Die Besucher des Stadtmuseums staunten am Freitagabend nicht schlecht. Die Vitrinen waren ausgeräumt, Biertische und -bänke aufgestellt, Girlanden schmückten die Wände und lustige Wirtshausmusik schallte durch die ehemalige Direktorenvilla der "Bayerischen Bierbrauerei". Ein Biersommelier begeisterte die Freunde des Gerstensaftes in der Museumsnacht. Es war keine "Profi-Verkostungs-Atmosphäre" sondern echte Gaudi für die rund 120 Genussmenschen. Mehr trinken als kosten, sich wohlfühlen unter Gleichgesinnten - das Motto hieß eher "Prost" als "Im Mondlicht", wie es angekündigt wurde.
Biersommelier Markus Raupach präsentierte perfekt acht heimische Biere, identifizierte Aromen, beschrieb, mit welchem Häppchen man diese Biere am besten kombiniert und wie man mit diesem wundervollen Hopfenerzeugnis den Genuss vergrößern kann. Zunächst ließ er die Verkoster das Glas ans Licht halten. "Bewundern sie die wunderschöne Farbe, die uns entgegenkommt. Beobachten sie den feinporigen Schaum, der fest am Glas klebt, während wir es langsam vor dem Licht schwenken", so die Anweisung des Sommeliers.
Dann rochen sie in das Glas hinein, atmeten die Blume des Bieres schlürfend durch den Mund ein und entließen den Strauß der Düfte anschließend durch die Nase. Danach ertasteten sie mit der Zunge die Geheimnisse des Bieres. "Wir fühlen die Spritzigkeit der gelösten Kohlensäure und des Alkohols. Wir spüren mit unserem Mund den Körper des Bieres", begleitet Raupach die Procedere. "Nachdem wir den edlen Tropfen im Rachen bewegt haben, genießen wir den Abgang und kommen zum großen Finale.
Jetzt sind wir im Bierhimmel angekommen."
Kräftige Posaunentöne der Islinger Band "ROZ" holten die Genießer wieder zurück auf die Erde. Markus Raupach, der Trainer der deutschen Biersommelier-Nationalmannschaft, erläuterte auch Geschichtliches. Bier gibt es seit etwa 9000 Jahren, der Ursprung liegt im heutigen Irak.
Die Biere in unseren Breiten waren bis zum Jahre 1500 obergärige Biere. Man ließ die Würze bei normalen Temperaturen vergären. Diese Gärung war zwar schnell, aber schwer zu kontrollieren, weswegen die Biere nicht lagerfähig waren.
Im 16. Jahrhundert entwickelten die Oberpfälzer das untergärige Brauen, also bei kalten Temperaturen in den Lagerkellern. Von dort aus breiteten sich Wissen und Hefe in ganz Bayern aus. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren es vor allem die Franken, die für den Bierexport brauten. Über den neu gebauten Ludwig-Donau-Main-Kanal und die später gebaute Ludwig-Eisenbahn konnte das Bier bis nach Sachsen exportiert werden. Nach der Reichsgründung war vor allem Elsass-Lothringen ein Hauptabsatzgebiet. In diese Zeit fällt auch die Gründung der Lichtenfelser Bayerischen Brauerei.
Der 42-Jährige aus Bamberg, Träger der Auszeichnung "Goldene Bieridee", wurde nicht müde, sein Publikum mit Informationen zu füttern. Unter den verkosteten Bieren war auch das Rauchbier einer Braumanufaktur aus Lichtenfels. "Das Rauchbier ist eine historische Spezialität. Noch vor 250 Jahren waren alle Biere in Mitteleuropa Rauchbiere. Man konnte das Malz gar nicht anders trocknen, als über offenem Feuer", erläuterte Raupach. Heute sei jeder Schluck Rauchbier eine kleine Zeitreise.
Zum Rauchbier reichte der Biersommelier eine Zimtpraline. Die Gäste staunten und genossen diese unterwartet geschmackvolle Kombination von Bier und Schokolade. Und als die Gäste noch über das aromatischen Pils oder ein fruchtiges Hefeweizen diskutierten, brach schon der neue Tag an.
