Wie mit Meldung 1024 berichtet, warfen unbekannte Personen am 31.10.2025 zahlreiche große Steine bzw. Platten von einer Brücke auf den Frankenschnellweg und beschädigten mehrere Fahrzeuge. Der Nürnberger Kriminalpolizei gelang es, vier tatverdächtige Minderjährige zu ermitteln.

Gegen 12:35 Uhr warfen die Täter teils faustgroße Steine bzw. Platten von einer Eisenbahnbrücke auf die Fahrbahn des Frankenschnellwegs. Zwischen der Anschlussstelle Südring und dem Kreuz Hafen in Fahrtrichtung Hafen (ca. auf Höhe Werderau bzw. der Dianastraße) trafen die Gegenstände einen vorbeifahrenden Mercedes mittig in der Frontscheibe, durchschlug diese jedoch nicht. Dem Fahrer (46, deutsch) gelang es, den Pkw kontrolliert am Standstreifen zum Stehen zu bringen.

Die Nürnberger Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Seitens der Staatsanwaltschaft wurde die Tat als versuchter Mord eingestuft.

Im Rahmen der ersten Ermittlungen stellte sich heraus, dass es bereits am 24.10.2025 zu einer ähnlichen Tat an der gleichen Örtlichkeit gekommen war. Auch hier hatten Unbekannte kleinere Steine von der Brücke auf die Fahrbahn geworfen und hiermit insgesamt fünf vorbeifahrende Pkw beschädigt. Die Staatsanwaltschaft stufte die Tat als versuchte gefährliche Körperverletzung bzw. als gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr ein. Der Fall wurde zunächst durch die Bundespolizei bearbeitet.

Nach Bekanntwerden der Vorfälle vom 31.10.2025 wurden beide Fälle zusammengeführt und durch das Kommissariat 11 des Kriminalfachdezernats 1 Nürnberg übernommen.

Die Ermittler trafen erste kriminalpolizeiliche Ermittlungsmaßnahmen. U.a. fertigten die Beamten Plakate mit Zeugenaufrufen, welche sie in der Umgebung des Tatorts verteilten. Ausschlaggebend zur Identifizierung der Tatverdächtigen war der Besuch einer Schule im Nürnberger Süden. Hier führten die Ermittler ein Gespräch mit der Schulleitung und stellten die beiden Fälle dar. Über den Lehrkörper gelangte der Sachverhalt in die jeweiligen Klassen.

Noch am selben Nachmittag meldeten sich daraufhin drei Schüler einer fünften Klasse der Schule, welche einräumten, die Steine von der Brücke geworfen zu haben. Zudem benannten sie einen weiteren Schüler, welcher eine andere Schule besuchen soll.

Die Beamten führten im Nachgang Gespräche mit den Kindern und deren Eltern. Hierbei stellte sich im Detail heraus, dass drei Kinder am 24.10.25 und zwei am 31.10.25 Steine von der Brücke geworfen haben (einer der Schüler, ein 10-Jähriger, war an beiden Taten beteiligt). Es handelt sich um 10 bzw.11-jährige Jungen mit syrischer, italienisch/deutsch/tunesischer, deutsch/türkischer und deutsch/nigerianischer Staatsangehörigkeit.

Die Tatverdächtigen sind strafunmündige Kinder. Schadensersatzansprüche auf dem zivilrechtlichen Weg sind jedoch nicht ausgeschlossen.

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