"Hilfe! Jetzt drehen alle durch!" Mit diesen Worten leitet Tom Junkersdorf die Schilderung eines unliebsamen Vorfalls ein, den er im Zuge einer Bahnfahrt erleben musste. Laut seinen Angaben legte die Deutsche Bahn den ICE 886 von München nach Hamburg nach anderthalb Stunden Fahrtzeit in Nürnberg still. Der Anlass für den ungeplanten Schritt ist demnach äußerst kurios. "Begründung - und jetzt bitte anschnallen: Der Zug sei zu dreckig, um damit weiterzufahren", berichtet Junkersdorf in den sozialen Medien.
Dies sei kein Witz, betont der Medienunternehmer. Ihm zufolge sei am Dienstag (10. Juni 2025) um 7.30 Uhr im besagten ICE folgende Lautsprecher-Durchsage vonseiten des Personals erfolgt "Wir bitten um Entschuldigung. Aber wir als Zugbegleiter wollen ein Zeichen setzen. Dieser Zug ist uns zu dreckig, um damit weiterzufahren. Der Zug endet deshalb in Nürnberg." inFranken.de hat bei der Bahn nachgehakt, was es mit der skurrilen Aktion auf sich hat.
"Entschuldigen uns": ICE-Fahrt endet vorzeitig am Hauptbahnhof Nürnberg - Bahn bezieht Stellung
Vor einem Jahr schilderte auch ein fränkischer CSU-Politiker ein nervenaufreibendes Bahn-Erlebnis. Seine Fahrt dauerte rund vier Stunden länger als geplant. "Es war der Horror", erzählte er seinerzeit inFranken.de. Im aktuellen Fall bestätigt die Deutsche Bahn unserer Redaktion gegenüber das vorzeitige Ende der Bahnfahrt am Hauptbahnhof Nürnberg. "Wir entschuldigen uns in aller Form bei unseren Reisenden im ICE 886", erklärt eine Bahnsprecherin.
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"Unser Anspruch ist, dass ein Fernreisezug bei einer Fahrt durch ganz Deutschland hohe qualitative Standards erfüllt. Dies war bei dieser Fahrt leider nicht gegeben und die Fortsetzung der Weiterfahrt nach Einschätzung des Bordpersonals nicht zumutbar." Eine derartige Entscheidung obliege den jeweiligen Bahn-Beschäftigten und gehöre zu deren Aufgaben. Die Sprecherin betont, dass das beschriebene Vorkommnis eine Ausnahme darstelle. "Es handelt sich bei dem Ereignis ganz klar um einen Einzelfall, den wir außerordentlich bedauern."
Fahrgästen aus dem ICE 886 Richtung Hamburg wurde demnach eine Stunde später eine alternative Reisemöglichkeit angeboten. Laut Angaben der Bahnsprecherin gelten auch in diesem Fall die europäischen Fahrgastrechte. Entschädigungen können demzufolge über das digitale Entschädigungstool auf der Bahn-Webseite oder über die App des Unternehmens beantragt werden.
"Deutschland hat echt Probleme": Fahrgast kann Begründung von Personal nicht nachvollziehen
Tom Junkersdorf indes hat für die getroffene Maßnahme der Zugbegleiter augenfällig kein Verständnis. "Ein ICE zu dreckig zum Weiterfahren? Deutschland hat echt Probleme", hält er im Netz merklich ungläubig fest. Er selbst habe am Dienstag dringend nach Hannover gemusst, um dort seine Mutter im Krankenhaus zu besuchen. "Hunderte Passagiere? Fassungslos. Einer fragt, ob das die 'Versteckte Kamera' sei. Ist es leider nicht", so der leidgeprüfte ICE-Passagier. Aus seiner Sicht lag offenkundig auch kein Problem in Sachen Sauberkeit vor.
"Und was heißt denn zu dreckig, liebe Bahn? Schaut mal bitte auf mein Foto aus dem Abteil? Sehen die nicht immer so aus?", fragt er in seinem Social-Media-Beitrag rhetorisch in Richtung des Unternehmens. "Lieber Krümel auf dem Boden als gar nicht ankommen", betont er zum Schluss seines Augenberichts. "Ich hoffe, dass ich es noch zu meiner Mutter ins Krankenhaus schaffe."
Die Bahn schafft derweil ihre Familienreservierung ab - so teuer wird es bald. Der Reiseanbieter Flixbus bringt Buspassagiere derweil ab sofort ohne Umsteigen von München und Nürnberg nach London. Ankunft in der englischen Metropole ist jeweils am Abend.
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