Wie die zuständige Insolvenzkanzlei Schultze & Braun mitteilt, hat beim insolventen fränkischen Automobilzulieferer Plastic Manufacturing Group mit Sitz im Leinburger Gemeindeteil Diepersdorf (Kreis Nürnberger Land) die Suche nach einem Investor begonnen. Erst vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Nürnberg gestellt. "Die Situation bleibt ernst und herausfordernd", betonte der Landrat. Laut Kanzleiangaben habe die Gruppe wie die gesamte Automobilzulieferindustrie mit dem rückläufigen Pkw-Absatz in Europa sowie den stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Energie zu kämpfen und stehe deshalb zunehmend unter wirtschaftlichem Druck.
Von der Insolvenz betroffen sind demnach vier deutsche Gesellschaften des Unternehmens, darunter der Hauptstandort in Diepersdorf bei Nürnberg mit etwa 830 Beschäftigten sowie Standorte in Oberlungwitz (Sachsen) und Lüdenscheid (Nordrhein-Westfalen). Insgesamt sind mehr als 1000 Arbeitsplätze gefährdet. Der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun habe nun den "strukturierten Investorenprozess" eingeleitet und führe aktuell bereits erste Gespräche mit Interessenten.
Diepersdorf Plastic Manufacturing Group insolvent - fränkischer Autozulieferer braucht Investor
"Die Gruppe braucht einen Investor, damit sie eine Perspektive hat, aber sie hat einem Investor auch viel zu bieten", erklärt Böhm mit Blick auf die Rahmenbedingungen des Insolvenzverfahrens. "Diese Punkte wollen wir in die Waagschale werfen." Im Zuge des Investorenprozesses sollen nun potenzielle Investoren identifiziert und aktiv angesprochen werden. Anschließend folge ein "mehrstufiger, strukturierter Prozess mit dem Ziel, konkrete Übernahme-Angebote zu gewinnen".
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Auch die Kunden der Plastic Manufacturing Group sind demnach in den Investorenprozess eingebunden. Aktuell sei "sowohl eine Gesamtlösung für die Gruppe als auch Einzellösungen für einzelne Unternehmen oder Standorte denkbar". Der Geschäftsbetrieb laufe derweil an allen operativen Standorten auf einem stabilen Niveau. "Wir fertigen und liefern weiter, die Kunden unterstützen uns und arbeiten weiter mit uns zusammen", so Böhm, der in den letzten Wochen intensive Gespräche mit Kunden und Lieferanten geführt habe.
Zugleich hebt der vorläufige Insolvenzverwalter das Engagement der Beschäftigten hervor: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewahren in einer schwierigen Situation klaren Kopf und sorgen dafür, dass das Tagesgeschäft läuft", lobt Böhm. "Das ist gerade auch an potenzielle Investoren ein wichtiges Signal." Weitere Nachrichten aus dem Kreis Nürnberger Land findet ihr in unserem Lokalressort.