Brauchen wir einen Kümmerer, der Projekte auf den Weg bringt und dabei Fördermittel ausnutzt, aber selbst Geld kostet? Diese Frage beschäftigte Kommunalpolitiker vor Jahren schon einmal. Erst hieß es: Ja. Timo Steiner wurde für diese Aufgabe 2009 angestellt. In den ersten drei Jahren setzte das Regionalmanagement Investitionen von rund 2,3 Millionen Euro in Gang und akquirierte dafür Fördermittel von 1,4 Millionen Euro. In die Stelle investierte der Landkreis rund 74 000 Euro pro Jahr.
Es kam auch noch ein Zukunfts-Coach hinzu, und die Erkenntnis, dass man sich auf Dauer solches Personal nicht leisten wolle und könne. Denn meist sind die Stellen so angelegt, dass in den ersten drei Jahren der Freistaat Bayern 80 Prozent des Gehalts übernimmt - danach dann nicht mehr. Daran erinnerte Landrat Christian Meißner (CSU) am Montag in der Sitzung des Kreisausschusses. 2014 folgte deshalb im Landkreis diesbezüglich keine Neuanstellung mehr.
Jetzt berichtete Mitarbeiter Andreas Grosch über die Möglichkeit, Regionalförderung mit vorhandenem Personal zu betreiben. Auch so könne man von Fördermitteln profitieren. Auf drei Jahre gesehen könnte man Projekte im Wert von 562 000 Euro anstoßen und müsse dafür einen Eigenanteil von "nur" 112 500 Euro aufbringen. Als Handlungsfelder skizzierte Grosch die Themen demografischer Wandel, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, Siedlungsentwicklung, regionale Identität, Klimawandel und Energie. Grosch sagte in der Rückschau, er selbst sei seit dem Jahr 2009 am Landratsamt tätig und wisse deshalb, was damals schlecht gelaufen sei und was künftig besser laufen könnte.
Die neue Möglichkeit bei einer Förderung von 80 Prozent sagte den Kreisräten zu. "Wir können da nur gewinnen", fand Bernhard Christoph (Grüne). Die Entscheidung fiel einstimmig dafür aus. Es handelte sich zunächst um einen Grundsatzbeschluss. Die Förderperiode würde erst 2019 beginnen und sich bis ins Jahr 2021 erstrecken. Es ist also noch Zeit, um sich über mögliche Projekte Gedanken zu machen und einen Förderantrag auszuarbeiten.


Im östlichen Landkreis etabliert

Für den östlichen Teil des Landkreises war 2017 der "Verantwortungskompass Obermain-Jura" ins Leben gerufen worden. Er wird von einer externen Beraterfirma begleitet und legt seinen Schwerpunkt darauf, den Raum Burgkunstadt, Altenkunstadt und Weismain attraktiver und zukunftsfähig zu machen.


Zahlen aus dem Klinikum

Einmal Jahr gibt es laut Landkreisordnung Einblick in die Geschäftsberichte aus den Unternehmen in Privatrechtsform, an denen der Landkreis beteiligt ist. Im Mittelpunkt steht hierbei das Klinikum - daneben gebe es nur noch "ein paar Solaranlagen", wie der Landrat bemerkte. Regiomed-Hauptgeschäftsführer Joachim Bovelet wurde deshalb zur Sitzung des Kreistages im Juli nach Lichtenfels eingeladen.