"Mein Wirtshaus ist mein Zuhause." Das hat Elfriede Frank oft gesagt. Und in der Tat hat sie in ihrem Wirtshaus gelebt: Immer im Gespräch mit ihren Gästen, immer im Einsatz in ihrer Küche und ganz nah am Geschehen selbst dann, wenn sie in der kleinen Stube hinter der Küche hin und wieder ein bisschen ausruhte. Am Donnerstag ist Elfriede Frank, Wirtin der Gaststätte "Einkehr zur Schmiede", nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren gestorben.
Die Nachricht von ihrem Tod hat sich in Kulmbach schnell herumgesprochen. Die Wirtin der "Schmiede" war bekannt und überaus beliebt: Eine exzellente Köchin - ihre Schäuferla sind legendär - , resolut und liebenswürdig zugleich, eine kluge und lebenskluge Frau, die zu vielen ihrer Stammgäste im Laufe der Jahre eine freundschaftliche, ja beinahe familiäre Bindung aufgebaut hatte.
Bewundernswert ist die Energie, mit der sie sich fast sechs Jahrzehnte lang für ihr Wirtshaus engagierte: Blutjung, mit gerade einmal 21 Jahren, hatte Elfriede Frank, die in Schlesien geboren wurde und als Flüchtlingskind mit ihrer Familie ins Kulmbacher Land gekommen war, gemeinsam mit ihrem Mann Josef die Gaststätte in der Blaich übernommen, die damals eine einfache Bierwirtschaft war. Nach dessen plötzlichem Tod im Frühling 1992 führte sie das Wirtshaus alleine weiter, erarbeitete sich durch ihre fränkische Küche einen herausragenden Ruf weit über Kulmbach hinaus. Unterstützt wurde sie dabei von ihrer Tochter Doris, dem jüngsten von insgesamt drei Kindern. Ihre Gäste belohnten diesen Einsatz durch oft jahrzehntelange Treue. Die Stadt Kulmbach honorierte ihn im Jahr 2015 mit der Verleihung der Stadtmedaille.
Privates Vergnügen gönnte Elfriede Frank sich selten. Nur auf die jährlichen Urlaube auf Sylt mochte sie nie verzichten; mit Leidenschaft unternahm sie auch im fortgeschrittenen Alter weite Reisen.
Und auch wenn immer viel Arbeit dahintersteckte: Ihre Einsätze als Festwirtin während der Bierwoche waren ebenfalls eine Freude für sie.
Wenn demnächst die 70. Blaicher Nachkriegs-Kerwa gefeiert wird, wird die "Einkehr zur Schmiede" geschlossen bleiben. Ansonsten aber soll der Betrieb weiterlaufen wie bisher: "Ich will das Wirtshaus im Sinne meiner Mutter weiterführen", sagt Doris Eber.
Die Stammgäste und die Mitglieder der Stammtische und Schafkopf-Runden, die sich seit Jahren dort treffen, wird das freuen. Auch wenn Elfriede Frank, die gute Seele der "Schmiede", unersetzbar ist und immer fehlen wird.