Im oberfränkischen Lichtenfels hat es am Sonntag (15. Juni 2025) ab circa 11.10 Uhr einen langwierigen Großeinsatz der Feuerwehr gegeben. Ort des Geschehens war das Life-Citycenter, ein am östlichen Rand des Stadtzentrums gelegenes Einkaufszentrum. Nach erstem Anschein hatte ein Brand in der Klimaanlage eines Eiscafés zu einer starken Rauchentwicklung im Gebäude geführt. Die Besucher und das Personal des Gastronomiebetriebs konnten sich nach Angaben der Lichtenfelser Feuerwehr selbst in Sicherheit bringen.
In einem Erstangriff drangen zwei Trupps unter Pressluftatmern in die Räumlichkeiten ein. Über die Drehleiter wurde zudem das Dach über dem betroffenen Café kontrolliert. "Im weiteren Verlauf hat sich dann aber herausgestellt, dass der Rauch aus einer Nachbareinrichtung stammt", berichtet Stadtkommandant Andreas Lehe am Montag (16. Juni 2025) im Gespräch mit inFranken.de. In der angrenzenden Apotheke war demnach ein Feuer ausgebrochen. "In der Apotheke hat es schwer geraucht."
Brand in Lichtenfelser Life-Citycenter: Kommandant schildert Einsatz auf Shoppingcenter-Areal
Nach erfolgreichem Zugang zur Apotheke entdeckte ein Atemschutztrupp schließlich ein tatsächlich ablaufendes Brandereignis in einem rückwärtigen Raum. "Der Brand konnte gelöscht werden - jedoch zogen sich die Nachlöscharbeiten durch die große Menge an Brandgut, das aus dem Objekt entfernt und vollständig abgelöscht werden musste, erheblich in die Länge", heißt es im Nachbericht der Feuerwehr.
Das Ladeninnere der im Life-Citycenter ansässigen Apotheke wurde durch die Flammen komplett in Mitleidenschaft gezogen. "Dort entstand ein Totalschaden", hält Kommandant Lehe gegenüber inFranken.de fest. "Auslöser war vermutlich ein technischer Defekt." Das Geschäft wurde durch die Feuerwehr ausgeräumt. Folgenschwere Auswirkungen gab es derweil auch für mehrere andere Läden des Einkaufszentrums.
Aufgrund der komplexen Gebäudestruktur und der unklaren Ausbreitung seien die Maßnahmen deutlich erweitert worden, berichten die Verantwortlichen in ihrem Einsatzbericht. Demzufolge wurden ein Energieversorger, ein Elektriker und alle relevanten Objektverantwortlichen zur Einsatzstelle angefordert. Für den Einsatz in den weiteren Verkaufsräumen des Shoppingcenters wurden von der Feuerwehr Lichtenfels der sogenannte Gerätewagen Atemschutz, die eigene Wachbesetzung sowie weitere Wehren mit Atemschutz nachalarmiert.
Feuerwehrmann und Eisdielen-Mitarbeiter verletzt - Modecenter "vorübergehend geschlossen"
"In der Eisdiele gab es eine massive Verrauchung, sie musste gereinigt werden", erklärt Andreas Lehe. Neben dem entstandenen Sachschaden habe es drei Leichtverletzte gegeben. Mehrere Mitarbeiter des Geschäfts wiesen nach Feuerwehrangaben Symptome einer Rauchgasinhalation auf. Im Einsatzbericht ist zudem von einem verletzten Feuerwehrmann die Rede.
Auch der vor Ort befindliche Blumenladen sowie das Modecenter der Textileinzelhandelskette AWG blieben von der entstandenen Qualmentwicklung nicht verschont. "Unsere Filiale ist vorübergehend geschlossen", heißt es in einem Aushang des Bekleidungsunternehmens, wie auf einem Foto der Feuerwehr zu erkennen ist. Die vom Feuer ebenfalls betroffenen Geschäftseinheiten, zu denen auch eine Reinigung zählte, wurden hinsichtlich einer möglichen Rauch- und CO-Ausbreitung überprüft.
"Dabei wurden auch dort kritisch hohe CO-Werte gemessen", schildert die Lichtenfelser Feuerwehr. Daraufhin erfolgten demnach umfassende Belüftungsmaßnahmen, teils durch natürliche Querlüftung, teils mit Unterstützung technischer Geräte und vorhandener Haustechnik. "Erst dadurch konnte die akute Gefahr gebannt werden", heißt es im Bericht der Brandbekämpfer.
Feuerwehreinsatz durch hohe Außentemperaturen erschwert - Läden deutlich beeinträchtigt
Der rund sieben Stunden dauernde, fordernde Einsatz sei zusätzlich durch die hohen Außentemperaturen erschwert worden. "Insgesamt waren um die 50 Mann von der Feuerwehr vor Ort. Hinzu kommen Polizei und Rettungsdienst", berichtet der Stadtkommandant inFranken.de. Im Nachbericht der Verantwortlichen ist von rund 65 Einsatzkräften und acht Fahrzeugen der Feuerwehr Lichtenfels die Rede.
Laut Feuerwehrangaben sind die genannten Geschäfte in ihrem Betrieb deutlich beeinträchtigt. Nach aktuellem Sachstand können demnach auch Schäden durch Brandgeruch am jeweiligen Inventar nicht ausgeschlossen werden.