Update vom 23.05.2025: Erschossener Deutsch-Israeli wollte sich verloben - Todesstrafe für Attentäter möglich

Auch in Franken ist die Trauer groß nach dem tödlichen Attentat auf zwei israelische Botschaftsmitarbeiter in Washington. "Yaron war einer von uns, ein fränkischer Bub", so die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) für Nürnberg-Mittelfranken auf Facebook. "Er galt als engagierter Diplomat mit klarem Kompass und tiefer Menschlichkeit."

Der ghemeinsam mit seiner Freundin getötete Yaron Lischinsky war wissenschaftlicher Mitarbeiter der isrealischen Botschaft in der US-Hauptstadt. Er wuchs im Raum Nürnberg auf und besuchte laut Informationen des Bayerischen Rundfunks (BR) das Heinrich-Schliemann-Gymnasium in Fürth. Mit 16 zog er dann nach Isreal. Dort - in Jerusalem - sollte in der kommenden Woche auch die Verlobung des Paares gefeiert werden.

Der mutmaßliche Schütze begründet die Tat einem Dokument der Anklage zufolge mit Unterstützung für die Palästinenser im Nahen Osten. Nach den tödlichen Schüssen vor dem Jüdischen Museum in der US-Hauptstadt Washington habe der mutmaßliche Täter Elias R. einem Polizeibeamten gesagt: "Ich habe es für Palästina getan, ich habe es für Gaza getan (...)." Als die Polizei ihn abführte, habe er gerufen: "Free Palestine" (deutsch: "Befreit Palästina"). Das ging aus einer eidesstattlichen Erklärung der ermittelnden FBI-Agentin hervor.


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Bereits nach seiner Festnahme hieß es, der Verdächtige habe einen propalästinensischen Slogan skandiert. Der mutmaßliche Täter wird nun wegen Mordes angeklagt. Das Verbrechen werde zudem als Hassverbrechen und als möglicher Terrorakt untersucht, weswegen noch weitere Anklagepunkte hinzukommen dürften, sagte die amtierende Staatsanwältin für die US-Hauptstadt, Jeanine Pirro. 

Todesstrafe möglich - Attentäter von Washington werden schwere Verbrecher zur Last gelegt

Die Staatsanwaltschaft wirft dem mutmaßlichen Täter Elias R. wegen der Tötung des Deutsch-Israelis Yaron Lischinsky Mord ersten Grades eines ausländischen Repräsentanten vor. Zudem wird ihm wegen der tödlichen Schüsse auf Lischinsky und dessen Partnerin Sarah Milgrim Mord ersten Grades in zwei Fällen vorgeworfen. Er muss sich auch wegen Verstößen gegen Waffengesetze verantworten. Pirro sagte, die Ermittlungen stünden noch am Anfang, aber es handle sich um Verbrechen, die im Falle einer Verurteilung mit der Todesstrafe geahndet werden könnten. Der Haftrichter habe für den 18. Juni eine Anhörung in dem Fall festgesetzt.

Die Strafverfolgungsbehörden arbeiten am Tatort, nachdem zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington vor dem Capital Jewish Museum getötet wurden.
Rod Lamkey/FR172078/AP/dpa

Der mutmaßliche Täter Elias R. stammt den Behörden zufolge aus Chicago und war erst am Tag vor der Tat mit dem Flugzeug nach Washington gekommen. Seine Pistole, die er 2020 in seinem Heimatbundesstaat Illinois gekauft hatte, war demnach für seinen Flug ordnungsgemäß angemeldet und eingecheckt worden. In den ersten Stunden nach der Tat hatten ihn die Behörden als 30-Jährigen bezeichnet, der Anklage zufolge ist er jedoch 31 Jahre alt.

