Die Festsitzung des Stadtrats in der Dr.-Stammberger-Halle wurde vom Verein "Musik verbindet - das Benefizprojekt" unter der Leitung von Lukas Roth musikalisch umrahmt. Die Moderation hatte Daniela Schuberth übernommen.

Mit einzelnen Filmsequenzen stellte Kama-Media die Arbeit vom BRK-Kreisverband und der Nepalhilfe vor. Die Studiobetriebs- und Werbegesellschaft von Radio Plassenburg zeigte mit einem eigenen Beitrag das Spektrum ihrer Hörfunkarbeit auf.

In der voll besetzten Stadthalle verwies Daniela Schuberth im Small-Talk mit Oberbürgermeister Henry Schramm zunächst auf die letzte große Veranstaltung der Stadt an gleicher Stelle, als die Uni-Spitze die Campus-Pläne vorstellte. "Man spürt, dass das Thema Uni eine Dynamik in Kulmbach entfaltet und eine Aufbruchstimmung entsteht. Aber der heutige Abend ist mindestens genauso wichtig, denn heute stehen Menschen und Organisationen im Mittelpunkt, die unsere Stadt tragen, die sich um andere kümmern, die Arbeitsplätze schaffen und die mehr tun, als sie müssen", sagte der OB.


Ein Klima der Wertschätzung


Für ihn sein wichtig, ein Klima der Wertschätzung zu schaffen, so der OB. So verwies er auf die Sportlergala sowie eben die Vergabe des Wirtschaftspreises und des Preises für kulturelles, soziales, karitatives und ehrenamtliches Engagement. Den Ehrenamtspreis hätten bislang die Adalbert-Raps-Stiftung und der Kulmbacher Hospizverein erhalten, den Wirtschaftspreis hätten bereits die Firmen Roche (heute Axolabs), Ago AG, Ireks und Kulmbacher Brauerei entgegennehmen dürfen.

Würdiger Preisträger heuer sei der BRK-Kreisverband Kulmbach. Henry Schramm machte deutlich, dass die Weiterführung des Bürgerhospitals in der Altstadt sicher eines der Themen gewesen sei, das die Menschen in Kulmbach im vergangenen Jahr sehr bewegt habe: "Ich freue mich deshalb sehr, dass heute Abend eine Reihe von Bewohnern gekommen sind. Es war wirklich eine konzertierte Aktion, die nur gelingen konnte, weil alle an einem Strang gezogen haben: Die Bewohner und ihre Angehörigen, Mitarbeiter, der Stadtrat und natürlich das BRK mit Landrat Klaus Peter Söllner und Geschäftsführer Jürgen Dippold an der Spitze."


Um Flüchtlinge gekümmert


Rund 1200 ehrenamtliche Helfer des Roten Kreuzes würden jährlich etwa 100.000 unentgeltliche Stunden leisten. "Erinnern wir uns an die Flüchtlingskrise, als zeitweise jeden Tag neue Busse mit Menschen ankamen. Das BRK hat angepackt, Strukturen geschaffen und die Menschen versorgt." Der Oberbürgermeister verwies auf weitere Beispiele wie die Sanitätsbereitschaften und Wasserwachten, die Seniorenkreise, das Jugendrotkreuz, den Blutspendedienst und den Betrieb des Kleiderladens: "Wir als Stadtrat wollen heute einfach Danke sagen für das leidenschaftliche Engagement, für professionelle Unterstützung und für eine verlässliche Partnerschaft über viele, viele Jahre."

BRK-Kreisvorsitzender Landrat Klaus Peter Söllner freute sich: "Wir fühlen uns richtig geehrt. Wir nehmen den Preis für unsere tollen Mitarbeiter und unsere Ehrenamtlichen in Empfang."

Geehrt wurde ferner der Verein Nepalhilfe Kulmbach. Schramm sprach von beeindruckenden Bildern, die in dem Film zu sehen waren: "Wenn wir heute die Nepalhilfe auszeichnen, dann wollen wir damit auch ganz besonders die Leistung von Peter Pöhlmann und Hans Hunger würdigen.Ohne die beiden wäre das alles nicht geworden." Der Verein habe etwas Großartiges geschaffen.


Die Welt ein kleines bisschen besser gemacht


"Sie geben ihre Zeit, ihr Geld, ihr Herzblut und oftmals auch ihre Liebe in dieses Projekt. So vielen bettelarmen Kindern und Familien konnte auf diese Weise in den letzten 16 Jahren geholfen werden. Sie sind von Kulmbach ausgezogen, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Davor verneigen wir uns mit dem allergrößten Respekt", lobte der OB. Rund 1,7 Millionen Euro seien bislang an Spenden für die Nepalhilfe aufgebracht worden.

Sonja Promeuschel freute sich als Vorsitzende des Vereins Nepalhilfe Kulmbach, dass sie den Ehrenamtspreis entgegen nehmen darf: "Ich gebe diesen Preis aber weiter an unsere vielen Mitglieder, an unsere Paten, an unsere Kooperationspartner und die vielen Helfer, die uns so großartig unterstützen. Das ist eigentlich ihr Preis!"

Den Wirtschaftspreis der Stadt Kulmbach bekam Radio Plassenburg. "Wenn man das Team mit den bisherigen Preisträgern vergleicht, dann kann es in Sachen Umsatz, Weltruf und Mitarbeiterzahl vielleicht nicht ganz mithalten. Aber das war für uns nicht entscheidend. Wichtig ist doch auch, welchen Einfluss das Unternehmen auf den Wirtschaftsstandort und die Menschen hat", so der OB. Und da sei Radio Plassenburg schon eine beachtliche Marke, die sich mit der Region identifiziere, mit Überzeugung für den Standort eintrete und den Menschen Freude mache.


Regelmäßige Spitzenplätze


Entstanden aus einer Initiative von Zeitungsverleger und Ehrenbürger Horst Uhlemann sei der Lokal-Radiosender vor exakt 30 Jahren aus der Taufe gehoben worden. Heute gehöre Radio Plassenburg der Mediengruppe Oberfranken und dem Telefonbuchverlag Müller aus Nürnberg. Schramm: "Die Kulmbacher lieben ihren Radiosender, der regelmäßig Spitzenplätze bei den Umfragen einnimmt. Engagierte junge oder jung gebliebene Leute, machten Radio, weil es ihr Job sei, vor allem aber, weil es ihre Leidenschaft sei. "Das spürt man, und das macht am Ende auch den Erfolg aus."

Geschäftsführer Mischa Salzmann von Radio Plassenburg dankte für die Verleihung des Wirtschaftspreises: "Wir freuen uns und sind auch sehr stolz auf diese Auszeichnung, die wir auch als Ansporn sehen für unsere weitere Arbeit."

Ein Grußwort sprach Landtagsabgeordneter Martin Schöffel (CSU) .

Mit einem tollen Musikstück leitete Lukas Roth mit dem Chor und der Band zum After-Show-Buffet über. Herausragend dabei die Solosängerin Annika Leimenstoll. Den Bamberger Kabarettisten Mäc Härder hatte man dagegen schon in besserer Erinnerung.