuchs, der Greenovative-Geschäftsführer, erklärt: "Wir sind stolz, dieses Leuchtturmprojekt realisiert haben zu dürfen."
Es zeige, wie regionale Kompetenz und nachhaltige Technologie Hand in Hand gehen und sei zudem ein enorm wichtiger Baustein im Kampf für den Klimaschutz und die wirtschaftliche Stärke der Region, so Fuchs weiter. Schon seit 2017 betreibt der Flughafen kleinere PV-Anlagen, unter anderem auf einer Flugzeughalle und dem Parkhaus P4. "Mit dem neuen Großprojekt wird nun ein weiterer Meilenstein in Richtung klimaneutrale Flughafeninfrastruktur gesetzt", schließt der Airport.