In Unterfranken ist es vor wenigen Tagen gegebenenfalls zu einer Wolfssichtung gekommen. Das berichtet das Landratsamt Miltenberg in einer Pressemitteilung. Demnach wurde in der Gemarkung Mönchberg am Dienstag (11. April 2023) ein Video "mit einem wolfsähnlichen Tier" aufgenommen.

Aufgrund der unzureichenden Qualität könne das Bayerische Landesamt für Umwelt weder bestätigen noch ausschließen, dass es sich bei dem aufgenommenen Tier um einen Wolf handelt. "Das Tier zeigt ein deutliches Fluchtverhalten, wie es bei Wildtieren typisch ist", erklärt das Landratsamt. Ein untypisches oder gar aggressives Verhalten sei nicht zu erkennen.

Nach möglicher Sichtung im Raum Miltenberg: Das rät das Landratsamt bei Begegnungen mit Wölfen

Laut Angaben des Miltenberger Landratsamts können in allen Regionen Bayerns jederzeit einzelne Wölfe unterwegs sein. Vor allem junge Rüden wandern demnach auf der Suche nach einem eigenen Territorium sehr weite Strecken von täglich 50 bis 70 Kilometern oder mehr. Ein Wolf ist auch verantwortlich für ein kürzlich im Landkreis Coburg gerissenes Reh. Das hat eine Auswertung von Genproben ergeben. Standorttreue Tiere gebe es derzeit in neun bayerischen Regionen, heißt es in der Mitteilung des Landratsamts Miltenberg.

Begegnungen seien dennoch selten, da Wölfe dem Menschen üblicherweise auswichen - meist noch bevor der Mensch den Wolf überhaupt wahrnehme. "Ein Wolf reagiert auf den Anblick von Menschen vorsichtig, aber er ergreift nicht immer sofort die Flucht", teilt das Landratsamt mit. Oft ziehe sich das Tier langsam und gelassen zurück. "Sollte es zu einer Begegnung kommen, gilt es grundsätzlich, Ruhe zu bewahren und Abstand zu halten, dem Tier nicht zu folgen und nicht eilig wegzulaufen", hält die Behörde fest. Folgende Regeln im Umgang mit Wildtieren sollten beachtet werden:

  • Haben Sie Respekt vor dem Tier und folgen Sie ihm nicht.
  • Laufen Sie nicht weg. Wenn Sie mehr Abstand möchten, ziehen Sie sich langsam zurück.
  • Falls Sie einen Hund dabeihaben, sollten Sie diesen in jedem Fall anleinen und nahe bei sich behalten.
  • Wenn Ihnen das Wildtier zu nahe erscheint, machen Sie auf sich aufmerksam. Sprechen Sie laut, gestikulieren Sie oder machen Sie sich anderweitig deutlich bemerkbar.
  • Füttern Sie niemals Wölfe oder andere Wildtiere - die Tiere lernen sonst sehr schnell, menschliche Anwesenheit mit Futter zu verbinden und suchen dann eventuell aktiv die Nähe von Menschen.

Bislang kein Angriff auf Menschen durch Wölfe - hier können Beobachtungen gemeldet werden

Ausführliche Informationen über den Wolf gibt es auf der Internetseite des Bayerischen Landesamt für Umwelt.

Seit dem erneuten Vorkommen von Wölfen in Bayern (2006) sowie im gesamten Bundesgebiet (1996) habe es deutschlandweit keinen Angriff auf Menschen durch Wölfe gegeben, konstatiert das Landratsamt Miltenberg.

Hinweise zu Wolf, Luchs und Bär sollen demnach an die "Fachstelle Große Beutegreifer" des Landesamts gemeldet werden - E-Mail-Adresse: fachstelle-gb@lfu.bayern.de. Weitere Hinweise zum Vorgehen bietet auch in diesem Fall die entsprechende Webseite des Landesamts

Informationen zum Schutz von Nutztieren vor Übergriffen durch den Wolf sind im Internetangebot der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft erhältlich.