TS Lichtenfels - TV Weidhausen 21:22
Frust und Enttäuschung auf der einen, pure Freude auf der anderen Seite: Das Derby zwischen der TS Lichtenfels und dem TV Weidhausen hatte einen dramatischen Verlauf und mit dem Gast einen etwas glücklichen Sieger. Dem Spielverlauf nach wäre ein Unentschieden wohl s gerecht gewesen.
Vollkommen frustriert von der Leistung seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte war der Lichtenfelser Trainer Hans Borchert. In den ersten 30 Minuten hatte sein Team noch eindrucksvoll unterstrichen, dass es Herr im Hause ist. Mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein bestimmte die TSL das Spiel. Ein erfolgreiches Comeback feierte Jonas Höfner im Trikot der TS Lichtenfels. Per Doppelschlag erhöhte er auf 7:3.
Der Weidhausener Christian Prall überzeugte mit tollen Anspielen an den Kreis. Dies und sicher verwandelte Siebenmeter von Sebastian Büttner sorgten dafür, dass der TVW nach 20 Minuten zum 10:10 ausglich. Mit dem souveränen Andreas Lutz im TSL-Tor sorgten Sascha Bernecker am Kreis und Maurizio Korte wieder für eine Zwei-Tore-Führung, die auch zur Pause Bestand hatte (15:13).
In Unterzahl startete Lichtenfels in die zweite Hälfte. Immer mehr steigerte sich nun auch Weidhausens Keeper Schieber. Das Tor schien für die TSL nun wie vernagelt. Ganze 15 Minuten benötigen die Lichtenfelser, um den ersten Treffer in der zweiten Hälfte zu erzielen. Mittlerweile hatte der TVW das Blatt gewendet und lag mit 18:15 vorn. Mit dem Tor zum 17:18 durch Carsten Hansen (49.) war die TSL wieder im Spiel. Doch den TSlern fehlte die nötige Cleverness. Zu viele Fehler wurden produziert, und es gab auch ein paar unglückliche Entscheidungen der Schiedsrichter. So wurde Florian Hochwart gleich zweimal nacheinander Stürmerfoul gegeben, während Sebastian Büttner dem TVW mit dem 20:17 wieder Luft verschaffte (50.). TSL-Torwart Michael Heide hielt sein Team im Spiel (19:20). Nach zwei erfolgreichen Strafwürfen von Höfner stand es 40 Sekunden vor Schluss 21:22.
Dann musste die Partie für mehrere Minuten unterbrochen werden. Der Zeitnehmer hatte einem TSL-Spieler eine falsche Zeit des Wiedereintretens mitgeteilt. Trotz des Fehlers musste Lichtenfels eine weitere Zeitstrafe hinnehmen. Dennoch erkämpfte sich der Gast den Ball. Doch in den verbleibenden sieben Sekunden schafften die Lichtenfelser keinen vernünftigen Abschluss mehr. gü
Die Statistik
TS Lichtenfels: Lutz, Heide - Rödel, A. John (1), Hochwart (1), Schulze, Hansen (3), Bernecker (1), Eisele, C. John (3), Höfner (8/4), Korte (4) / TV Weidhausen: Zapf, Schieber - Prall (3), F. Büttner (1), Recknagel (3), Reichel, S. Büttner (5/5), Morgenthum (1), Lippert (2), Fischer, Bauer (2), Querfeld (1), Werner (1), Chr. Büttner (3)
SG Rödental - HG Kunstadt 24:19
Der Saisonauftakt gestaltet sich bei der ersten Herrenmannschaft der HG Kunstadt seit drei Jahren immer nach dem selben Muster: Die Kunstadter treten gegen einen vermeintlichen Meisterschaftskandidaten an, halten die Partie trotzdem lange offen, um am Ende doch mit leeren Händen dazustehen. In dieser Hinsicht bildete auch die 19:24-Auswärtsniederlage bei der SG Rödental keine Ausnahme.
"Da war heute deutlich mehr drin", sagte HGK-Spielertrainer Kostja Zelenov. "Wenn wir zehn Minuten vor Schluss auf zwei Tore herankommen, dann fängt Rödental das Wackeln an", erklärte Zelenov die Chancen seines Teams auf einen möglichen Coup in der Franz-Goebel-Halle. Allerdings musste auch er eingestehen, dass seine Mannschaft trotz einer zwischenzeitlich guten Leistung vor allem den verletzungsbedingten Ausfall von Rückraum-Werfer David Jung nie kompensieren konnte. Das war vor allem in der zerfahrenen Anfangsphase nicht zu übersehen. Nicklas Oester ordnete das Angriffsspiel mit ruhiger Hand, ohne Jung fehlte aber der Offensive die Durchschlagskraft. Immerhin setzte sich Daniel Maile am Kreis zweimal durch, und der schnelle Lukas Heppner riss einige Male Lücken in die Rödentaler Abwehr. Das Kernstück der Kunstadter Mannschaft wird aber auch in dieser Saison die Abwehr sein. Mit dem ständigen Wechsel zwischen einer 6:0-, 5:1- und 4:2-Formation brachte man die Gastgeber immer wieder in Verlegenheit. Folgerichtig war die Partie bis zum 6:5 (19.) ausgeglichen. In der folgenden Drangperiode der Rödentaler zeigten sich aber die zwei entscheidenden Trümpfe des Gastgebers, die sowohl in der ersten Halbzeit und dann auch nochmals Mitte der zweiten Hälfte stechen sollten: Zum einen war da Rödentals Schlussmann Florian Cichon, der über ein Dutzend klarster Kunstadter Chancen entschärfte, und zum anderen "Altmeister" Stefan Schuhmann: Der Hüne am Kreis profitierte von den Anspielen Dirk Wolfs und kam trotz überschaubarer Einsatzzeit am Ende auf neun Treffer. Nach diesem Muster zog die SGR auf 11:6 (27.) und später auf 19:14 (49.) davon. Der Kunstadter Einsatzwille mit einem guten Torhüterduo Swoboda/ Etterichretz blieb zunächst ungebrochen. Beim 19:16 (52.) hatte die HG gleich mehrmals die Gelegenheit, auf zwei Tore zu verkürzen, doch bei Cichon war Endstation. Gegen Ende resignierten die HGKler ein wenig und ließ sich bis zum 24:19 noch einige Male überrumpeln. mts
Die Statistik
SGR: Florian Cichon, Lesch - Schuhmann (9/3), Fabian Cichon (5/4), Metz (3), Göpfert (2/1), Dohnalek (2), Ketels (1), Günther (1), Riedel (1), Kraus, Wolf, Heinlein, Eberlein / HGK: Swoboda, Etterichretz - N. Oester (4/3), Steuer (3), O. Oester (3/2), Volk (3), Maile (3), Heppner (2), Deuber (1), Söllner, Zelenov