Bei den Frauen gewann die Duathlon-Vizeweltmeisterin Jenny Schulz vor Juliane Straub.
Die Top-Favoriten waren am Sonntag alle am Start beim 13. Baur-Triathlon in Altenkunstadt. Gestartet wurde über die olympische Disziplin, 1 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen. Gespannt fieberte man dem erwarteten Zweikampf zwischen Vorjahressieger Andreas Dreitz aus Michelau und dem Lichtenfelser Frank Neumann entgegen. Und wie würde der Kampf bei den Frauen enden, bei denen 2012 Juliane Straub, Julia Bohn und Steffi Paulus die Podestplätze unter sich ausmachten?
Main-Temperatur stieg auf 15 Grad
Eine andere Frage beschäftigte die Organisatoren: Triathlon oder Duathlon? Bis zuletzt spannte der Main das Team um den Cheforganisator Helmut Dorsch auf die Folter. Am Freitag stiegen die Hoffnungen angesichts gestiegener Wassertemperaturen, was zumindest ein Schwimmen über einen statt der sonstigen 1,5 Kilometer möglich machte. Doch die letzte Entscheidung fiel erst am Wettkampftag um 11.30 Uhr. Mit 15 Grad war der Main nichts für "Warmduscher". Trotz der obligatorischen Neoprenanzüge waren alle Aktiven froh, als sie das Schwimmen beendet hatten.
Auf dem Rad erwarteten die Athleten dafür relativ hohe Temperaturen und ein heftiger Wind, was die Bewältigung der anspruchsvollen, 40 Kilometer langen Rundstrecke keineswegs leichter machte. Für den entsprechenden Ausgleich sorgte allerdings ein fantastisches Publikum. Vor allem an den markanten Punkten wie dem Kreisel in Altenkunstadt und beim Zieleinlauf in Weismain wurden die Wettkämpfer mit Rasseln und Trillerpfeifen lautstark angefeuert.
Trommler feuern Athleten an
Vor allem die Truppe des Heilpädagogischen Zentrums in Lichtenfels sorgte mit ihren Trommelrhythmen dafür, dass die Radler wie elektrisiert den kräftezehrenden Kirchberg hinaufgetragen wurden.
Mit rund 180 Einzelstartern und zehn Staffelteams war der 13. Baur-Triathlon ausgezeichnet besetzt. Allein der ASC Frankenwald schickte gleich zwölf Athleten ins Rennen. Stark vertreten waren auch das Team ARNDT (7), der TV 1848 Coburg, der SV Bayreuth und das Team Icehouse, (mit je 6 Teilnehmern). Jeweils fünf Starter hatten die IfA Nonstop Bamberg, der RSC Marktredwitz, SV Würzburg und der TV 06 Thalmässing gemeldet. Im Staffelwettbewerb war das Alfaheinel-Team mit vier Mannschaften am stärksten vertreten.
Dreitz in Topform
Am Ende war die Überraschung perfekt. Es gab drei strahlende Sieger. Eine Klasse für sich war der Lokalmatador bei den Herren, Andreas Dreitz. Der Michelauer Profi vom Team Erdinger-alkoholfrei präsentierte sich zwischen den beiden 70.3-Ironman-Wettkämpfen auf Mallorca und nächste Woche in St. Pölten in absoluter Topform. Bereits auf der Schwimmstrecke setzte er sich ab und nahm den späteren Zweit- und Drittplatzierten zwei Minuten ab. Auf dem Rad pulverisierte er in 1:00:21 das gesamte Feld und lief am Ende, ohne sich zu verausgaben, mit einem Vorsprung von knapp drei Minuten in Weismain als Sieger ins Ziel.
Frank Neumann machte sich im Feld der Topathleten rar. Er zog offensichtlich einen lockeren Zieleinlauf an der Seite von Steffi Paulus vor. Platz 2 hinter Dreitz erkämpfte sich ein mächtig auftrumpfender Christoph Schmidt vom SV Bayreuth in 1:55:24 Std. vor Bernd Hagen (Team ARNDT, 1:56:05).
