Der Termin steht fest: Anfang April löst der Bezirk Oberfranken seine beiden Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Bad Staffelstein und Lichtenfels auf. Die Lichtenfelser Einrichtung zieht samt Ärzten und Personal nach Kutzenberg um, wo im Bezirksklinikum durch die Schließung der Orthopädie und der Thoraxchirurgie Flächen frei geworden sind. Am 3. April wird der Betrieb dort im Erdgeschoss von Haus 5 weitergehen. In Lichtenfels befand sich die Inneren Medizin mit den Schwerpunkten Pneumologie und Allergologie.
In Bad Staffelstein war das Fachgebiet die Orthopädie und die Rheumatologie. Bereits Mitte des Jahres 2017 hatte man beim Bezirk davon gesprochen, dass man versuchen wolle, die Einrichtung samt Räumlichkeiten und Personal zu verkaufen. Die Rheumathologie zog nach Lichtenfels um, so dass nur die Orthopädie übrig blieb. Facharzt war Dr. Jürgen Murmann. Neben Murmann waren im Juli fünf Arzthelferinnen beschäftigt, die sich sich 3,7 Vollzeitstellen teilten.


Ehemalige Ärztin aus Kutzenberg

Der Verkauf scheint nun gelungen zu sein. Nun wird das Bad Staffelsteiner MVZ von einer Ärztin geleitet, die in der Region nicht unbekannt ist: Dr. Alexandra Barthmann und Kollegen werden die Einrichtung in der Unteren Gartenstraße betreuen.
Dr. Alexandra Barthmann war von 2008 bis 2016 Leiterin und Senior-Hauptoperateurin des Endoprothetik-Zentrums im Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg, jene Abteilung, im Sommer vergangenen Jahres vom Bezirk in Kutzenberg geschlossen worden war. Im November meldete die Schön-Klinik, dass sie nun Chefärztin der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in der Schön Klink Nürnberg Fürth sei. Die Schön-Klinik besitzt auch eine Reha-Klinik in Bad Staffelstein.
Im Prinzip sind MVZ aus Patientensicht vergleichbar mit Facharztpraxen, nur mit dem Unterschied, dass die dort tätigen Ärzte Angestellte eines Trägers sind und nicht selbstständig.


Wechsel war umstritten

Für Unstimmigkeiten hatte der Umzug des MVZ in Lichtenfels gesorgt. Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) hatte sich im Mai 2017 schriftlich an Bezirkstagspräsident Günther Denzler (CSU) gewendet, um über einen Verbleib der Einrichtung in Lichtenfels zu reden. Sein Schreiben blieb zunächst unbeantwortet.
Hügerich führte an, dass ein Standort im 14 Kilometer entfernten, abgelegenem n Kutzenberg aus Patientensicht viele Nachteile besitze. In Lichtenfels habe man Bahnhof und Busstation vor der Tür sowie auch Apotheken. Zudem sollte der Bezirk als politischer Träger auch Belange des Allgemeinwohls berücksichtigen.
Der Bezirk blieb bei seiner Entscheidung und argumentierte, man könne in Kutzenberg Synergieeffekte nutzen und sei auch dazu verpflichtet, ein MVZ wirtschaftlich zu betreiben, was dort eher möglich sei.