Folgende Brauereien unterstützten die Veranstaltung mit dem Biersommelier im Stadtmuseum: Trunk Vierzehnheiligen (verkostet: Export Dunkel), Leikeim Altenkunstadt (Pils), Weismainer Püls-Bräu (Weizen), Wichert Lichtenfels (Kellerbier), Staffelberg-Bräu Loffeld (Doppelbock), Lippert Lichtenfels (Rauchbier).
Biersommelier Markus Raupach präsentierte perfekt acht heimische Biere, identifizierte Aromen, beschrieb, mit welchem Häppchen man diese Biere am besten kombiniert und wie man mit diesem wundervollen Hopfenerzeugnis den Genuss vergrößern kann. Zunächst ließ er die Verkoster das Glas ans Licht halten. "Bewundern sie die wunderschöne Farbe, die uns entgegenkommt. Beobachten sie den feinporigen Schaum, der fest am Glas klebt, während wir es langsam vor dem Licht schwenken", so die Anweisung des Sommeliers.
Im Bierhimmel angekommen
Dann rochen sie in das Glas hinein, atmeten die Blume des Bieres schlürfend durch den Mund ein und entließen den Strauß der Düfte anschließend durch die Nase. Danach ertasteten sie mit der Zunge die Geheimnisse des Bieres. "Wir fühlen die Spritzigkeit der gelösten Kohlensäure und des Alkohols. Wir spüren mit unserem Mund den Körper des Bieres", begleitet Raupach die Procedere. "Nachdem wir den edlen Tropfen im Rachen bewegt haben, genießen wir den Abgang und kommen zum großen Finale.
Jetzt sind wir im Bierhimmel angekommen."Kräftige Posaunentöne der Islinger Band "ROZ" holten die Genießer wieder zurück auf die Erde. Markus Raupach, der Trainer der deutschen Biersommelier-Nationalmannschaft, erläuterte auch Geschichtliches. Bier gibt es seit etwa 9000 Jahren, der Ursprung liegt im heutigen Irak.
Die Biere in unseren Breiten waren bis zum Jahre 1500 obergärige Biere. Man ließ die Würze bei normalen Temperaturen vergären. Diese Gärung war zwar schnell, aber schwer zu kontrollieren, weswegen die Biere nicht lagerfähig waren.
Im 16. Jahrhundert entwickelten die Oberpfälzer das untergärige Brauen, also bei kalten Temperaturen in den Lagerkellern. Von dort aus breiteten sich Wissen und Hefe in ganz Bayern aus. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren es vor allem die Franken, die für den Bierexport brauten. Über den neu gebauten Ludwig-Donau-Main-Kanal und die später gebaute Ludwig-Eisenbahn konnte das Bier bis nach Sachsen exportiert werden. Nach der Reichsgründung war vor allem Elsass-Lothringen ein Hauptabsatzgebiet. In diese Zeit fällt auch die Gründung der Lichtenfelser Bayerischen Brauerei.
Praline zum Rauchbier
Der 42-Jährige aus Bamberg, Träger der Auszeichnung "Goldene Bieridee", wurde nicht müde, sein Publikum mit Informationen zu füttern. Unter den verkosteten Bieren war auch das Rauchbier einer Braumanufaktur aus Lichtenfels. "Das Rauchbier ist eine historische Spezialität. Noch vor 250 Jahren waren alle Biere in Mitteleuropa Rauchbiere. Man konnte das Malz gar nicht anders trocknen, als über offenem Feuer", erläuterte Raupach. Heute sei jeder Schluck Rauchbier eine kleine Zeitreise. Zum Rauchbier reichte der Biersommelier eine Zimtpraline. Die Gäste staunten und genossen diese unterwartet geschmackvolle Kombination von Bier und Schokolade. Und als die Gäste noch über das aromatischen Pils oder ein fruchtiges Hefeweizen diskutierten, brach schon der neue Tag an.
Folgende Brauereien unterstützten die Veranstaltung mit dem Biersommelier im Stadtmuseum: Trunk Vierzehnheiligen (verkostet: Export Dunkel), Leikeim Altenkunstadt (Pils), Weismainer Püls-Bräu (Weizen), Wichert Lichtenfels (Kellerbier), Staffelberg-Bräu Loffeld (Doppelbock), Lippert Lichtenfels (Rauchbier).