Die tödliche Attacke hat in den USA, in Israel und weltweit großes Entsetzen ausgelöst. Der junge Mann und die junge Frau waren nach Angaben des israelischen Botschafters in Washington ein Paar, das kurz vor der Verlobung stand. Der Chef der US-Bundespolizei FBI, Kash Patel, bewertete die tödliche Attacke in einem Post auf der Plattform X als Terrorakt. Er schrieb: "Der Terrorakt von vergangener Nacht hat die volle Aufmerksamkeit des FBI." Er betonte, "gezielte antisemitische Gewalt" sei ein Angriff auf die Grundwerte des Landes und werde streng geahndet. 

Die Tat von Washington erfolgte vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Dieser hatte im Oktober 2023 mit einem verheerenden Terrorangriff der Hamas auf Israel begonnen. Israel steht inzwischen wegen seines militärischen Vorgehens und der furchtbaren humanitären Lage in dem weitgehend verwüsteten und von der Außenwelt abgeriegelten Küstenstreifen international stark in der Kritik.

Update vom 22.05.2025: Deutsch-Israeli aus Franken kurz vor seiner Verlobung getötet

Ein tödlicher Angriff auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington hat großes Entsetzen ausgelöst und eine Debatte über die Sicherheit von Israelis weltweit entfacht. Der junge Mann und die junge Frau, ein Paar kurz vor der Verlobung, wurden nach einer Veranstaltung im Jüdischen Museum in der US-Hauptstadt erschossen. Das männliche Opfer besaß auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Ein 30-jähriger Mann aus Chicago wurde laut Polizei als Verdächtiger festgenommen. Demnach rief er nach seiner Festnahme einen propalästinensischen Slogan ("Free, free Palestine").

Die Bundespolizei FBI untersucht den Fall als ein mögliches Hassverbrechen. Sowohl US-Präsident Donald Trump als auch Außenminister Marco Rubio sprachen in sozialen Medien von einem antisemitischen Hintergrund. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz schrieb auf der Plattform X, dass derzeit von einem antisemitischen Motiv ausgegangen werden müsse. Die israelische Regierung bezeichnete die Attacke als Terrorangriff. Genauere Informationen zum Hintergrund der Tat gab es zunächst nicht.

Bei dem erschossenen Mann handelt es sich um den Deutsch-Israeli Yaron Lischinsky, bei der erschossenen Frau um Sarah Milgrim. Der israelische Botschafter in den USA, Yechiel Leiter, erklärte, die beiden hätten kurz vor der Verlobung gestanden. Lischinsky habe in dieser Woche einen Ring gekauft und seiner Freundin in der kommenden Woche in Jerusalem einen Heiratsantrag machen wollen, erzählte Leiter. "Sie waren ein schönes Paar, das gekommen war, um einen Abend in Washingtons kulturellem Zentrum zu genießen." Nach Angaben von Teilnehmern ging es bei der Versammlung im Jüdischen Museum um humanitäre Hilfe für den Gazastreifen.

Teilnehmer hielten den Schützen erst für ein Opfer

Lischinsky und Milgrim kamen gerade aus dem Gebäude, als sie brutal attackiert wurden. Laut Polizei näherte sich der Täter einer Gruppe von vier Personen und schoss dann auf die beiden. Ob der mutmaßliche Schütze das Paar kannte oder in welcher Verbindung er zu ihm stehen könnte, ist unklar. Laut Polizeiangaben war er kurz vor der Tat vor dem Museum auf und ab gegangen.

Direkt nach den Schüssen betrat der Angreifer das Museum, wo er von privaten Sicherheitskräften festgenommen wurde. Mehrere Augenzeugen, die zum Zeitpunkt der Attacke im Museum waren, berichteten US-Medien, sie hätten zunächst gedacht, der Mann sei selbst vor den Schüssen draußen geflohen und habe sich in Sicherheit bringen wollen.

