Im 24. Jahrhundert ist Werner Karls neuer Science-Fiction-Roman angesiedelt. Seine Heldin Bérénice Savoy, Spacetrooperin und Agentin des Terranischen Geheimdienstes, erlebt in der Zukunft packende Abenteuer. Zusammen mit ihrem treuen Kampfroboter Freitag versucht sie, den Krieg zwischen den Mazzar und den Menschen zu beenden.
"Ich glaube an das Gute in den Außerirdischen", sagt Werner Karl. Der 59-Jährige schreibt in der Freizeit Fantasy- und Science Fiction-Romane. Sein jüngst erschienenes Buch "Aevum" ist der zweite Band in der "Black Ice"-Reihe. "Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, es gibt auch Grautöne", umreißt er den Grundtenor seiner Bücher. Bewusst zeichne er Parallelen zur Welt des 21. Jahrhunderts, in der es dazugehöre zu lügen und sich in den Rücken zu fallen.
Der Titel "Aevum", erklärt der Autor, sei ein Begriff für die Unendlichkeit und die Ewigkeit. Ohne zu viel über den Inhalt zu verraten: Der Titel bezieht sich auf den wahren Feind, der aus der anderen Dimension, dem Aevum, kommt. Und genau da muss seine Agentin hin...


Das Schreiben geht schneller

"Ich bin schneller geworden", antwortet der freie Autor auf die Frage, wie lange er für den zweiten Band der Reihe gebraucht hat. Für den Rohtext des 566 Seiten starken Buches habe er nur elf Monate benötigt - neben seinem Hauptberuf als Siebdruckmeister. Für seinen ersten Roman "Druide der Spiegelkrieger" habe er noch 14 Monate zum Schreiben aufwenden müssen, führt er als Vergleich an.
Werner Karl ist fasziniert vom Schreiben, vom Erschaffen einer Phantasiewelt, vom kreativen Erstellen einer Welt von morgen. Mit dem Laptop setzt er in seiner Freizeit um, was er sich zuvor notiert hat: Die Woche über kritzelt er all seine Ideen und Gedankensplitter auf jeden erreichbaren Papierschnipsel. Seine Ideendatenbank nennt er das. Block und Stift hat er immer dabei, in Mittagspausen oder im Wartezimmer des Zahnarztes schreibt all die Geistesblitze auf, die ihm zum Plot des nächsten Romans in den Sinn kommt. "Wie ich zu den Ideen komme?", wiederholt er die Frage und antwortet mit einem Grinsen: "Ich kann sie gar nicht bremsen." Für den dritten Band habe er jetzt schon 23 Seiten.


Ineinander verwobene Geschichte

Im Vorwort des jetzt erschienenen zweiten Bands zeigt Werner Karl sich reuig: "Ich habe versagt." Seine ursprüngliche Absicht, der Leser könne in jeden Band der Reihe einsteigen, ohne den Vorgängerband gelesen zu haben, müsse er zurücknehmen. "Zu sehr ist die Geschichte verwoben, zu sehr bauen die Nachfolger auf den Vorgängern auf", gibt er zu.
Über seine Leserschaft hat Werner Karl in den vergangenen Jahren Interessantes herausgefunden: "85 Prozent meiner Fans sind weiblich." Er schreibe für alle Altersklassen, ohne auf eine Zielgruppe zu schielen. Dass Frauen so gerne Science Fiction lesen, was nicht üblich zu sein scheint, wundere ihn selbst. Woher er das weiß? Vom direkten Feedback bei Lesungen, aus der Fanpost und von Rezensionen in Online-Foren.
Außerdem hat Werner Karl seine Testleser, die er im Vorfeld der Veröffentlichung einsetzt, um auszuloten, wie die Geschichte ankommt: "Band 2 gefiel ihnen besser als der erste; das war mir wichtig, denn es zeigt mir, dass ich den Spannungsbogen halten konnte."



Bücher und Lesung von Werner Karl

Sieben Bücher hat Werner Karl bisher geschrieben: Die "Spiegelkrieger"-Trilogie, den Fantasy-Roman "Menosgada", die Kurzgeschichten-Sammlung "The Fantastic Zone" sowie die ersten beiden Bände der Science Fiction-Reihe "Black Ice" mit den Titeln "Odyssee" und "Aevum". Sein jüngstes Buch, "Aevum", hat 566 Seiten und kostet 17,95 Euro (E-Book 4,99 Euro). Erhältlich sind die Bücher im regionalen Buchhandel sowie online bei Amazon, Neobooks oder Tolino.

