Das Leben als Boxkampf und das Kennenlernen künftiger
Paare als Puppentheater kopulierender Boxhandschuhe - Kabarett in der Alten
Darre kann Überraschungen bieten. Im Falle des vergangenen Samstags tat es
das in Person von Angelika Beier. Das Motto dabei: "Durchboxen statt
botoxen."
Chiemgauer Volkstheater, Autorenschaft bei Marienhof, Auftritte in Bios
Bahnhof und bei den Mitternachtsspitzen - Angelika Beier hat schon bei
einigem mitgewirkt und sich doch ein Gesicht behalten, das nicht übermäßig
prominent wurde. Was sie auf Einladung der KIS (Kultur Initiative
Staffelstein) auf rund zehn Quadratmetern Bühnenfläche ablieferte, waren überwiegend
heiter-philosophische Ansichten zum Leben, dargebracht in einem Zweiakter
und vor ausverkauftem Haus. Eng beziehungsweise rappelvoll war es in der Alten Darre,
dicht bei dicht saßen die Zuschauer, um dann pünktlich um 19.30 Uhr den
Einzug der Boxerin Fanny aus München zu erleben, die auf dem Weg zur Bühne
Glückwünsche und Gratulationen entgegennahm, sich und ihre Rolle also
inszenierte. Oben angekommen, sollte sie sich erstmalig melden, die Stimme
aus dem Off, ihrem Boxtrainer Rudi gehörend. Der mutete stimmlich ein wenig
wie der verstorbene Volksschauspieler Hans Brenner an, seine Kommentare aus
dem Getöse eines Box-Clubs gebend. Mochte er seinen Schützling Fanny zu
Programmbeginn noch als "halbgare Schachtel" bezeichnen, war ihr sein Respekt
gegen Ende des Abends aber gewiss.
Unverbrauchte Gags bot Angelika Beier alias Fanny eine Menge. Besonders
in Erinnerung bleiben dürfte wohl ihr Puppenspiel mittels zweier
Boxhandschuhe. Die, durch Halskette und Hosenschlitz für den
Zeigefingerdurchlass als weiblich und männlich gekennzeichnet, begegnen
einander, tänzeln umeinander, flirten und kopulieren letztlich wild und
hemmungslos auf dem oberen Rand einer Umkleidevorrichtung - ein bei nicht
wenigen Zuschauern Lachtränen hervorrufender, schweinigeliger Übertrag vom
Boxring zum Leben.
Doch wenn Angelika Beier nicht als Fanny auftrat, dann tat sie es als russisches Rasseweib und Boxerluder beziehungsweise Klitschko-Groupie, das körperlich internationalisiert wurde. Der Trick dabei: Klitschko habe ihr alles bezahlt, so auch die linke Brust von einem Arzt aus Bogota, die Bauchstraffung aus Rom, die neue Hüfte aus Tokio und das strahlende Lächeln aus Kapstadt oder sonstwoher.
Angelika Beier als Rampensau zu bezeichnen, wäre ihr gegenüber sicher keine Beleidigung, das dürfte ihr Humorverständnis aushalten, zumal sich ihr das Damenhafte nicht absprechen lässt. So greift sie während eines eineinhalbstündigen Programms aus Rollenwechseln und Box-Philosophie auch mal zu einer Art Wiener Lied. Vom erotisierten Boxerluder bis zum von Zeit zu Zeit in einen Sketch
eingebundenen zahlenden Gast namens Norbert, von zwei unter dem anfeuernden Kommentar eines Sportreporters kopulierenden Boxhandschuhen bis zum Auftritt einer erotisierten Esoterikerin bot Angelika Beiers Programm eine Ein-Frau-Show, die überwiegend unterhielt. Ein Abend, der die Alte Darre als Ort für Kabarett einmal mehr in Erinnerung belässt.
Paare als Puppentheater kopulierender Boxhandschuhe - Kabarett in der Alten
Darre kann Überraschungen bieten. Im Falle des vergangenen Samstags tat es
das in Person von Angelika Beier. Das Motto dabei: "Durchboxen statt
botoxen."
Chiemgauer Volkstheater, Autorenschaft bei Marienhof, Auftritte in Bios
Bahnhof und bei den Mitternachtsspitzen - Angelika Beier hat schon bei
einigem mitgewirkt und sich doch ein Gesicht behalten, das nicht übermäßig
prominent wurde. Was sie auf Einladung der KIS (Kultur Initiative
Staffelstein) auf rund zehn Quadratmetern Bühnenfläche ablieferte, waren überwiegend
heiter-philosophische Ansichten zum Leben, dargebracht in einem Zweiakter
und vor ausverkauftem Haus. Eng beziehungsweise rappelvoll war es in der Alten Darre,
dicht bei dicht saßen die Zuschauer, um dann pünktlich um 19.30 Uhr den
Einzug der Boxerin Fanny aus München zu erleben, die auf dem Weg zur Bühne
Glückwünsche und Gratulationen entgegennahm, sich und ihre Rolle also
inszenierte. Oben angekommen, sollte sie sich erstmalig melden, die Stimme
aus dem Off, ihrem Boxtrainer Rudi gehörend. Der mutete stimmlich ein wenig
wie der verstorbene Volksschauspieler Hans Brenner an, seine Kommentare aus
dem Getöse eines Box-Clubs gebend. Mochte er seinen Schützling Fanny zu
Programmbeginn noch als "halbgare Schachtel" bezeichnen, war ihr sein Respekt
gegen Ende des Abends aber gewiss.
Unverbrauchte Gags bot Angelika Beier alias Fanny eine Menge. Besonders
in Erinnerung bleiben dürfte wohl ihr Puppenspiel mittels zweier
Boxhandschuhe. Die, durch Halskette und Hosenschlitz für den
Zeigefingerdurchlass als weiblich und männlich gekennzeichnet, begegnen
einander, tänzeln umeinander, flirten und kopulieren letztlich wild und
hemmungslos auf dem oberen Rand einer Umkleidevorrichtung - ein bei nicht
wenigen Zuschauern Lachtränen hervorrufender, schweinigeliger Übertrag vom
Boxring zum Leben.
Doch wenn Angelika Beier nicht als Fanny auftrat, dann tat sie es als russisches Rasseweib und Boxerluder beziehungsweise Klitschko-Groupie, das körperlich internationalisiert wurde. Der Trick dabei: Klitschko habe ihr alles bezahlt, so auch die linke Brust von einem Arzt aus Bogota, die Bauchstraffung aus Rom, die neue Hüfte aus Tokio und das strahlende Lächeln aus Kapstadt oder sonstwoher.
Angelika Beier als Rampensau zu bezeichnen, wäre ihr gegenüber sicher keine Beleidigung, das dürfte ihr Humorverständnis aushalten, zumal sich ihr das Damenhafte nicht absprechen lässt. So greift sie während eines eineinhalbstündigen Programms aus Rollenwechseln und Box-Philosophie auch mal zu einer Art Wiener Lied. Vom erotisierten Boxerluder bis zum von Zeit zu Zeit in einen Sketch
eingebundenen zahlenden Gast namens Norbert, von zwei unter dem anfeuernden Kommentar eines Sportreporters kopulierenden Boxhandschuhen bis zum Auftritt einer erotisierten Esoterikerin bot Angelika Beiers Programm eine Ein-Frau-Show, die überwiegend unterhielt. Ein Abend, der die Alte Darre als Ort für Kabarett einmal mehr in Erinnerung belässt.