Jenny Schulz bei ihrer Premiere vorn
Nicht wie gewohnt lief es für Juliane Straub. Sie hatte die Rechnung ohne die Duathlon-Vizeweltmeisterin Jenny Schulz aus Frankfurt gemacht. Der passte der Baur-Triathlon nach ihrer Teilnahme am Ironman 70.3 auf Mallorca ganz gut ins Wettkampfprogramm. So zeigte sie gleich bei ihrem ersten Start am Obermain den Konkurrentinnen, dass man als amtierende deutsche Duathlonmeisterin einen Zweiminutenrückstand beim Schwimmen auf dem Rad und beim Laufen gut wettmachen kann.
Schon auf der anspruchsvollen Radstrecke nahm sie der jüngeren Vorjahressiegerin drei Minuten ab und baute ihren Vorsprung mit einer tollen Laufleistung am Ende auf fast vier Minuten aus (Gesamtzeit 2:05:41). Einer etwas zerknirschten Vorjahressiegerin blieb damit mit 2:09:23 der zweite Platz vor Julia Bohn (2:14:37). Steffi Paulus vom ASC Frankenwald landete am Ende mit 2:25:05 in der Gesamtwertung der Frauen auf dem sechsten Rang.
Nur ein Para-Athlet hält durch
Einen ganz besonderen Sieg, der ihm großen Respekt bei den Zuschauern einbrachte, konnte der einzige verbliebene Paratriathlet Chris Kolbeck einfahren. Während seine Mitkonkurrenten bereits nach dem Schwimmen das Handtuch warfen, bewältigte er die für die behinderten Athleten verkürzten Distanzen in einer Gesamtzeit von 1:59:37 Std.
Dabei hatte der unterschenkelamputierte Athlet gleich mit mehreren Handicaps zu kämpfen. Da er ohne Prothesen schwimmen muss, fällt für ihn der klassische Beinschlag beim Kraulschwimmen weg und vor dem Radfahren und dem Laufen musste jeweils eine andere Prothese angelegt werden, um überhaupt ins Ziel zu kommen.
"Ich bin mit der Zeit sehr zufrieden, wobei mein erster Wunsch heute war, überhaupt zu finishen", lautete deshalb seine persönliche Bilanz hinterher. Höchstes Lob zollte er der Organisation und der Atmosphäre in Altenkunstadt und Weismain.
Den Staffelwettbewerb gewann das Tria-Team in 2:05:55 Std. vor dem Alphaheinel-Team 1 (2:11:49) und dem ASC Marktrodach (2:15:55).
Auch Dreitz Senior siegt
Zu den kleinen Kuriositäten am Rande des Wettbewerbs gehörte die Tatsache, dass der Name Andreas Dreitz gleich zweimal auf der Ergebnisliste stand. Der Gesamtsieger hatte erst am Wettkampftag in der Altersklasse 20 nachgemeldet. Schon Tage vorher stand sein Vater in der Klasse 50 auf der Meldeliste.
Angestachelt von den Erfolgen seines Sohnes hat dieser die Ausdauersportart auch für sich entdeckt. Der 13. Baur-Triathlon war sein erster öffentlicher Auftritt in der Region. Gespannt verfolgte deshalb sein Sohn das Abschneiden des Papas: "Ich hoffe, er kommt gut durch. Da fühlt man sich auch wieder ein bisschen zurückversetzt auf den ersten eigenen Triathlon. Die Fragen, die man stellt, und wie viel da einfach dazugehört, was inzwischen längst zur Routine geworden ist. Ich muss mal schau'n, wie er sich schlägt."
Immerhin Platz 9 in der AK50 und eine respektable Gesamtzeit von 2:42:23 Std. sprang am Ende für den für die TS Lichtenfels startenden "Nachwuchsathleten" heraus. Man sieht in Umkehrung des Sprichworts, der Stamm steht nicht weit vom gefallenen Apfel.
Am Ende eines heißen Wettkampftags konnten die Veranstalter ein glücklich stimmendes Fazit ziehen. Abgesehen von einem Sturz infolge eines Reifenschadens war der 13. Baur-Triathlon verletzungsfrei über die Bühne gegangen. Und auch wenn man die Siegerehrung in die Halle verlegen musste, der Sonnenschein hatte die Athleten den ganzen Tag begleitet.
