"Wir haben die Notwendigkeit erkannt und uns gesagt: packen wir das gemeinsam mit anderen an", erinnert sich David Mitzner. Damals, das war 1984, als der Tourismusverein Ebensfeld aus der Taufe gehoben wurde.
David Mitzner war der Leiter einer siebenköpfigen Kommission, die im Vorfeld der Gründung einen Satzungsvorschlag und mögliche Ziele und Aufgaben des künftigen Vereins definieren sollte. Mit einem Festakt wurde am Donnerstagabend im Greßano-Saal in Ebensfeld das 30-jährige Bestehen des Vereins gefeiert.
Seit drei Jahrzehnten kümmert sich der Tourismusverein Ebensfeld um das Wohl der Gäste. Zu Beginn der 1980er Jahre verfügte die Marktgemeinde über rund 100 Gästebetten. Heute werden über den Verein insgesamt 248 Betten angeboten.
Unter den Vermietern sind fünf gewerbliche Betriebe mit einer Kapazität von jeweils über neun Betten, die insgesamt 145 Übernachtungsmöglichkeiten anbieten. Hinzu kommen 23 Privatvermieter mit bis zu acht Betten, ergibt noch einmal 103 Betten. Die durchschnittliche Auslastung pro Bett liegt bei 181 Tagen. Bei einer durchschnittlichen Übernachtungszahl von 45 000 pro Jahr erwirtschaftet der Tourismus in Ebensfeld einen Betrag von 3,6 Millionen Euro.
In der Marktgemeinde Ebensfeld besteht weiterer Bedarf, wie Vereinsvorsitzender Burkhard Becker erklärte. "Der Bereich Ebensfeld könnte gut 100 Gästebetten mehr vertragen", sagte er. Aktuell könne Busreisenden kein Angebot gemacht werden, da die Kapazität nicht vorhanden sei.
Weitere Übernachtungsmöglichkeiten fehlten nach Beckers Worten auch im Bereich des Radtourismus, der in der Region immer mehr an Bedeutung gewinnt. "Und nicht alle Gäste besuchen die Obermain-Therme", gab Becker zu bedenken.
Ziel des Tourismusvereins in den kommenden Jahren müsse sein, den Tourismus auszubauen und gemeinsam mit der Gemeinde und den benachbarten Kommunen dem Gast ein attraktives Angebot zu bieten. "Es müsste wieder eine größere Zahl an fränkischen Gaststätten zur Verfügung zu stehen", sagte er.
Gründungsmitglied Hans-Martin Finkel erinnert sich gerne an die Anfangsjahre des Tourismusvereins: "Ich war mit Leib und Seele beim Verein. Es hat Spaß gemacht", sagte er. Außerdem habe er viele Freunde gewonnen. Beim Blick zurück müsse er allerdings feststellen, dass sich in den letzten Jahren immer mehr der Trend zum Kurzurlaub durchsetze. Anders als noch vor 20 Jahren verbrächten Gäste keine vier Wochen am Stück mehr in Ebensfeld.

Ziele formuliert

"Im November 1983 haben sich Ebensfelder Bürger im Rathaus zu einer Besprechung mit Bürgermeister und Gemeindeverwaltung eingefunden ", erinnerte sich Gründungsmitglied Bernhard Kasper in seinem Rückblick. In dem Gespräch ging es um die Weiterentwicklung des Fremdenverkehrs in Ebensfeld. Die schöne Landschaft des Gottesgartens am Obermain mit der Obermain-Therme sollte in den Mittelpunkt der touristischen Tätigkeit der Gemeinde Ebensfeld gestellt werden.
Das Werbematerial bestand damals aus einem einzigen Prospekt. Eine Kommission wurde gegründet, die dann letztlich die Voraussetzungen für die Vereinsgründung ausarbeitete. Neben der Erstellung von Katalogen, geführten Wanderungen, Ehrung verdienter Urlaubsgäste war die Verbesserung der heimischen Infrastruktur ein weiterer Schwerpunkt des Vereins. Darüber hinaus wurden Wanderwege ausgewiesen, ein Wandertag organisiert und Wanderrouten festgelegt.
Als Gründungsmitglieder wurden Hans-Martin Finkel, David Mitzner, Georg Hüttner, Philipp Hofmann und Bernhard Kasper gewürdigt.
Aus gesundheitlichen Gründen legt Ilka Huber, die Geschäftsführerin des Vereins, ihre Tätigkeit nieder. "Ihr wart eine tolle Vorstandschaft. Es hat Spaß gemacht", sagte sie zum Abschied.