Schlag auf Schlag geht es derzeit in Lichtenfels zu. Eine Woche nachdem der Regiomed-Umzug vom Altbau in den Neubau geglückt ist, wird bereits in der Krappenrother Straße in Lichtenfels Hand angelegt. Dort entsteht derzeit eine Regiomed-Zentralküche - eine Großküche, durch die künftig die Klinikküchen in Coburg, Neustadt, Sonneberg, Hildburghausen, Neuhaus, Ebersfeld, Zapfendorf und weiteren Regiomed-Einrichtungen ersetzt werden. Kostenfaktor: rund 20 Millionen Euro.
"Wir werden dadurch mindestens gleich gutes Essen zu kostengünstigeren Konditionen anbieten können", verspricht Joachim Bovelet, Hauptgeschäftsführer von Regiomed, beim Spatenstich am Mittwoch.
Ein Jahr wird das 4200 Quadratmeter große Gebäude nun gebaut - ein weiteres Jahr ist geplant, bis alle Küchen der Regiomed-Einrichtungen ersetzt und an das Netz angeschlossen sind. In der Anfangsphase werden etwa 2000 bis 2500 Beköstigungstage, also Frühstück, Mittagessen und Abendessen, pro Tag nach dem Cook&Chill-Verfahren produziert.
Für die Produktion steht dem Personal künftig eine 165 Quadratmeter große Küche zur Verfügung, die sich genau wie die Logistik im Erdgeschoss befinden wird. Ausgestattet mit einer teilautomatisierten Spültechnik mit Wärmerückgewinnung, Kühlanlagen mit zukunftssicherem Kältemittel und einer automatischen Wagenwaschanlage verfügt die Küche über die neueste Technik.
Die Außenhülle wird aus Sandwichpaneelen bestehen, die Energie sparen sollen. 70 Prozent der Funktionsfläche in der Küche wird gekühlt und die Wände sowie Decken mit Stahlelementen versehen - so wird der höchste Hygienestandard gewährleistet. Etwa 188 Tonnen Stahl und 2875 Kubikmeter Beton werden verbaut.
Die Technikzentrale befindet sich auf dem Dach des Gebäudes, im Untergeschoss wird die Verwaltung untergebracht. "Jede Küche ist ein Unikat", erklärt Wolfgang Neu, Geschäftsführer der Planungsgesellschaft Giel. Auch das Grundstück in Lichtenfels bringe seine Probleme mit sich: "Wir bauen das Gebäude ins Gelände rein, es geht nämlich hangabwärts." Ein anderes Problem sprach Landrat Christian Meißner (CSU) an: "Das Schwierigste ist, dass wir zwei Arten von Klößen anbieten müssen, thüringische und fränkische."
Doch zwischen den Scherzen stach ein Thema hervor, das im ersten Moment vor allem Arbeitnehmer zusammenzucken ließ. "Durch die neue Technik können wir Investitionskosten und Personal schonen", erklärte Bovelet in seiner Ansprache. Personal schonen oder einsparen?
Auf Nachfrage unserer Zeitung versprach er: "Es werden keine Kündigungen ausgesprochen." Durch den technischen Ablauf in der Großküche werden aber auch keine zusätzlichen Mitarbeiter mehr benötigt - im Gegenteil. "Wird es Abgänge und Frührentner geben, müssen wir überlegen, ob wir die Stellen besetzen", so Bovelet weiter. In der Tat werde die Technik aber auch das Personal schonen und die Arbeit vereinfachen.
Funktionsweise Beim Cook&Chill-Verfahren (dt. Kochen und Schnellkühlen) werden Speisen zu 90 Prozent gegart. Der Prozess wird dann abgebrochen und die Speisen auf zwei Grad heruntergekühlt. Die Speisen können nun 72 Stunden ohne Qualitätsverlust gelagert und gekühlt transportiert werden. In Regenerierungsgeräten werden die Speisen vor Ort fertig gegart.
Vorteile Durch die zeitliche und räumliche Entkoppelung zwischen Garprozess und Speiseausgabe gibt es eine höhere Qualität der Speisen sowie eine bessere Planung des Personaleinsatzes. Außerdem auch eine gleichmäßigere Geräteauslastung, was zu einem geringeren Platzbedarf in der Produktion führt. Die Hygienesicherheit kann besser eingehalten werden.
