Und die Lieder der Debüt-CD "A journey into the inside of things just known from the outside" stammen aus einer Zeit, in der es Sunburn zwar noch gab, sich die Band aber schon in einem Auflösungsprozess befand. "Die Lieder klingen auch nicht mehr nach Sunburn", sagt Lars Bischoff. Der Gitarrist war wie Sänger Ferdinando Reinl bei Sunburn dabei und ist nun mit Perlaine am Start.

Wie klingen Perlaine eigentlich? "Komplex, progressiv, und trotz allem mit dem gewissen Touch Wiedererkennungswert und Eingängigkeit", erklärt Bischoff. Losgelöst von allen konventionellen Zwängen. Bei Sunburn war das noch anders: "In den letzten Jahren haben wir immer überlegt, ob die neuen Stücke zur Band passen, ob es den Leuten gefällt." Das sei bei Perlaine nicht der Fall. "Der Plan ist, einfach zu machen, worauf wir Bock haben."
Das kommt an: "Unsere Debüt-CD, die im Juli 2011 veröffentlicht wurde, bekam überdurchschnittlich viele positive Reviews der Fachpresse, sowohl aus dem Bereich Print als auch der Online-Portale. Der Song ,Right before my eyes' läuft seit Februar auf verschiedensten Rock- und Uni-Radiosendern, zum Teil sogar in Dauerrotation."

Jedem Ende wohnt ein Anfang inne...

Noch einmal ein kurzer Sprung in die Vergangenheit: Elf, zwölf Jahre gab es Sunburn in fester Besetzung, die Band räumte Nachwuchspreise ab, wo es nur ging. Spielte mit namhaften amerikanischen Bands vor 3000 Leuten. "Wir sind immer auf der Grenze zwischen Geldverdienen und Hobby gewandelt", erzählt der 36-Jährige weiter. Doch die verschiedenen Lebensvorstellungen der Bandmitglieder (Wegzüge, Familiengründungen, Partner) besiegelten letztlich das Ende.

Zugleich war das die Geburtsstunde von Perlaine. Das war im Jahr 2010. "Die Zeit von Sunburn war definitiv vorbei", ist Lars Bischoff überzeugt. Bereut hat er die Auflösung bis heute nicht. Auch wenn sich die Band schon einen gewissen Namen erarbeitet hatte.

Dann lieber klein weitermachen. "Ich freue mich über jeden, der zu unseren Konzerten kommt, egal, ob wir vor fünf oder 500 Leuten spielen." Dass die Band einmal von der Musik leben kann, das hat Lars Bischoff aus zwei Gründen abgehakt: Zum einen, was die CD-Verkäufe betrifft: "Das reicht nur noch bei den Großen." Durch die digitalen Downloads zähle Materielles wie eine CD nichts mehr. "Und dabei geht der Anspruch an die Soundqualität verloren." Zum anderen sei er Realist genug, zu wissen, dass es viele gute Gruppen gibt, die Konkurrenz groß ist: "Und keine Band, die eigene Sachen macht, spielt wegen des Geldes."

Stichwort Auftritte: An die ist schwer zu kommen. "Man muss schauen, dass man irgendwo spielen kann." Wie beim Altstadtfest in Kulmbach. Dort standen Perlaine am Freitag auf der Bühne auf dem Behördenparkplatz. "Das ist eine Location für Bands mit eigenen Sachen. Das gibt es leider viel zu selten." Ihren nächsten Auftritt haben Perlaine übrigens am 20. Oktober im Nepomuk in Altenkunstadt. Wie hat Lars gesagt: Er freut sich über jeden, der zu den Konzerten kommt ...


Das sind Perlaine:

Lars Bischoff (36) aus Altenkunstadt, Gitarre
Hobbys: Sport, Design, Musik
Beruf: Grafiker

Ferdinando Reinl (39), Kulmbach/Burghaig, Gesang
Hobbys: Sport, Musik
Beruf: Ergotherapeut, Osteopath

Philip Niebisch (27), Kulmbach, Bass
Hobbys: Musik, lesen
Beruf: Krankenpfleger

Mike Müller (32), Wallenfels, Schlagzeug
Hobbys: Musik
Beruf: Schlagzeuger