Lesung Werner Karl liest auf Einladung der Buchhandlung "Buch und Papier" am Mittwoch, 11. April, in der Staffelsteiner Stadtbücherei. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei. Nach der Lesung ist der Autor gern zu Gesprächen mit Zuhörern bereit, und er signiert auf Wunsch seine Bücher.

Kontakt Über E-Mail ist Autor Werner Karl unter der Adresse galaxykarl@gmx.dezu erreichen.




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Im Reich des düsteren Druiden

Werner Karl schreibt Fantasy-Romane. Nach seiner "Spiegelkrieger"-Trilogie packt der in Herreth lebende Autor nun einen neuen Stoff an: "Menosgada" heißt die Geschichte, die er verfasst. Handlungsort ist der Staffelberg zur Keltenzeit.

Auf den Staffelberg pilgern Scharen von Wanderern. Gerade jetzt im Herbst zeigt sich der Berg von malerischer Schönheit. Werner Karl jedoch entführt seine Leser in eine magische, archaische Welt. Ein düsterer Druide, ein "Seelenfresser", drangsaliert die Menschen am Obermain. Von seiner Burg auf dem Banzberg zieht er die Menschen der keltischen Siedlung Menosgada auf dem Staffelberg in seinen unheilvollen Bann.
Für Werner Karl bietet diese Welt jede Menge Stoff zum Fabulieren. In seiner Freizeit schreibt der gelernte Siebdruckmeister an seinem neuesten Roman. Beim Tippen am Laptop im Wohnzimmer seines Hauses in Herreth wird seine Phantasie zur Fantasy.
Hier kurz die Handlung des Buches, das im Herbst 2016 erscheinen wird und von dem der Autor bisher 156 Seiten (von rund 500) geschrieben hat. So umreißt Werner Karl den Plot auf seiner Webseite: "Das wird wieder ein Dark-Fantasy-Kracher mit einem historischen Hintergrund: Verfeindete Keltenstämme treffen auf die anrückenden Germanen. Und als wäre das noch nicht Sprengstoff genug für eine spannende Geschichte, gibt es einen Schwarzen Druiden, der seine gierigen Finger nach den Seelen der Menschen ausstreckt. Auch die Liebe darf nicht fehlen: Eine keltische Fürstin und ein Germane, der vorgibt, ein Bernsteinhändler zu sein ... kann das gut ausgehen?"


Der Zentralfranke und die Kelten

Es kann. "Bei mir muss das Gute siegen", sagt der 57-Jährige, auch wenn die Zeitreise in die keltisch-germanische Geschichte viel "Blut, Schweiß und Tränen" enthält. Etliche Bücher hat der gebürtige Nürnberger ("Ich bin Zentralfranke - sehen Sie mein Fränkisch als keltische Variante an") bereits verfasst. Darunter ist die Trilogie der "Spiegelkrieger", drei Fantasy-Romane, die es jeweils auf stattliche 500 Seiten bringen. Ursprünglich hatte Werner Karl gar nicht vor, einen Fortsetzungsroman zu verfassen. Die Freude kam mit dem Schreiben: "Das ist ein Genre, da gibt's keine Grenzen."
Seit einem Jahr liegen die drei Bände auch im Print vor, nachdem sie zuvor als E-Books erschienen waren. Als Self-Publisher (also im Eigenverlag) habe er gemerkt: "Es führt kein Weg am stationären Buchhandel vorbei."


Kelten und Kult, aber keine Krimis

Dark-History- und Fantasy-Romane faszinieren Werner Karl ebenso wie Science Fiction. Das ist sein Metier. Die reale Geschichte der Kelten, Germanen und der römischen Supermacht habe ebenfalls immer große Anziehungskraft auf ihn ausgeübt, bekenn
t er. Historische Romane, Western oder Krimis zu schreiben, sei nicht sein Ding: "Das ist mir zu eng." Beim Schreiben will er unabhängig sein, die Phantasie nicht einengen, sich aber wohl von geschichtlichen Hintergründen leiten lassen. "Ich will überrascht werden von mir selber - und das kann nur die fantastische Literatur", skizziert er seinen schöpferischen Prozess, denn in dieser Erzählsparte gelte: "Anything goes" - alles ist möglich.