Cook&Hold-Verfahren Nach diesem Verfahren wurde bislang gearbeitet. Die Speisen wurden bis zur Ausgabe warmgehalten. Aber: So gingen Nährstoffe und Vitamine verloren.
"Wir werden dadurch mindestens gleich gutes Essen zu kostengünstigeren Konditionen anbieten können", verspricht Joachim Bovelet, Hauptgeschäftsführer von Regiomed, beim Spatenstich am Mittwoch.
Die Bauzeit beträgt ein Jahr
Ein Jahr wird das 4200 Quadratmeter große Gebäude nun gebaut - ein weiteres Jahr ist geplant, bis alle Küchen der Regiomed-Einrichtungen ersetzt und an das Netz angeschlossen sind. In der Anfangsphase werden etwa 2000 bis 2500 Beköstigungstage, also Frühstück, Mittagessen und Abendessen, pro Tag nach dem Cook&Chill-Verfahren produziert. Für die Produktion steht dem Personal künftig eine 165 Quadratmeter große Küche zur Verfügung, die sich genau wie die Logistik im Erdgeschoss befinden wird. Ausgestattet mit einer teilautomatisierten Spültechnik mit Wärmerückgewinnung, Kühlanlagen mit zukunftssicherem Kältemittel und einer automatischen Wagenwaschanlage verfügt die Küche über die neueste Technik.
Die Außenhülle wird aus Sandwichpaneelen bestehen, die Energie sparen sollen. 70 Prozent der Funktionsfläche in der Küche wird gekühlt und die Wände sowie Decken mit Stahlelementen versehen - so wird der höchste Hygienestandard gewährleistet. Etwa 188 Tonnen Stahl und 2875 Kubikmeter Beton werden verbaut.
Grundstück hat seine Tücken
Die Technikzentrale befindet sich auf dem Dach des Gebäudes, im Untergeschoss wird die Verwaltung untergebracht. "Jede Küche ist ein Unikat", erklärt Wolfgang Neu, Geschäftsführer der Planungsgesellschaft Giel. Auch das Grundstück in Lichtenfels bringe seine Probleme mit sich: "Wir bauen das Gebäude ins Gelände rein, es geht nämlich hangabwärts." Ein anderes Problem sprach Landrat Christian Meißner (CSU) an: "Das Schwierigste ist, dass wir zwei Arten von Klößen anbieten müssen, thüringische und fränkische." Doch zwischen den Scherzen stach ein Thema hervor, das im ersten Moment vor allem Arbeitnehmer zusammenzucken ließ. "Durch die neue Technik können wir Investitionskosten und Personal schonen", erklärte Bovelet in seiner Ansprache. Personal schonen oder einsparen?
Auf Nachfrage unserer Zeitung versprach er: "Es werden keine Kündigungen ausgesprochen." Durch den technischen Ablauf in der Großküche werden aber auch keine zusätzlichen Mitarbeiter mehr benötigt - im Gegenteil. "Wird es Abgänge und Frührentner geben, müssen wir überlegen, ob wir die Stellen besetzen", so Bovelet weiter. In der Tat werde die Technik aber auch das Personal schonen und die Arbeit vereinfachen.
Funktionsweise Beim Cook&Chill-Verfahren (dt. Kochen und Schnellkühlen) werden Speisen zu 90 Prozent gegart. Der Prozess wird dann abgebrochen und die Speisen auf zwei Grad heruntergekühlt. Die Speisen können nun 72 Stunden ohne Qualitätsverlust gelagert und gekühlt transportiert werden. In Regenerierungsgeräten werden die Speisen vor Ort fertig gegart.
Vorteile Durch die zeitliche und räumliche Entkoppelung zwischen Garprozess und Speiseausgabe gibt es eine höhere Qualität der Speisen sowie eine bessere Planung des Personaleinsatzes. Außerdem auch eine gleichmäßigere Geräteauslastung, was zu einem geringeren Platzbedarf in der Produktion führt. Die Hygienesicherheit kann besser eingehalten werden.
Cook&Hold-Verfahren Nach diesem Verfahren wurde bislang gearbeitet. Die Speisen wurden bis zur Ausgabe warmgehalten. Aber: So gingen Nährstoffe und Vitamine verloren.