130 000 Euro hat die Stadt Lichtenfels für eine mögliche Skater-Anlage in ihrem Haushaltsbudget. Am Montag schauten sich die Teilnehmer einer Jugendbürgerversammlung einen möglichen Bauplatz an. Der Stadt ist es ernst mit der Skater-Anlage, das ließ sich dem Aufwand entnehmen.

Bürgermeister Andreas Hügerich, zehn Vertreter des Stadtrats und 14 junge Männer aus der Skater-Szene fanden sich um 17 Uhr auf einer Wiese zwischen Merania-Bad und Parkplätzen ein, um zwei weitere Männern zu treffen: Bernd Fröhner und Gregor Josephus aus Nürnberg, ihres Zeichens verantwortlich für die Verwirklichung von rund 250 Skaterbahnen deutschlandweit und über die Grenzen hinaus. Das Ziel für den Abend war klar, es ging um das Einholen von Anregungen der der Jugend, um das Bauprojekt nach deren Gusto zumindest schon einmal vorzuzeichnen.

"Ihr dürft uns heute alles sagen, ihr müsst uns heute alles sagen, denn damit setzen wir alles auf die Gleise", beteuerte auch Bürgermeister Andreas Hügerich. Das Areal, das man für eine Skaterbahn im Blick hat, soll auf 500 bis 600 Quadratmetern einem Parcours aus unterschiedlichsten Rampen und sonstigen Elementen Platz bieten. "Es wäre ein Bereich in Lichtenfels, wo ihr den ganzen Tag verbringen könnt", so Hügerich für das Areal werbend. Er sieht dort in Verbindung mit dem Schwimmbad, der Liegewiese oder den Beach-Volleyball-Feldern der Liegewiese einen sommerlichen Freizeitaufenthaltsort.

Rückblende: 90er Jahre, hinter der Stadthalle entstand eine Skater-Anlage, die über die Jahre verwittert. Vor zwei Jahren erfolgte der Abbau, seither wird immer wiedernach einem neuen Standort gesucht. Ein Wunsch dabei ein Areal unweit der Franz-Josef-Strauß-Brücke, das ließ sich aber nicht realisieren.

Doch der Jugend scheint das Projekt am Herzen zu liegen. Mit Fröhner und Josephus durfte sie zwei Männer kennenlernen, denen auf dem Gebiet Skater-Parcours niemand etwas vormachen dürfte. Nicht nur, weil sie Parcours bauen, sondern weil sie ihre Jugend selbst in dieser Szene zubrachten. Fröhne war BMX-Vize-Weltmeister, Josephus ehemaliger Profi-Skater.

Die beiden Männer bezogen in der derzeit unverpachteten Caféteria des Hallenbads die Skater-Jugend in eine Art Bedarfsermittlung ein. Von Wobbles und Slides war die Rede, von Gaps sowie von den Skater-Parks, die die Jugendlichen beeindruckt haben. Vor allem Skater Otto Brand steuerte Ideen dazu bei, wie ein reizvoller Parcours aussehen könnte.

All das hielten Fröhne und Josephus fest und ließen es in eine Zeichnung einfließen. Die soll ausgearbeitet werden und in einigen Wochen den Jugendlichen gezeigt werden. Baubeginn, so viel war zu erfahren, würde sicher erst 2019 sein. Doch der soll ganz bestimmt kommen, schließlich sei das Budget zu diesem Projekt von ursprünglich 60 000 Euro auf 130 000 aufgestockt worden.