Schreiben ohne Grenzen

Aus der Realität heraus eine Handlung weiterspinnen - das ist es, was ihn am Schreiben von Fantasy-Romanen reizt. "Das ist ein Genre, da gibt's keine Grenzen", sagt er. Schriftstellerische Ambitionen habe er schon lange. Einige Kurzgeschichten sind erschienen, ein früher Roman liegt in der Schublade; um ihn herauszugeben, müsste er ihn sehr stark überarbeiten, sagt Werner Karl. So richtig begonnen habe er mit dem Schreiben erst vor etwa vier Jahren.
Dann aber richtig. In relativ kurzer Zeit erschienen die drei "Spiegelkrieger"-Romane, für deren Rohtexte allein Werner Karl nach eigener Einschätzung jeweils rund 1000 Stunden brauchte - die Zeit der Recherche und des Korrekturlesens gar nicht gerechnet. Dabei verlässt sich Werner Karl jedoch nicht auf sich selbst, sondern nimmt die Hilfe professioneller Lektoren in Anspruch. Denn er weiß, dass man sich manchmal verfranzen kann oder verrennen. Zwar zeichne er seine Charaktere gewissenhaft durch und überdenke seine Texte selbst immer wieder kritisch, bevor er fortfahre - aber er wisse auch, dass der Plot stimmig sein muss und die Handlungsfäden aufeinander zulaufen müssen, um den Leser nicht zu verwirren.


Bei Geocaching fündig geworden

Wie er zum "Menosgada"-Stoff gekommen ist? Werner Karl lacht. "Ich kannte diesen Namen zunächst gar nicht", antwortet er. Seine Frau habe ihn eines Tages aufgefordert, sich gemeinsam auf Entdeckungstour zu begeben und nach den Verstecken der Geocach-Gruppe "Menosgada" zu suchen. Er stutzte. Daraufhin habe sie ihm erklärt, dass das der Name des Staffelbergs zur Keltenzeit sei. Er habe sich hingesetzt, im Internet recherchiert - und dann hat's klick gemacht. Oder wie sich Werner Karl lautmalerisch ausdrückt: " ...  es machte ticke-ticke-ti-tick!" Seine Phantasie meldete sich, und - beim Teutates! - aus den ersten schemenhaften Vorstellungen wurde auf magische Weise ein zauberhafter Handlungsstrang. Ein Stoff, wie geschaffen für den Fantasy-Autor, denn nur wenige Fakten über die keltische Besiedlung sind bekannt, längst nicht alles. Vieles ist uns schleierhaft - etwa warum die Kelten den Staffelberg so übereilt verließen, wer ihr Fürst war, ja sogar wie sich der Stamm nannte, der um die Zeitenwende auf dem Tafelberg saß.
Hier kommt die Phantasie ins Spiel, ja sie kommt sogar voll zum Zug: Es könnten doch die Germanen gewesen sein, die dem keltischen Stamm der "Menosgader" zusetzen, ihn vom Staffelberg vertrieben. "Ich will keinen historischen Roman schreiben", sagt Werner Karl. Sehr wohl recherchiere er jedoch, wie die Lebensumstände, die Waffentechnik, die kultischen Rituale zu jener Zeit gewesen sind. Ein Fantasy-Autor dürfe erfinden. Schon in seinen "Spiegelkrieger"-Romanen, die in dem von römischen Legionen besetzten Britannien um 180 nach Christus spielen, sei er nach diesem Rezept verfahren: "Alles was ich dort beschrieben habe an Grausamkeiten, das ist nicht mir eingefallen, sondern denen." Mit "denen" meint er römische Legionäre sowie Krieger der Picten und Kaledonier, die sich grausame Schlachten lieferten oder sich in Guerillataktik zusetzten. Die "Spiegelkrieger" seien somit ein Drama über den ungleichen Kampf zwischen römischen Elitesoldaten und kompromisslos zuschlagenden Einheimischen ....
Die Arbeit für den "Menosgada"-Roman fesselt Werner Karl. Wie war der Berg befestigt, wie wohnten die Leute zu jener Zeit, welche Feldfrüchte bauten sie an und welche Speisen gab es? Schließlich kann es nicht jeden Tag Wildschweinkeulen und Eberschäuferla gegeben haben wie bei Asterix. Bücher und Internet, aber auch Fachleute geben ihm wertvolle Hinweise. (7.11.2015)