Zum zweiten Mal fand der Kongress des Fachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern in der Bierstadt Kulmbach statt. Dieser wurde am Donnerstag und Freitag von den SHK-Innungen Kronach, Kulmbach und Lichtenfels in der Dr.-Stammberger-Halle ausgerichtet.

Neben der eigentlichen Fachtagung, in der es um die Optimierung von Wohnungslüftungsanlagen, die Digitalisierung des SHK-Handwerks und Heizen und Kühlen zum Nulltarif ging, war am Ende auch der richtige Umgang mit den Medien mit BR-Korrespondent Heiner Gremer gefragt.

Am Donnerstag stand eine beeindruckende Festrede von Professor Horst Opaschowski vom Institut für Zukunftsforschung zum Thema "Deutschland Vision 2030 - Wie wir in Zukunft arbeiten und leben" im Mittelpunkt. Mit einem "Fränkischen Abend" im Deutschen Dampflokomotiv Museum sowie einem Gala-Abend in der "guten Stube" der Stadt Kulmbach wurde auch ein entsprechendes Rahmenprogramm geboten.

Eröffnet wurde der Kongress mit einem musikalischen "Welcome" der Stadtkapelle Kulmbach sowie mit Grußworten von Oberbürgermeister Henry Schramm und Landrat Klaus Peter Söllner.
Neben einer Reihe von Ehrengästen hieß SHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schwarz besonders Horst Opaschowski willkommen, der sich als "Zukunftspapst" einen Namen gemacht hat und eine Größe in der Zukunftsforschung ist: "Der Zukunftswissenschaftler, dessen Rat in Berlin wie in New York gefragt ist, agiert als Quotenkönig der Wissenschaft, ist einer der gefragtesten Vordenker und zählt zu den wirklich wichtigen Ansprechpartnern der Politik."

Dass die Obermeister der Innungen aus Kulmbach, Lichtenfels, Kulmbach und Kronach miteinander anwesend waren, bezeichnete der SHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schwarz als eine großes Glück und damit meinte er vor allem den Kulmbacher Obermeister Hans Schwender aus Thurnau, der für die beiden Kongresstage ein tolles Programm auf die Beine gestellt hatte.

Schwarz süffisant: "Während er hier sitzt, ist er gleichzeitig einer Kreistagssitzung live zugeschaltet und berät persönlich zur Stunde den Klimarat im Bundeskanzleramt in Berlin."
Landesinnungsmeister Michael Hilpert machte deutlich, dass sich der Fachverband SHK Bayern seit jeher als Dienstleister der Innungen und deren Mitgliedsbetrieben versteht: "Alles, was im Fachverband getan wird, unternimmt man, um die Wettbewerbsfähigkeit der Innungsfachbetriebe zu erhalten oder sogar zu steigern. Unser Fachverband mit seinen Mitarbeitern leistet viel und spielt in der Champions League der Verbändelandschaft."

Die SHK-Fachmesse hat ihren Platz als Nummer Eins der SHK Regionalmessen behauptet und weiter ausgebaut. Ferner wird die technische Betriebsberatung des bayerischen Fachverbandes weiterhin rege in Anspruch genommen.
Früh hat der Fachverband Bayern aber auch erkannt, dass demografischer Wandel und der Akademisierungswahnsinn dem SHK Handwerk schaden. Seit dem Tiefstand der Nachwuchszahlen 2008/2009 ist es gelungen, 10 bis 15 Prozent mehr Lehrlinge pro Jahrgang für eine Ausbildung in den Gewerken des SHK Fachverbandes zu gewinnen.

Abschließend verwies Hilpert darauf, dass im SHK Fachverband nicht das Motto "Handwerk first", sondern "Partnerschaft first" herrscht. Horst Opaschowski beschäftigte sich zunächst mit der Ausgangsposition einer fragilen Weltlage zwischen Terrordrohungen und geopolitischen Risiken. Was die Zukunftsperspektiven angeht, kam der Zukunftsforscher zum Ergebnis: "Die Welt wandert - Deutschland altert." Die Zukunftssorgen sind Armut, Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung und drei "G`s" bestimmen die Zukunftshoffnungen: Geld, Gesundheit und Geborgenheit.

Im weiteren Verlauf seiner Festrede arbeitete Horst Opaschowski nicht weniger als zehn Zukunftstrends heraus: "Wer persönliches Wohlergehen und nicht nur materiellen Wohlstand erreichen will, sollte die Empfehlungen (s. Infobox) für ein gelingendes Leben im 21. Jahrhundert beherzigen.