Wie die Regiomed-Kliniken GmbH in einer Pressemitteilung berichtet, sucht die Praxis für Kinder- und Jugendmedizin, nach dem Weggang der Fachärztin für Pädiatrie am MVZ des Regiomed-Klinikums Lichtenfels, zum 1. Mai 2024 nach fachärztlichem Personal zur übergangsweisen Besetzung des Kassensitzes am Standort:

Regiomed führe Verhandlungen über die mögliche Nachfolge. Für den Zeitraum zwischen Mai und der möglichen Nachbesetzung der Position suche das MVZ eine fachärztliche Vertretung.

Massiver Personalmangel - "dringliche" Suche nach Nachfolger

"Das Klinikum Lichtenfels sowie der gesamte Regiomed-Verbund arbeiten daran, nach Möglichkeit trotz des Fachkräftemangels eine Vertretung zu finden und führen hierzu Gespräche mit Ärzten, welche die benötigte Fachqualifikation erfüllen", heißt es in der Mitteilung. Bereits im Mai 2023 habe eine Fachärztin für Pädiatrie den MVZ-Standort in Lichtenfels verlassen, seither suche der Verbund nach einer Neubesetzung.

"Die weitere Verhärtung der Personalengpässe wird bei Ausbleiben einer Übergangslösung die zumindest vorübergehende Schließung der pädiatrischen Praxis zur Folge haben", so die ernste Ankündigung. Die KV-Sitze müssten zwingend durch "im Arztregister der KV registrierte niedergelassene Fachkräfte" besetzt werden.

"Die qualitativ hochwertige fachärztliche Versorgung im Kreis Lichtenfels hat für uns Priorität. Leider erleben wir die Auswirkungen des Fachkräftemangels in vollem Ausmaß. Wir bedanken uns für die große Unterstützung umliegender niedergelassener Kolleginnen und Kollegen sowie der Politik. Die Nachbesetzung der offenen Position in Lichtenfels ist ebenso wichtig wie dringlich. Wir setzen alles daran, eine geeignete Lösung für den Standort zu finden", wird Michael Musick, Geschäftsführer der Regiomed-Kliniken GmbH zitiert.

"Wachsende wirtschaftliche Herausforderungen": Regiomed auch bei Fachkräften unter Druck

Barbara Weid, Direktorin des Regiomed-Klinikums Lichtenfels und Leitung des MVZ Lichtenfels, wird ebenfalls in der Mitteilung zitiert: "Der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel, wachsende wirtschaftliche Herausforderungen in der Gesundheitsbranche, der demografische Wandel und die bislang schwer absehbaren reformpolitischen Veränderungen machen es bundesweit schwierig, niedergelassene Ärzte zu finden – insbesondere in ländlichen Regionen ist die Nachbesetzung von Facharztstellen beschwerlich. Der Bedarf an neuen Versorgungskonzepten ist hoch, denn anders werden sich die wachsenden Engpässe nicht lösen lassen."

Das MVZ biete einen möglichen Verkauf der Sitze an, um die Versorgung zugunsten der Patienten aufrecht zu halten. "Das Landratsamt Lichtenfels und politische Vertreter unterstützen die Bemühungen mit Nachdruck", schreibt Regiomed. Derweil erhalten die Mitarbeiter nach der Regiomed-Insolvenz jetzt Geld vom Arbeitsamt.