Die Top-Favoriten waren am Sonntag alle am Start beim 13. Baur-Triathlon in Altenkunstadt. Gestartet wurde über die olympische Disziplin, 1 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen. Gespannt fieberte man dem erwarteten Zweikampf zwischen Vorjahressieger Andreas Dreitz aus Michelau und dem Lichtenfelser Frank Neumann entgegen. Und wie würde der Kampf bei den Frauen enden, bei denen 2012 Juliane Straub, Julia Bohn und Steffi Paulus die Podestplätze unter sich ausmachten?
Main-Temperatur stieg auf 15 Grad
Eine andere Frage beschäftigte die Organisatoren: Triathlon oder Duathlon? Bis zuletzt spannte der Main das Team um den Cheforganisator Helmut Dorsch auf die Folter. Am Freitag stiegen die Hoffnungen angesichts gestiegener Wassertemperaturen, was zumindest ein Schwimmen über einen statt der sonstigen 1,5 Kilometer möglich machte. Doch die letzte Entscheidung fiel erst am Wettkampftag um 11.30 Uhr. Mit 15 Grad war der Main nichts für "Warmduscher". Trotz der obligatorischen Neoprenanzüge waren alle Aktiven froh, als sie das Schwimmen beendet hatten.
Auf dem Rad erwarteten die Athleten dafür relativ hohe Temperaturen und ein heftiger Wind, was die Bewältigung der anspruchsvollen, 40 Kilometer langen Rundstrecke keineswegs leichter machte. Für den entsprechenden Ausgleich sorgte allerdings ein fantastisches Publikum. Vor allem an den markanten Punkten wie dem Kreisel in Altenkunstadt und beim Zieleinlauf in Weismain wurden die Wettkämpfer mit Rasseln und Trillerpfeifen lautstark angefeuert.
Trommler feuern Athleten an
Vor allem die Truppe des Heilpädagogischen Zentrums in Lichtenfels sorgte mit ihren Trommelrhythmen dafür, dass die Radler wie elektrisiert den kräftezehrenden Kirchberg hinaufgetragen wurden.
Mit rund 180 Einzelstartern und zehn Staffelteams war der 13. Baur-Triathlon ausgezeichnet besetzt. Allein der ASC Frankenwald schickte gleich zwölf Athleten ins Rennen. Stark vertreten waren auch das Team ARNDT (7), der TV 1848 Coburg, der SV Bayreuth und das Team Icehouse, (mit je 6 Teilnehmern). Jeweils fünf Starter hatten die IfA Nonstop Bamberg, der RSC Marktredwitz, SV Würzburg und der TV 06 Thalmässing gemeldet. Im Staffelwettbewerb war das Alfaheinel-Team mit vier Mannschaften am stärksten vertreten.
Dreitz in Topform
Am Ende war die Überraschung perfekt. Es gab drei strahlende Sieger. Eine Klasse für sich war der Lokalmatador bei den Herren, Andreas Dreitz. Der Michelauer Profi vom Team Erdinger-alkoholfrei präsentierte sich zwischen den beiden 70.3-Ironman-Wettkämpfen auf Mallorca und nächste Woche in St. Pölten in absoluter Topform. Bereits auf der Schwimmstrecke setzte er sich ab und nahm den späteren Zweit- und Drittplatzierten zwei Minuten ab. Auf dem Rad pulverisierte er in 1:00:21 das gesamte Feld und lief am Ende, ohne sich zu verausgaben, mit einem Vorsprung von knapp drei Minuten in Weismain als Sieger ins Ziel.
Frank Neumann machte sich im Feld der Topathleten rar. Er zog offensichtlich einen lockeren Zieleinlauf an der Seite von Steffi Paulus vor. Platz 2 hinter Dreitz erkämpfte sich ein mächtig auftrumpfender Christoph Schmidt vom SV Bayreuth in 1:55:24 Std. vor Bernd Hagen (Team ARNDT, 1:56:05).
