Zu Fuß sind es weniger als 15 Minuten vom Nürnberger Hauptbahnhof zum Germanischen Nationalmuseum. Im Jahr 1993 entstand der moderne Eingangsbereich und die vom israelischen Künstler Dani Karavan geschaffene Außeninstallation "Straße der Menschenrechte".

Auf den Säulen ist die Kurzfassung der Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zu lesen. Den Kern des heutigen Museumskomplexes (auf drei Etagen, inkl. Ausstellungshalle I, II und III) bildet ein spätmittelalterliches Kartäuserkloster mit seinem erhaltenen Kreuzgang, der Klosterkirche und den Mönchshäusern. Seit den Zerstörungen Ende des Zweiten Weltkriegs wird das GNM beständig renoviert und um neue Gebäudeteile ergänzt.

Geschichte, Sammlungen, Forschung und Bildung

Als größtes kulturgeschichtliches Museum des deutschen Sprachraums und eines der bedeutendsten Museen der Welt sammelt und bewahrt das GNM Zeugnisse der Kultur, Kunst und Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Das Germanische Nationalmuseum besteht seit 1852.

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Seine Gründung geht maßgeblich auf den fränkischen Adeligen Hans Freiherr von und zu Aufseß zurück. Mit der Reichsgründung 1871 wurde das GNM offiziell das Nationalmuseum deutscher Kunst und Kultur. Als Forschungs- und Bildungseinrichtung von internationalem Rang stellt das Museum durch seine Sammlungen, Ausstellungen und Publikationen Kulturgeschichte in fächerübergreifender Breite dar.

Im Interesse seiner Besucher vermitteln sie diese Inhalte verständlich und lebendig. Heute umfasst der Sammlungsbestand mehr als 1,4 Millionen Objekte. Das Spektrum der Sammlungen reicht von der Ur- und Frühgeschichte über Renaissance, Barock und Aufklärung bis zur Kunst und Kultur der Gegenwart.

Die Höhepunkte der Sammlungen

Dazu zählen steinzeitliche Faustkeile, der geheimnisvolle Goldkegel von Ezelsdorf-Buch aus der Bronzezeit, der mittelalterliche Einband des Codex Areus, Skulpturen von Veit Stoß und Meisterwerke von Albrecht Dürer. Das Museum zeigt außerdem den sogenannten Behaim-Globus, den ältesten erhaltenen Globus der Welt, Astrolabien, Rüstungen und Waffen.

Es verfügt über eine der bedeutendsten Musikinstrumentensammlungen Europas und seltene barocke Puppenhäuser in der ausgelagerten Spielzeugsammlung. Malerei des Expressionismus sowie Designklassiker vom Bauhaus bis heute runden die umfangreiche Präsentation ab.

Mehrere Sonderausstellungen im Jahr (seit Oktober 2022 "Handwerk und Medizin", seit Juni 2024 "Frauen_Objekte") ergänzen und vertiefen ausgewählte Themen zur Kunst- und Kulturgeschichte.

Mikrowelten Zinnfiguren – Die Sammlung Alfred R. Sulzer

Das Germanische Nationalmuseum hat eine beeindruckende Ergänzung seiner Spielzeugsammlung erhalten: die einzigartige und hochwertige Schweizer Zinnfiguren-Sammlung von Alfred R. Sulzer mit über 145.000 Stücken. In der Ausstellung "Mikrowelten", noch zu sehen bis 26.01.2025, werden in zwölf Abschnitten Highlights der Sammlung präsentiert, darunter Themen aus der Welt- und Kinderliteratur, Ritter und Majestäten wie Queen Victoria.

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Die ausgestellten Figuren wurden hauptsächlich zwischen 1750 und dem Ende des Ersten Weltkrieges als Kinderspielzeug von Herstellern im deutschsprachigen Raum gefertigt.

Die wichtigsten Produktionsorte waren Nürnberg und Fürth. Rund 40 Millionen Stücke aus diesem Zentrum fanden um 1900 ihren Weg auf den nationalen und internationalen Weg. In diese vergangenen Spielwelten kann man auf eigene Faust oder bei verschiedenen Führungen eintauchen.

Mehr als nur ein Ausstellungshaus

Als Ort, an dem Menschen unabhängig von Alter, Herkunft, Bildung und Religion kulturelle Zusammenhänge erfahren und erleben können, ist das Germanische Nationalmuseum dem Respekt vor allen Kulturen verpflichtet. Neben den einzelnen Sammlungsbereichen unterhält das Museum ein historisches Archiv, das Deutsche Kunstarchiv, ein Münzkabinett und eine Graphische Sammlung.

Die für alle Nutzer kostenlose, öffentlich zugängliche wissenschaftliche Spezialbibliothek umfasst mehr als 650.000 Bände zur europäischen Kunst- und Kulturgeschichte. Ob mit oder ohne Audio-Guide sollte man für den Besuch mindestens einen halben Tag einplanen. Und keine Angst, zum Service gehört neben einem hervorragend bestückten Museumsshop (mit wissenschaftlichen Publikationen und Katalogen aus dem hauseigenen, 1853 gegründeten Verlag des GNM) auch das Café Arte mit einem hervorragenden Speise- und Getränke-Angebot.

Unser Tipp:

  • Jeden Mittwoch zwischen 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr kann das GNM kostenlos besucht werden.
  • Regulär beträgt der Eintritt 10,- Euro, ermäßigt 6,- Euro.
  • Geöffnet ist das GNM am Di – So von 10.00h – 18.00h, Mi von 10.00h - 20.30h.
  • Kostenlose Führungen zum Kennenlernen finden Di – So um 15.00h statt. 

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