"Wir hörten Schüsse und dann kam ein Mann herein, der sehr verstört aussah", sagte eine der Personen im Museum, Katie Kalisher. Er sei vom Regen draußen durchnässt gewesen. Die Leute hätten mit ihm gesprochen und versucht, ihn zu beruhigen, hätten ihm Wasser angeboten. Dann habe er ein Palästinensertuch aus seiner Tasche gezogen und gesagt, dass er der Schütze sei. Nach Angaben von Kalisher sagte der Mann: "Ich war es. Ich habe es für Gaza getan."

Israel will Schutz seiner Botschaften verstärken

Die Polizei bestätigte, dass der Mann sich selbst als Täter zu erkennen gegeben habe. Er habe auch offenbart, wo er die Waffe entsorgt habe. Beamte hätten diese sichergestellt. Der Mann sei zuvor nicht auf dem Radar der Polizei gewesen.

Am Morgen nach der Tat war die Gegend um das Museum noch immer großflächig abgesperrt. Menschen legten Blumen nieder und hielten am Tatort inne. Darunter war auch der israelische Wirtschaftsminister Nir Barkat, der zufällig in der Stadt war. Er kniete am Tatort und zündete eine Kerze an. Auch Ermittler waren dort weiter im Einsatz.

Nach der Attacke plant Israel, seine Vertretungen weltweit verstärkt zu sichern. Das ordnete Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach Angaben seines Büros an. Der Regierungschef sei "erschüttert über den grausamen antisemitischen Mord" in Washington. "Wir erleben den schrecklichen Preis, den Antisemitismus und grassierende Hetze gegen den Staat Israel fordern", beklagte er demnach.

Israel steht international stark in der Kritik

Die Tat in Washington erfolgte vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Dieser hatte im Oktober 2023 mit einem Terrorangriff der Hamas auf Israel begonnen. Etwa 1.200 Menschen wurden dabei getötet und etwa 250 Menschen nach Gaza entführt.

In dem Krieg wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang mehr als 53.300 Palästinenser im Gazastreifen getötet. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten und lässt sich unabhängig kaum überprüfen. Israel steht wegen des militärischen Vorgehens und der furchtbaren humanitären Lage in dem weitgehend zerstörten Küstenstreifen international stark in der Kritik.

Ursprungsmeldung vom 22.05.2025, 12.40 Uhr: Bei Attentat in Washington getöteter Deutsch-Israeli kam aus Franken 

Ein getöteter Mitarbeiter der israelischen Botschaft in der US-Hauptstadt Washington wurde laut dem israelischen Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, in Nürnberg geboren. Nach Angaben des israelischen Generalkonsulats in München wuchs der Mann auch in der Stadt in Franken auf, bevor er nach Israel auswanderte. Er hatte demnach sowohl die deutsche als auch die israelische Staatsbürgerschaft.

Prosor schrieb auf X, der Mitarbeiter sei "nicht nur ein Kollege" gewesen. Er habe ihn auch als seinen Master-Studenten an der Reichman University in Israel kennengelernt: "Aufgeweckt, neugierig, engagiert."

"Er war ein Christ, ein echter Israel-Liebhaber", schrieb Prosor. Der Mann habe jüdisch-christliche Werte verkörpert, in der israelischen Armee gedient und sein Leben dem Staat Israel gewidmet. Prosor habe den Eltern des Mannes noch am Morgen sein Beileid ausgedrückt. 

Deutsch-Israeli in Washington erschossen - er wurde in Nürnberg geboren

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) in Berlin hatte zuvor mitgeteilt, der erschossene Mann sei in Teilen in Bayern aufgewachsen und habe fließend Deutsch gesprochen. 2022 habe er eine Stelle an der israelischen Botschaft in Washington übernommen. 

Der Präsident der DIG, Volker Beck, bezeichnete den erschossenen Botschaftsmitarbeiter als "aufgeschlossenen, klugen und tief engagierten Menschen, dessen Interesse an den deutsch-israelischen Beziehungen und an Wegen zu friedlicher Koexistenz im Nahen Osten auf sein gesamtes Umfeld ausstrahlte".

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

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