Jenny Schulz bei ihrer Premiere vorn
Nicht wie gewohnt lief es für Juliane Straub. Sie hatte die Rechnung ohne die Duathlon-Vizeweltmeisterin Jenny Schulz aus Frankfurt gemacht. Der passte der Baur-Triathlon nach ihrer Teilnahme am Ironman 70.3 auf Mallorca ganz gut ins Wettkampfprogramm. So zeigte sie gleich bei ihrem ersten Start am Obermain den Konkurrentinnen, dass man als amtierende deutsche Duathlonmeisterin einen Zweiminutenrückstand beim Schwimmen auf dem Rad und beim Laufen gut wettmachen kann.
Schon auf der anspruchsvollen Radstrecke nahm sie der jüngeren Vorjahressiegerin drei Minuten ab und baute ihren Vorsprung mit einer tollen Laufleistung am Ende auf fast vier Minuten aus (Gesamtzeit 2:05:41). Einer etwas zerknirschten Vorjahressiegerin blieb damit mit 2:09:23 der zweite Platz vor Julia Bohn (2:14:37). Steffi Paulus vom ASC Frankenwald landete am Ende mit 2:25:05 in der Gesamtwertung der Frauen auf dem sechsten Rang.
Nur ein Para-Athlet hält durch
Einen ganz besonderen Sieg, der ihm großen Respekt bei den Zuschauern einbrachte, konnte der einzige verbliebene Paratriathlet Chris Kolbeck einfahren. Während seine Mitkonkurrenten bereits nach dem Schwimmen das Handtuch warfen, bewältigte er die für die behinderten Athleten verkürzten Distanzen in einer Gesamtzeit von 1:59:37 Std.
Dabei hatte der unterschenkelamputierte Athlet gleich mit mehreren Handicaps zu kämpfen. Da er ohne Prothesen schwimmen muss, fällt für ihn der klassische Beinschlag beim Kraulschwimmen weg und vor dem Radfahren und dem Laufen musste jeweils eine andere Prothese angelegt werden, um überhaupt ins Ziel zu kommen.
"Ich bin mit der Zeit sehr zufrieden, wobei mein erster Wunsch heute war, überhaupt zu finishen", lautete deshalb seine persönliche Bilanz hinterher. Höchstes Lob zollte er der Organisation und der Atmosphäre in Altenkunstadt und Weismain.
Den Staffelwettbewerb gewann das Tria-Team in 2:05:55 Std. vor dem Alphaheinel-Team 1 (2:11:49) und dem ASC Marktrodach (2:15:55).
Auch Dreitz Senior siegt
Zu den kleinen Kuriositäten am Rande des Wettbewerbs gehörte die Tatsache, dass der Name Andreas Dreitz gleich zweimal auf der Ergebnisliste stand. Der Gesamtsieger hatte erst am Wettkampftag in der Altersklasse 20 nachgemeldet. Schon Tage vorher stand sein Vater in der Klasse 50 auf der Meldeliste.
Angestachelt von den Erfolgen seines Sohnes hat dieser die Ausdauersportart auch für sich entdeckt. Der 13. Baur-Triathlon war sein erster öffentlicher Auftritt in der Region. Gespannt verfolgte deshalb sein Sohn das Abschneiden des Papas: "Ich hoffe, er kommt gut durch. Da fühlt man sich auch wieder ein bisschen zurückversetzt auf den ersten eigenen Triathlon. Die Fragen, die man stellt, und wie viel da einfach dazugehört, was inzwischen längst zur Routine geworden ist. Ich muss mal schau'n, wie er sich schlägt."
Immerhin Platz 9 in der AK50 und eine respektable Gesamtzeit von 2:42:23 Std. sprang am Ende für den für die TS Lichtenfels startenden "Nachwuchsathleten" heraus. Man sieht in Umkehrung des Sprichworts, der Stamm steht nicht weit vom gefallenen Apfel.
Am Ende eines heißen Wettkampftags konnten die Veranstalter ein glücklich stimmendes Fazit ziehen. Abgesehen von einem Sturz infolge eines Reifenschadens war der 13. Baur-Triathlon verletzungsfrei über die Bühne gegangen. Und auch wenn man die Siegerehrung in die Halle verlegen musste, der Sonnenschein hatte die Athleten den ganzen Tag begleitet.