Viele Wege führen bekanntlich nach Rom – aber auch eine ganze Reihe von Wegen zum Pfersag-Wasserfall zwischen Kronach und Burgkunstadt. Welcher für dich der richtige ist, hängt von deiner Mobilität, persönlichen Fitness und der Jahreszeit ab. Vielleicht kombinierst du die Wanderung zum Wasserfall noch mit interessanten Ausflugszielen der näheren Umgebung?

Lage, Koordinaten und geologische Einordnung

Der Pfersag-Wasserfall liegt zwischen den Burgkunstädter Ortsteilen Ebneth und Hainweiher sowie Hummenberg und Burkersdorf, die beide zu Küps gehören. Er liegt auf 380 Metern Höhe über NN, ist ungefähr zehn Quadratmeter groß und hat folgende Koordinaten: 50° 10′ 12,3″ N, 11° 15′ 41,4″ O. Gespeist wird er vom Nassbrunnen.

Es handelt sich um einen zwei Meter hohen Wasserfall des Obermain-Bruchschollenlands, der als Besonderheit hat, dass er über eine hufeisenförmige Steinstufe fällt. Das unterscheidet ihn von vielen Bächen, die "einfach so" Felsen herunterrieseln. Je nach Wassermenge fällt der Wasserfall über die gesamte Breite des Hufeisens, dauerhaft aber als schmales Rinnsal ungefähr in dessen Mitte. Im Winter können zahlreiche Eiszapfen die Attraktivität des Pfersag-Wasserfalls als Ausflugsziel und Fotomotiv stark erhöhen. Aber Achtung: Es gibt dort keine Sitzgelegenheiten außer Baumwurzeln und Steinen.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat den Pfersag-Wasserfall als wertvolles Geotop (Nummer: 478R016) ausgewiesen. In der Region gibt es weniger als fünf vergleichbare Biotope, was den Pfersag-Wasserfall definitiv zu einer kleinen Besonderheit macht. Woher sein Name kommt, ist unklar.

Wanderrouten und Wegequalität

Viele Wege führen zum Pfersag-Wasserfall. Allerdings lässt die Beschilderung teilweise zu wünschen übrig. Rezensenten auf google maps bemängeln daher berechtigterweise, dass der Wasserfall erst in letzter Sekunde ausgeschildert sei.

Über die nebenstehende Markierung des Gottesgartenrundwanderwegs Nord, auf die du von Ebneth, Redwitz an der Rodach oder südlich von Küps-Hummenberg über die Ebnether Straße stößt, kannst du den Pfersag-Wasserfall erreichen. Aber auch vom Bahnhof Burgkunstadt ist dies möglich, wenn du den Aufstieg über die Ebnether Straße nicht scheust.

Du kannst dich aber genauso per Navi zu dieser Sehenswürdigkeit führen lassen. Problematisch könnte sein, dass die Wanderwege teilweise mit großen Steinen geschottert sind, während die Waldwege und -pfade stark mit Wurzeln durchzogen sind. Auch der Abstieg zum Wasserfall ist nur trittsicheren Menschen mit gutem Schuhwerk zu empfehlen, da er sehr steil ist. Im Winter bei Schnee und Eis wird es nicht einfacher. Dass die meisten der Wege und Pfade den Rädern von Kinderwagen guttun, darf bezweifelt werden.

Anfahrt und Parkmöglichkeit

Der Pfersag-Wasserfall ist keine Destination, die direkt gut mit dem Auto zu erreichen ist. Hier hilft nur, einen Ort in der Nähe anzufahren und dann den Rest des Weges zu Fuß zu gehen.

Vom Parken auf Feldwegen oder gar im Wald, wie es Rezensenten auf google maps empfehlen, ist dringend abzuraten. Hier könntest du sehr leicht einen Verstoß nach Artikel 57 des Bayerischen Naturschutzgesetzes begehen – und die Ordnungswidrigkeiten nach diesem Gesetz sind mit sehr viel höheren Strafen bedroht als "normale" Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung (StVO).

Davon abgesehen, besteht gerade in den Dürresommern die Gefahr von Waldbränden, die durch dein Auto ausgelöst werden könnten. Dein geparkter Wagen könnte überdies Landwirte mit ihren großen Maschinen behindern – und ob die teilweise grob geschotterten Wege dem Unterboden deines Pkw förderlich sind, ist ebenso fraglich.

Mit schönen Ziele in der Nähe kombinieren

Wem der Pfersag-Wasserfall in seiner Unberechenbarkeit zu wenig ist, kann die Tour leicht mit einem Besuch der Ebnether Keller kombinieren. Dort kannst du gut mit dem Auto hinfahren. Die Wege sind dann asphaltiert oder erträglich geschottert (circa die letzten 200 Meter). Es bleibt jedoch dabei, dass der Wasserfall selbst insgesamt für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Kinderwägen problematisch zu erreichen ist.

Ein anderer Vorschlag ist, die Ebnether Keller von Burgkunstadt aus mit einem Navi zu erreichen – der Aufstieg ist jedoch kräftezehrend. Dann weiter zum Pfersag-Wasserfall. Von dort aus kannst du gut nach Küps und zum Bahnhof gelangen.

Eine alternative Route führt ebenfalls von Burgkunstadt aus am Jüdischen Friedhof vorbei. Dieser ist zwar abgeschlossen, aber du kannst die eindrucksvolle Begräbnisstätte sehr gut über die Mauer betrachten. Auch dieser Aufstieg ist sehr steil. Zusätzlich musst du ein Stück an der Ebnether Straße entlanggehen, bei der es keinen Fußweg gibt. 

Fazit

Egal, welchen Weg du zu ihm nimmst – trotz einiger "Widerborstigkeiten" ist der Pfersag-Wasserfall ein wunderschönes Ausflugsziel, das du nicht missen solltest.

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